Themenspecial 24. Mai 2024
Drogen: Suchtprävention und Aufklärung
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Wie viele Menschen berätst du in einem Zeitraum durchschnittlich und wie viel Zeit wendest du pro Klient auf?

2 Antworten

Das ist tatsächlich schwer zu beantworten. In der analogen Beratung, also, wenn Menschen zu unserer Jugendsuchtberatung kommen, kann ich es leichter beantworten: Im Jugendbereich der Drogenhilfe Schwaben in Augsburg hatten wir im Jahr 2023 insgesamt 221 Klient*innen in der Beratung. Manche haben lediglich eine einmalige Beratung in Anspruch genommen, viele kommen mehrmals zu Gesprächen, einige bleiben auch über mehrere Jahre mit uns in Kontakt. Das hängt immer ganz vom Beratungsgrund ab, welches Anliegen die Person an uns hat, wieviel Hilfebedarf und so weiter...

Im digitalen Streetwork, das für uns ja noch relativ neu ist (seit Herbst 2023), ist es nochmal anders, auch weil die Kontakte oft nicht so direkt sind, wenn wir beispielsweise nur auf Fragen in Foren antworten. Aber es läuft auch viel über Chats, sowohl hier auf gutefrage.net als auch auf anderen Foren wie reddit, Discord etc.

Viele Grüße

Peter vom DigiStreet-Team der Drogenhilfe Schwaben

Eine sehr interessante Frage - auf die es aber leider keine eindeutige Antwort gibt. Das hängt sehr stark vom jeweiligen Anliegen, der Person und dem Kontaktweg ab.

Ich arbeite im Projekt mindzone (Suchtprävention im Partysetting) und in der digitalen Streetwork. Mein Schwerpunkt ist Prävention, Kurzberatung und Weitervermittlung, ich arbeite nicht in der klassischen Beratung (dort ist die Frage etwas leichter zu beantworten).

Manche Online-Anfragen kann man in 5-15 Minuten beantworten - z.B. substanzspezifische Fragen oder Fragen zu Beratungsstellen vor Ort.

Ausführliche Anfragen können rund 45 Minuten in Anspruch nehmen.

Teilweise haben wir einmalige Kontakte, manche Personen begleiten wir auch über einen längeren Zeitraum. Grundsätzlich ist das Ziel unserer digitalen Arbeit die Weitervermittlung an regionale Angebote.

In der analogen Arbeit beim Projekt mindzone arbeite ich auf Partys an einem Infostand. Auch hier gibt es kurze Fragen oder Personen mit langen Anliegen.

Es ist daher schwer messbar und variiert von sehr vielen Personen an einem Abend zu sehr wenigen an einem Arbeitstag.

Generell versuche ich, wenn es die Ressourcen zulassen, soviel Zeit aufzuwenden, wie mein Gegenüber benötigt, um sich selbstständig weiter zu kümmern.

Viele Grüße,

Alena vom DigiStreet-Team

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sozialpädagogin akzeptanzorientierte Drogenarbeit