Wie über Drogen und Drogenprobleme sprechen?
Begriffe können verschiedene Bedeutungen haben, verlieren, erlangen. Sie können schwammig sein und auch stigmatisieren. Wie sprichst du über Drogen (gegenüber Klienten, mit Kollgen, privat)? Wie sollte man deiner Ansicht nach darüber sprechen?
Z.B.:
- Droge vs. psychoaktive Substanz
- Abhängigkeit vs. Substanzgebrauchsstörung
1 Antwort
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Beim Sprechen über Drogen und Drogenprobleme ist es meiner Meinung nach -vor allem als "Fachperson"- essentiell, eine präzise, sensible und nicht stigmatisierende Sprache zu verwenden. Durch die bewusste Verwendung von Sprache in der Diskussion um Drogen kann nämlich das Stigma verringert und die Unterstützung für Betroffene verbessert werden, was zu einer offeneren und unterstützenderen Gesprächskultur beiträgt.Der Begriff „Drogenabhängiger“ kann beispielsweise stigmatisierend wirken und durch „Person mit einer Substanzgebrauchsstörung“ ersetzt werden, um den medizinischen Aspekt der Erkrankung zu betonen, statt den Charakter der Person in Frage zu stellen. Jedoch ist die Wahl der sprachlichen Mittel natürlich auch vom Kontext und der adressierten Zielgruppe abhängig. Im Vorfeld von diesem AMA haben wir zum Beispiel diskutiert, ob wir in der Kurzbeschreibung den Begriff "Drogenabhängigkeit" oder "Substanzgebrauchsstörung" verwenden. Die Wahl ist letztendlich auf zweiteres gefallen, da sich die breite Öffentlichkeit, die weniger mit dem Thema zu tun hat, sich mehr unter der "alten Begrifflichkeit" vorstellen kann.
Viele Grüße,
sandro von mudra / DigiStreet