Wie überzeuge ich als Introvertierter ohne Führungserfahrung im Vorstellungsgespräch?
Hallo,
ich hab vor ein paar Jahren den Handwerksmeister gemacht. Seit einiger Zeit versuche ich mich immer wieder auf eine Meisterstelle zu bewerben, aber da ich Introvertiert bin, traut man mir diese Stelle nicht zu.
Wie kann ich in so einen Vorstellungsgespräch trotzdem überzeugen? Dazu kommt eben noch, dass ich keine Führungserfahrung hab. Woher auch.
Was hast Du denn schon unterneommen? Warst Du mal Klassensprecher? Kindergruppenleiter in einem Verein? Schwimmlehrer beim DLRG?
Ich war nie Klassensprecher. Zweimal hatte ich in der FFW einen Vortrag über ein Thema gehalten. In den nächsten halben Jahr bis Jahr werd ich noch ein paar Vorträge halten.
5 Antworten
Moin,
schwierige Situation. Warum machst du einen Meister, wenn du keine Stelle in Aussicht hast ? Vielleicht solltest du dich einfach mal als Geselle bewerben und mal schauen, ob du vielleicht in die Aufgabe hineinwachsen kannst. Es gibt aber auch die Möglichkeit sich selbstständig zu machen. (Viel Arbeit ...)
Vielleicht gibt es irgendwo auch einen Alten Handwerksmeister, der seine Firma gern abgeben würde, und noch eine Kandidaten sucht ...
Zitat: "Introvertiert und Führungsaufgabe pass nun mal nicht zusammen."
Völliger Quatsch! Eine ruhige sachliche Art kann hilfreich sein. Man sollte aber nicht unbedingt die Vorurteile seines Chefs ansprechen ...
(Letztendlich ist es auch ein Vorurteil, was Introvertiert und was extrovertiert ist. Und kein Mensch ist zu 100% eindeutig das eine oder das andere!)
Du bist Chef deines Körpers und Geistes! Du entscheidest ob du Introvertiert oder Extrovertiert bist! ( Ein Verändern des "Stils" lässt sich zwar nicht von heute auf morgen erreichen, aber alles ist möglich! )
Ein Autoritärer Führungsstil ist OUT! (Das heißt für mich extrovertiert!) Wichtig ist:
- Kommunikation
- Glaubwürdigkeit
- Solide Kalkulation
- Ich unterscheide mal die Durchsetzungsfähigkeit von Autorität (Man kann sich auch mit Wissen und Argumenten durchsetzen!
- Kompetenzen aus deiner Meisterschule ;)
- Vielleicht auch Vertrauen und ein gesundes Misstrauen
...
Man sollte aus allen seine Schwächen Stärken machen oder sie umgehen! ...
Grüße
Moin, genauso ist es bei mir. Allerdings bin ich Industriemeister und habe die Aussicht auf eine Stelle ;) Grüße
Du solltest mit einem Freund Rollenspiele machen. Da du jetzt einige Vorstellungsgespräche hattest, weißt du worauf es ankommt. Nicht nur du solltest in der Rolle des Bewerbers sein sondern auch in der Rolle des Arbeitgebers.
Die Idee finde ich nicht schlecht. Vielleicht gibt es auch Intern oder bei VHS oder ähnliches sowas im Angebot
Das ist schon selten, aber mit einem Freund könntest du direkt anfangen.
Das Geheimnis ist, das Führung eine Gewohnheit ist. Entweder Du führst immer oder garnicht.
In Gruppen ergreifst Du gerne die Initiative.
Aber man kann es lernen. Z.B. bei den Toastmasters International. Oder bei der freiwilligen Feuerwehr. Oder in einem Verein als Vorstand engagieren.
Es ist die Angewohnheit, dass Du in Gruppen eben stets als erstes die Initiative ergreifst, weiter denkst als die anderen, immer ein paar Schritte voraus bist. Du denkst über die Gruppe oder Abteilung hinaus. Also hast einen Blick für die größeren Zusammenhänge und zeitliche Entwicklungen.
Eine kleine Anekdote:
Da kommt jemand die Straße entlang und sieht einen Maurer. Er fragt ihn: Was machst Du da? Der Maurer antwortet: Ich setze ein Stein auf den anderen, weil mein Chef das so gesagt hat.
Der Mann geht weiter und sieht wieder einen Maurer. Er fragt ihn: Was machst Du da? Der Maurer antwortet: Das siehts Du doch! Ich baue eine Mauer!
Der Mann geht weiter und sieht wieder einen Maurer. Er fragt auch ihn: Was machst Du da? Der Maurer antwortet: Ich bin Maurermeister und ich baue ein Haus. Den beiden anderen sage ich, was sie tun sollen. Der erste ist der Lehrling, der zweite ist der Geselle. Und als Maurermeister setze ich das Haus um, das vom Architekten beauftragt wurde .
Er geht weiter und sieht den Architekten, wie er mit einem Stapel von Bauplänen dasteht, hektisch mit dem Handy telefoniert usw. Er stört in besser nicht.
