Wie viel kostet es, ein Buch zu verlegen?

7 Antworten

Ja, was kostet es, das Manuskript zu kopieren und an diverse Verlage zu schicken?
Papier, Drucker oder Kopien, Umschläge, Porto (mit Rückporto, sonst kannst du die ungelesenen Manuskripte abschreiben)

Ist es ein Knüller, wird der Verlag die weiteren Kosten investieren (Satz, Druck, Vertrieb), seinen ordentlichen Anteil einbehalten und dir dein Honorar zahlen.

Beim 2. Bestseller von dir, ist es einfacher, denn da kommt der Verleger und drängelt dich (ggf. mit sattem Vorschuss), dass er dein neues Werk rechtzeitig zur Buchmesse herausbringen kann.

Bethmannchen  14.12.2016, 11:38

Das war mal. Die Verlage wollen längst keine Papierstapel mehr. Das schickt man alles in einer einzigen Datei an den Verlag, der sich dann mit Interesse meldet, oder eben nichts von sich hören lässt.

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Rubezahl2000  14.12.2016, 21:39
@fiwaldi

Das "Hinschicken" ist billiger, ja.
Aber was hat "Hinschicken" mit "verlegen lassen" zu tun?

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fiwaldi  15.12.2016, 10:31
@Rubezahl2000

Der Verleger kann ja nicht ahnen, dass da Schätze der Weltliteratur auf ihn warten. Seinen mangelnden hellseherischen Fähigkeiten kann man durch Zusendung kompensieren.

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Das kommt drauf an ob es dem/einem Verlag gefälllt und er es verlegen will, oder du das quasi in Eigenregie machst.

Nichts!!! Ein Verlag der Geld vom Autor verlangt ist NICHT seriös

Aliha  14.12.2016, 12:43

Und du glaubst wirklich, ein Verleger würde jeden Schrott auf seine Kosten auf den Markt bringen?

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Gar nichts, drück es einfach jemand in die Hand, der lässt es dann in Bus oder Bahn einfach irgendwo liegen, fertig ist diee Laube. Aber du meinst ja wss anderes;-)

Verleger heißen Verleger, weil sie die Kosten für ein Buch vor-legen, und dann am Verkauf den größten Anteil einbehalten. Üblich ist ein Autorenhonorar von 5-7 % des Nettoverkaufspreises pro verlegtem Exemplar. Die erste Auflage beträgt zwischen 2.000 und 5.000 Exemplaren, je nach dem, welche Verkaufszahlen der Verlag vom Werk erwartet.

Wird das Buch dann für 9,99 € verkauft, ist der Nettopreis 9,34 € - 7% für den Autor machen pro Exemplar also 65 ¢. Das zusammengekommene  Honorar wird üblicherweise halbjährlich an den Autor weitergeleitet. 1.000 verkaufte Bücher sind also 650 € für den Autor.

Bei eBooks sieht das vielleicht etwas anders aus, weil die Druckkosten weniger hoch sind. Das Verkaufsrisiko liegt aber auch dann beim Verlag, und der muss auch den ganzen Werbeaufwand treiben. Dafür muss Personal bezahlt werden, beim Handel und in der Presse getrommelt werden...

Willst du dein Werk selbst verlegen, also im Eigenverlag vertreiben, beauftragst du eine Druckerei mit der Herstellung, und übernimmst dann selbst den Verkauf der Exemplare. Die Druckkosten richten sich nach Umfang des Services und Anzahl und Ausführung der hergestellten Bücher.

Es empfielt sich auch, eine ISBN für das Buch zu erwerben (gibts beim Börsenverein des Buchhandels gegen Gebühr). Damit bist du dann Verleger, und musst wegen der ISBN zwei Exemplare an die Deutsche Nationalbibliothek senden. Nur so wird das Buch von Händlern überhaupt wahrgenommen.

Profis lassen ihr Werk vor dem Druck von einem Lektor gegenlesen, überarbeiten es mit dessen Vorschlägen dann noch einmal, und geben es erst dann zum Druck frei. Der Lektor will auch bezahlt werden. Meistens rechnet der nach Seitenzahl ab mit 6-20 € pro Normseite.

Um Exemplare verkaufen zu dürfen, musst du ein Gewerbe anmelden, der Schein kostet bei der Behörde bloß ein paar Euro. Nun müssen Menschen "nur noch" erfahren, dass es dein Buch zu kaufen gibt, du musst also Werbung machen:

Den Buchhhandel mit Infomaterial versorgen, damit sie dein Werk auch ins Regal stellen. Pressetexte in Zeitungen unterbringen, Redaktionen mit zugesandten Rezensionsexemplaren dazu bewegen, eine Rezension deines Buches zu schreiben, Lesungen in Buchhandlungen und sonst wo  machen...

