Themenspecial 24. Mai 2024
Drogen: Suchtprävention und Aufklärung
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Gibt es Substanzen, deren Risiken Nutzer besonders häufig unterschätzen?

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In unserer Gesellschaft gibt es mehrere Substanzen, deren Risiken häufig unterschätzt werden, was vor allem auf ihre Verfügbarkeit, soziale Akzeptanz und oft auch auf mangelndes Bewusstsein zurückzuführen ist. Zu diesen Substanzen zählen meiner Ansicht nach vor allem Alkohol, Tabak und verschreibungspflichtige Medikamente.

Alkohol ist trotz seiner weitreichenden gesundheitlichen Konsequenzen, wie Lebererkrankungen und verschiedenen Krebsarten, tief in vielen Kulturen verankert und legal erhältlich. Diese soziale Akzeptanz trägt dazu bei, dass viele Menschen die mit dem Trinken verbundenen Risiken oft unterschätzen. Ähnlich verhält es sich mit Tabakprodukten. Obwohl das Bewusstsein für die Gefahren des Rauchens zugenommen hat, gibt es immer noch viele Raucher, die entweder die Risiken ignorieren oder annehmen, dass sie das Rauchen jederzeit problemlos beenden können.

Ein weiteres Beispiel für unterschätzte Risiken sind verschreibungspflichtige Medikamente wie Opioide, Benzodiazepine und Stimulanzien. Da diese Substanzen ärztlich verschrieben werden, können Patient*innen fälschlicherweise davon ausgehen, dass sie sicher sind, was das Risiko für Missbrauch und Abhängigkeit erhöht. Die Annahme, dass eine ärztliche Verschreibung gleichbedeutend mit Sicherheit ist, verstärkt nur das Problem der Unterschätzung der tatsächlichen Risiken.

Um die öffentliche Gesundheit zu schützen, sind meiner Meinung nach kontinuierliche Aufklärungs- und Bewusstseinskampagnen entscheidend. Diese sollten detaillierte Informationen über die Risiken des Konsums dieser Substanzen vermitteln und auf die langfristigen Gesundheitsschäden hinweisen, ohne dabei Panik zu schüren oder zu verteufeln. Darüber hinaus ist eine strikte gesetzliche Regulierung erforderlich, um den Zugang zu gefährlichen Substanzen einzuschränken und ihren Gebrauch zu regulieren. Durch solche Maßnahmen kann das Bewusstsein für die wahren Risiken geschärft werden und so Konsumentscheidungen bewusster getroffen werden.

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite als Sozialarbeiter in der Drogenberatung