Wie viel Erfahrung zum Fahren einer Harley notwendig?

5 Antworten

Eine Harley, zumindest ab Baujahr 1984, also ab "EVO", ist üblicherweise ein relativ einfach zu bedienendes Motorrad.

Das hohe Gewicht wird durch den niedrigen Schwerpunkt im Vergleich zu einem schweren Nakedbike (z.B. Oldtimer wie die Yamaha XS 750, diesen direkten Vergleich hatte ich jahrelang) oder einer fetten Reiseenduro egalisiert.

Die Harley rangiere ich in der Garage sitzend ganz leicht, während hohe Maschinen mir dabei viel mehr Mühe bereiten.

Was das Parken auf dem Hauptständer betrifft, kann man recht entspannt sein. Mir fällt auf Anhieb kein Modell außer der Reiseenduro von HD ein, das über einen solchen verfügen würde.

300 PS gibt es bei den Softail-Modellen von HD nicht. Selbst das neueste Modell hat "nur" 105 PS. Mit zahlreichen Assistenzsystemen fährt es sich babyleicht. Auch die alten Modelle sind auf US-amerikanische Kunden, also auf einfache Bedienung, ausgelegt. Draufsetzen und fahren. Sobald die Fuhre rollt, kann man damit sogar auch Kurven in den Alpen fahren, auch wenn viele Kritiker, die allerdings meist selbst nie mit einem Big Twin (das sind die größeren Harleys oberhalb der Sportster) gefahren sind.

Da es über die letzten 35 Jahre mehrere Fat Boy Modelle gab, muss zuerste geklärt werden, welches Baujahr du ins Auge gefasst hast, wenn eine weitere Kaufberatung erfolgen soll.

Fahren kann man sie alle auch als Anfänger, wobei so ein schwerer Eimer mit gerader Sitzposition nicht jedermanns Sache ist. Ich bin nach ein paar Jahren Pause mit einem selbstgebauten Sovelhead-Chopper mit Kicker-only aus Baujahr 1980 wieder eingestiegen. Ging auch, war aber genauso unbequem wie geil.

Heute habe ich neben meiner HD Heritage Softail Evolution von 1997 (technisch ähnlich der damaligen Fat Boy) noch eine Ducati Monster. Damit ist sehr viel abgedeckt, wobei eigentlich noch eine leichte, kräftige Enduro fehlt...

Wichtig ist, kein verbasteltes Mopped zu kaufen, was leider bei HD nicht so einfach ist. Viele Umbau- und Tuningmaßnahmen führen zu schlechterem Fahrverhalten und Motorlauf. Für die, ebenfalls leider, offenbar unumgänglichen Brülltüten (lautere Schalldämpfer) sind bei den modernen Modellen sog. "Mappings" (Programmierungen des Steuergerätes) notwendig. Diese tragen häufig nicht unbedingt zu einem besseren Motorlauf und einer harmonischeren Leistungsentfaltung bei.

Bei einem eventuellen Neukauf freilich ist das kein Thema. Da hat man dann allerdings mit dem "Milwaukee 8" Motor zu tun, der zwar ordentlich Power hat, aber als thermisch nicht 100% stabil gilt. Bei den neueren Modellen ist angeblöich der TwinCam 103 eine solide Variante.

Außerdem sind alle neuen Motorräder genau solche Elektronikbomber wie die neuen Autos.

Ich für meinen Teil finde die Harleys nach "Evo", also nach Baujahr 1998, vollkommen uninteressant. Für meine Harley-Kameraden bin ich mit dieser Einstellung noch super progressiv. Sie fahren nur Shovel-, Pan- und sogar Knucklehead", bis Baujahr 1984.

Freilich bin ich mit dieser Vorliebe auf 50-60 PS limitiert, was mir persönlich bei der Harley vollkommen ausreicht.

Dennoch sind neue Harleys generell schon auch gute Motorräder und haben m.W. weniger Serienprobleme, als aktuell z.B. BMW mit den Elektronikproblemen an seinen GS-Modellen.

Lange Rede - kurzer Sinn: klar geht Harley auch für Anfänger.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich glaub nicht, dass man des so pauschal sagen kann.

Hier wird Kacke erzähl.....300PS...Schwachsinn.

Ob Harley oder andere (India) Motorräder, sie sind zum einen nicht gerade wendig und zum anderen gibt es Maschinen welche über 300+ 400+Kg wiegen. Deshalb z.B. parkt kein Harley-Fahrer ( oder überhaupt Motorradfahrer) vorwärts ein oder blockt seine Maschine bergab auf....das Teil rückwärts raus zu schieben erfordert nicht nur können, sondern auch Arschbacken....stell dir vor, du hast deine Karre bergab ( geht locker und luftig) aufgebockt und dann Bock sie mal bergauf ab 🤣🤣🤣. Nur ein Beispiel. Eigendlich haben die Seitenständer. Sind auch nicht alle so schwer....leichtere haben nur um 200Kg. Wie normales Motorrad eben.

Du brauchst also keine besondere Erfahrung. Musst eben nur Motorrad fahren können und dich etwas auf Wendekreis und Handling umstellen. Und viel Zeit haben....sind in der Mehrheit nicht die schnellsten.

Du musst doch wissen wie sicher du dich selbst fühlst. Und ob dir der Preis wert ist, ungeskillt so eine Maschine zu fahren.Es wäre immer besser für schwere Donnerrösser einige Erfahrungen zu haben aber im Grunde kann ne Harley deine erste Maschine sein. Hals einfahren funktioniert auch mit nem Mofa , Respekt solltest du allerdings schon haben wenn bis zu 300ps auf 250kg reißen, auch bei einer Schopper

Pi mal Daumen Rechnung : man sollte immer erstmal klein starten, du fährst ja auch nicht mit 250kmh los sondern startest bei null, startest du höher wie ein "drag" solltest du fähig Kontrolle zu haben über die Gewalt


Baumtastisch  23.06.2025, 12:00

Woher nimmst du die 300PS?
Harleys bewegen sich im Bereich bis etwas über 100PS.

Straßenzugelassene Serienmotorräder allgemein bis ca 220 PS (RSV4) oder 230 PS (Ninja H2); mal abgesehen von so Exoten wie einer Boss Hoss, die ich aber nicht als Serienmaschine bezeichnen würde.

Man sollte schon Motorrad fahren können. Sie ist halt verhältnismäßig schwer, daran muss man sich sicherlich erst gewöhnen. Und es schadet garantiert nicht, etwas behutsam anzufangen.