Der Mann geht weiter und sieht wieder einen Mann. Der arbeitet garnicht und scheint nur zuzuschauen. Er frägt ihn: Was machst Du da? Ich bin der Bürgermeister dieser Gemeinde. Ich habe den Architekten beauftragt ein Haus zu bauen. Dieses Haus soll unsere Gemeindehalle sein. Ein Versammlungsort, der der Menschheit noch in 1000 Jahren gute Dienste leisten soll. Ein Ort, wo sich die Menschen treffen können, Freundschaften schließen, interessante Projekte für unsere Gemeinde beschließen und durchziehen können und Kontakt zu anderen Gemeinden pflegen können. Auf das die Menschheit sich als Zivilisation weiterentwickelt und auch diese Gemeinde ihren Beitrag dazu leistet.
Preisfrage: Wer ist die Führungskraft? Wer hat den Weitblick? Wer denkt in übergeordneten Zusammenhängen? Wer kann eine Vision vermitteln? Wer denkt in Dimensionen, die seine eigene Lebensspanne übersteigen? Wer stellt sich voll und Ganz in den Dienst der Gemeinschaft?
Übrigens sind sehr viele Führungskräfte introvertiert! Das hängt damit zusammen, wie man bei der Arbeit Macht bekommt. Es gibt verschiedene Arten von Macht:
- Formale Macht, weil Du Leitungsbefugnisse bekommst, z.B. als Vorgesetzter mit Personalverantwortung. Die Leute gehorchen Dir dann, weil Du über sie Bestrafungsmacht oder Belohnungsmacht hast. Von Deinem Urteil hängt es ab, ob sie gefeuert werden oder eine Lohnerhöhung bekommen.
- Expertenmacht (hier sind viele Introvertierte zu finden): Du hast Dich in ein Fachgebiet eingearbeitet, wo Du in Deiner Firma der absolute Experte bist. Viele sind von Deinem Expertenwissen abhängig, Du bist sozusagen unentbehrlich. Wenn es wichtige Fragen gibt, frägt man Dich nach Deiner Meinung. Du wirst wegen Deiner Fachkenntnisse in diesem Bereich anerkannt. Daher wäre hier eine Laufbahn als fachlicher Vorgesetzter ohne Personalverantwortung ein guter Weg. Wer sich dann etabliert bekommt später schnell auch Leitungsbefugnisse.
- Macht durch Lehren oder als Mentor: Du unterrichtest andere und bringst ihnen etwas bei. Du arbeitest neue Mitarbeiter ein usw.
- Macht durch Charisma: Du hast Ausstrahlung. In Gruppen wirst Du schnell akzeptiert und gemocht. Die Leute folgen Dir einfach, weil sie Dich mögen.
- Macht durch Leistung: Du hast für Dein Unternehmen bereits sehr viel geleistet. Du hast z.B. einen großen Auftrag an Land gezogen, der Deinen Kollegen vielleicht sogar den Arbeitsplatz gerettet hast.
Usw. Es gibt viele Möglichkeiten, Macht zu erlangen. Es kann auch eine Macht sein, dass Du der Mitarbeiter bist, der alles schnell und zuverlässig erledigt, so dass Deine Vorgesetzten sich immer auf Dich verlassen können. Du steigerst den Schwierigkeitsgrad und die Komplexität Deiner Aufgaben und weil Du so gut bist, erlaubt Dir Dein Chef, dass Du kleinere Aufgaben an andere delegieren darfst.
Noch was gehört dazu: Ich verweise hier auf Jack Canefield "Five Levels of Leadership". Hier gibt es auch die "Five Levels of Followership". Es macht einen Unterschied, ob die Leute einem wegen formaler Macht folgen. Dann werden sie nur das notwendigste tun, um nicht bestraft zu werden. Oder sie folgen Dir, weil sie von Dir etwas lernen, weil Sie Deine Leistungen anerkennen, weil Du Experte bist oder weil Du sie motivierst und sie sich in Deiner Gegenwart inspiriert fühlen. So wie das Beispiel von demjenigen, der ein Schiff bauen will. Was ist besser: Du machst Druck, dass die Leute Bretter zusammennageln. Oder Du vermittelst den Arbeitern den Traum vom großen weiten Meer und der Freiheit, die sie mit dem Schiff erlangen können.
Gruppendynamik ist auch so ein Thema. Wie sehr bist Du z.B. der Top-Follower Deines Chefs? Ein Chef alleine nützt ja nichts. Der erste Follower ist fast sogar wichtiger. Denn wenn der mitzieht, setzt er die Gruppendynamik in Gang.
Die Frage ist folgende: Wie sehr möchtest Du Führungskraft sein? Welchen Preis bist Du bereit dafür zu zahlen? Dann zahlen den Preis!
