Wie verteilt sich strom?

3 Antworten

Eine Frage des Widerstandes, also nicht zu beantworten.

Wenn der 10A Leiter so wie es naturgemäß ist auch den kleineren Widerstand hat kann das schon klappen. Aber es reicht eben ein minimal höherer Kontaktwiderstand auf der 10A Leitung und die mit 3A wird überlastet. Wenn die durch ist, sollte aber die 10A Leitung trotzdem noch die 9A schaffen... nur ein Leiter ist halt gestorben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Erfolgreich technische Physik studiert (Klötzchenphysiker)

Mensch4 
Fragesteller
 18.12.2023, 08:15

okay, das heißt wenn ich bei beiden Leitern das selbe material und die selbe länge verwende geht es

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Morfi655  18.12.2023, 08:28
@Mensch4

Nein, wie gesagt, reicht ein zu hoher Kontaktwiderstand auf dem 10A Pfad.

Der Widerstand muss im 10A Pfad deutlich geringer sein und das dauerhaft. Niemand würde so wie du es beschreibst eine Schaltung aufbauen, außer man hat alle Aspekte im Griff.

In der Halbleiterindustrie wird sowas durchaus gemacht, aber da ist die Schaltung auch "aus einem Guss". Also mal aufs makroskopische übertragen: Wenn du ein Kabel mit feiner Litze in der Mitte aufdröselst und meinetwegen 3 Adern rausziehst ohne sie zu durchtrennen, dann werden diese nur einen Teilstrom führen und davon auch nicht an der nominellen Grenze zerstört, weil es vor der Stelle keine relevanten Übergangswiderstände gibt.

Wenn du aber 2 unterschiedlich dicke Kabel in eine Klemme schraubst, ist nicht sicher gestellt, dass das dickere auch wirklich einen guten Kontakt hat und der so bleibt. Das ist insgesamt unkritisch, wenn nur 9A kommen, aber theoretisch ist trotzdem denkbar, dass ein oxidierter Kontakt dazu führt, dass auch mal deutlich mehr als 3A durch den dünnen Leiter fließen.

Falls das so unverständlich ist, dann müsste man hier weiter ausholen und Parallel/Serienschaltung von Widerständen und Themen wie Leiterwiderstand und Kontakt-/Übergangswiderstand erklären, das würde ich dich dann bitten auf Wiki zu recherchieren.

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Die Stromstärke bei den Widerständen ergibt sich nicht aus den jeweiligen Belastungsgrenzen, sondern aus den beiden Widerstandswerten: Für die parallel geschalteten Widerstände R1 und R2 gilt: Gesamtwiderstand Rges = (R1 mal R2) durch (R1 + R2). Aus der Spannung und den Einzelwiderständen lassen sich die beiden Teilströme berechnen. Deren Verhältnis zueinander ist umgekehrt zum Verhältnis der Widerstände.

Danach sieht man, ob hier oder da eine Belastungsgrenze überschritten ist.

Da der Unterschied der Leiter kaum ins Gewicht fallen dürfte wird sich der Strom einigermaßen gleichmäßig auf beide Leiter aufteilen. Dann würde der 3A Leiter also mit ca 4,5 A belastet werden.