Verleger sind ja Profis, und von denen verlangt man einiges. Jedes Buch, dass bei dir bestellt wird, musst du dann sofort mit Rechnung verpacken und auf den Weg schicken (Büchersendungen sind relativ günstig, und Porto/Verpackung lässt du von den Käufern per Rechnung bezahlen).

Sagen wir, du verkaufst jedes Exemplar für 14,99. Netto sind das dann 14,01 €, und die 99 ¢ bekommt das Finanzamt. Nach drei Monaten machst du deine erste Umsatzsteuervoranmeldung, in der du den Vorsteueranteil, (also die Mehrwertsteuer) auf den Rechnungen für deine bis dahin entstandenen Kosten gegenrechnest. Das ist finanziell erst einmal ein Witz, und bleibt auch weiterhin einer.

Hast du selbst keinen Platz, müssen die Bücher irgendwo lagern. Also brauchst wenigstens dafür eine andere Lösung. Lässt du die Bücher erst einmal in einer geringeren Stückzahl drucken, ist jedes einzelne zwar zunächst teuer, aber du legst nicht

so

viel Kapital fest. Später lässt du weitere Chargen nach Bedarf herstellen. Das nennt sich "Book on Demand"

Aber da bleiben die Kosten für Verpackung, Briefumschläge, Druckertinte, Fahrten zu Lesungen, womöglich noch Übernachtungen, Porto für Werbebriefe an Buchhändler, dein Internetauftritt, Packmaterial bereithalten...

2.000 X 14 sind 28.000 €, aber das ist Zukunftsmusik. Erst einmal hast du nichts weiter als Kosten und jede Menge harte Arbeit. Verleger sein ist ein Fulltimejob, auch wenn es nur um ein Buch geht. Du musst nicht das Rad neu erfinden, aber als Newcomer, ganz ohne Branchenerfahrung, eine Mühle anwerfen und am Laufen halten.

Die Erlöse werden nach und nach ganz langsam hereinkleckern, mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Kostendeckend wird das wohl erst, wenn mindestens 1.000 Exemplare verkauft sind. Das muss dann innerhalb eines Jahres auch geschehen, sonst gehst du baden.

So sieht das aus, wenn man ein Werk im Selbstverlag herausbringen will. Man braucht dazu schon einen unerschütterlichen Enthusiasmus.

Tamtamy  30.12.2016, 10:15

Hervorragende Antwort!

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Bruh8592  30.07.2019, 01:58

Bitte jetzt nochmal in deutsch😦😂 Sry ich bin grad zu blöd dafür...

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1.) Falls du ein "Supertalent" ;-) bist und das sehr unwahrscheinliche Glück hast, dass ein seriöser Verlag dich "entdeckt" und dein Werk so einschätzt, dass hohe Verkaufszahlen zu erwarten sind, dann kostet es dich gar nichts. Dann verlegt der Verlag dein Werk auf SEINE Kosten und du verdienst mit am Verkauf des Buchs.
Aber das wäre eine absolute Ausnahme, denn bei Erstlingswerken von unbekannten, unerfahrenen Hobby-Autoren ist normalerweise nicht mit hohen Verkaufszahlen zu rechnen, deshalb sind solche Manuskripte üblicherweise nicht interesssant für seriöse Verlage.

2.) Leider gibt's immer mehr betrügerische Pseudo-Verlage, die sich als seriöser Verlag ausgeben, dem Autor große Versprechungen machen, aber im Endeffekt den Autor abzocken mit versteckten Kostenfallen im Kleingedruckten des Vertrags.

3.) Die Kategorie, die dich wahrscheinlich interessiert, dass sind die Verlage, die das Verlegen als Dienstleistung anbieten: Der Autor gibt den Auftrag und bezahlt dafür.
Ob das Manuskript gut oder schlecht ist, oder ob es sich überhaupt verkaufen wird, das spielt dann keine Rolle für den Verlag, weil der Autor alles bezahlt. Das "Risiko" (auf den gedruckten Büchern sitzen zu bleiben) trägt also der Autor und nicht der Verlag.
Wieviel das kostet, das kommt drauf an, was der Kunde alles will. Z.B mit oder ohne Lektorat, Layout, wieviele gedruckte Exemplare,...
Googel mal nach dem Stichwort "Book on Demand" Z.B. www.bod.de

4.) Wenn's nicht "gedruckt" sein muss, sondern wenn auch ein eBook in Frage kommt, das geht kostenlos als Selfpublishing eBook.