Als ein Novize Sokrates fragte, wie man weise wird, ging Sokrates mit ihm an einen Fluss. Plötzlich packte er ihn und drückte seinen Kopf unter Wasser. Der Novize wehrte sich, schnappte nach Luft und ertrank fast, als Sokrates ihn endlich losließ. Sokrates sagte: "Wenn Du Dir so stark wünschtst weise zu werden, wie stark Dein Wunsch nach Luft gerade eben war, dann bin ich mir sehr sicher, dass Du eines Tages weise wirst. " Wenn also Dein Wunsch Führungskraft zu werden so stark ist, wie ein Ertrinkender nach Luft schnappt, und Du jeden einzelnen Tag einen Schritt in diese Richtung unternimmst, dann bin ich sicher, dass Du eines Tages Führungskraft bist :-)
Gar nicht... Als Meister muss man auch mal bestimmte Ansagen machen - und wenn dir das nicht liegt, ist so ein Job auch nichts für dich.
Ich glaube du verwechselt Introvertiert mit schüchtern. Das sind zwei verschiedene Sachen. Bitte vorher informieren. 😑
Doch sehr wohl.
https://intropower.de/introvertiert-schuechtern-7-unterschiede
Es mag sein, dass bei mir noch etwas Schüchternheit und ein kleinen wenig fehlendes Selbstbewusstsein dazu kommt. Dies wird mich aber nicht daran hindern mich weiter zu bewerben.
Warum antwortest du auf meine Frage wenn du mir keine Antwort geben kannst, die mich weiter bringen würde?
Es soll durch aus möglich sein, auf eine Frage nicht zu antworten, wenn man nichts sinnvolles beizutragen hat. 😑
Aber anscheinend sammelst du hier nur Punkte, sonst wäre ja war sinnvolles raus gekommen.
Schade, dass du Hilfe nicht erkennst, wenn sie dir angeboten wird. Wenn du dich im Vorstellungsgespräch auch so gibst wie hier, erklärt das aber, warum dich keiner will...
Davon ab bestätigt der Link meine Aussagen.
Was für eine Hilfe? Was für Angebote von Hilfe von dir?
Du hast mir nichts dergleichen angeboten. Nur ein Kommentar der so viel aussagt "Vergiss die Stelle, lass es bleiben, kannst es sowie nicht."
Tut mir Leid wenn ich aktuell etwas gereizt bin.
Das habe ich so nicht gesagt - aber wenn du dich besser fühlst, wenn du dich als Opfer darstellen kannst - bitte sehr. 🤷 MIR ist das egal, ob und wie du in deinem Leben zurechtkommst...
😑 so kam es nur leider nicht rüber.
Dann erkläre mir bitte, wie du es gemeint hast.
🤦
Also nochmal auf Anfang.
Ich hab in meiner Frage nach dem Weg gefragt, wie ich mein Ziel erreiche. Ich wusste bereits als ich die Frage schrieb mein Ziel. Du hast aber lediglich mit eigenen Worten mein Ziel erklärt. Was also bringt mir deine Erklärung/Antwort?
Ich habe dir nicht dein Ziel erklärt. Arbeite an deinem Leseverständnis!
Entschuldigung, aber was soll das für eine Aussage sein?
Als Meister hat er auch das Thema Mitarbeiterführung gehabt und ich denke, dass dem Fragensteller sehr wohl bewusst ist, dass eine Führungskraft unter anderem Ansagen machen muss.
Ich denke hier eher, dass er wissen wollte, wie er an sich selbst arbeiten kann um sein Ziel zu erreichen.
Ich interpretiere in seiner Aussage, dass er vielleicht schüchtern, zurückhaltend und vielleicht auch fehlenes Selbstbewusstsein ausgestrahlt haben könnte. Was der/die Personaler/in und der vielleicht zukünftige Chef/in zu der Entscheidung gebracht hat, dass er vielleicht für die Position nicht der passende Kanidat ist.
Wenn ich aber seine Frage richtig interpretiere frägt er hier um Hilfe und vermute eben, dass er vielleicht schüchtern und fehlendes Selbstbewusstsein haben könnte. Daran kann er aber sehr wohl arbeiten und es gibt genug Möglichkeiten, dass zu üben.
Er hat ja nun oft genug gesagt, dass er nicht schüchtern ist...
Aus deiner Frage interpretiere ich, dass du vermutlich zu wenig Selbstbewusstein ausgestrahlt hast und dir wahrscheinlich damit diese Position nicht zugetraut hat.
Folgende Videos hab ich dir raus gesucht und schau sie dir mal in Ruhe an. Ich denke sie werden dir bestimmt helfen. Einmal dich selbst zu verstehen und wie du an der selbst arbeiten kannst.
https://www.youtube.com/watch?v=nJnb3_6nj5s
https://www.youtube.com/watch?v=3PJf5iqxERY
https://www.youtube.com/watch?v=GBVDaXr4rw0
P.S. Lass dich nicht unterkriegen, du schaffst das.
Danke für deine Antwort.
Den Meister zu machen war eine meiner persönlichen Ziele die ich im Leben erreichen wollte. Ich habe den Meister nie wegen des Geldes gemacht.
Ich bin bei einer großen Firma (Industrie) angestellt als Geselle und versuch mich intern hin und wieder auf Meisterstellen zu bewerben.
Selbstständig machen ist leider keine Option, da ich durch meine jetzige Tätigkeit so spezialisiert bin, dass mir diese Qualifikation draußen nichts bringen würde. Draußen müsste ich erst ein paar Jahre als Geselle arbeiten. Ich hoffe du verstehst was ich meine?