Wie tolerant seid ihr? Auch gegenüber Meinungen anderer?
Ich auf jeden Fall. Ich wähle AfD, und habe gleich zwei gute Kumpels, die diese Partei extrem verteufeln. Der eine ist Rapper und hat diesen Vers geschrieben:
"Sie feiern Intoleranz - Made in Germany
So ist es in diesem Land - Made in Germany
Der Slogan „Ausländer raus" made in Germany
Sie schliessen dich aus, denn du bist nicht made in Germany"
Find ich, um ehrlich sein, bisserl übertrieben. Ich bin auch Liedermacher und würde mich absolut nicht als Rechts einordnen, eher als die Mitte. Aber ich versteh ihn ja und versuch auch nicht, seine Meinung zu ändern. Jeder kann sich irren, ich auch. Angesprochen fühle ich mich aber nicht, denn allgemein mag ich keine Pauschalisierungen. Trotzdem, er bleibt tolerant, sehr gut, aber ich muss auch aufpassen. Politik spreche ich inzwischen gar nicht mehr auf Instagram oder sonstwo. Wenn mich jemand fragt, wie ich politisch stehe, sag ich einfach: "ich bin Christ, Antirassist, Anti-Islamist, Antisexist, Antikommunist und Antifaschist. Basta."
Ich will mich nicht selbst loben, auch ich habe da meine Fehler, wo mir was rausrutscht, aber ich finde, so sollte es laufen. Es kann auch für einige hier umgekehrt sein, einige, die hier SPD und so wählen, aber Teil einer AfD-Familie sind. Ich würde euch raten, lehnt sie nicht ab. Das gleiche gilt natürlich für die, die in meiner Lage seid, jemanden über dessen oder deren politische Meinung auszugrenzen, ist Feigheit. Solche Menschen sind keine echten Freunde. An sich ist der Mensch nicht links oder rechts, sondern Mensch. Links und rechts wurde von Menschen erfunden. Es wird nach 200 Jahren Zeit, dass wir uns davon ein für alle Mal trennen. Der gesunde Mensch muss frei bleiben. Das ist hart in dieser Welt, aber machbar. Wir müssen endlich aus der Geschichte lernen, bevor es zu spät ist. Noch ist Zeit.
Wir müssen endlich aus der Geschichte lernen, bevor es zu spät ist.
Warum wählst du dann eine Nazi-Partei?
Junge, Du solltest längst im Bett sein. Genau solche Menschen wie Du sind gemeint. Natürlich auch AfD-Anhänger, die Kritiker ausgrenzen. Gilt für Linke UND Rechte.
Wann fängst du an, aus der Geschichte zu lernen?
Das könnte man auch Dich fragen. Wir brauchen weder Faschismus noch Kommunismus.
5 Antworten
Keine Ahnung, aber ich bin mega tolerant. Das liegt aber einfach an meiner Familie. Meine Eltern haben uns zum selbstständigen Denken erzogen. Wir mussten bereits als kleine Kinder mit unseren Eltern zu jeder Wahl gehen, wenn sie ihr Kreuz gesetzt haben, war meinen Eltern wichtig. Sonntags wurde in der Familie eine politische Debatte gestartet. Jeder musste seine Meinung sachlich beitragen. Wenn man beleidigt hat, anstatt mit Argumenten zu gewinnen, tja...dann war das Taschengeld weg.Das Ende vom Lied - mein familiärer Kern besteht aus 6 Familienmitgliedern und wir haben fast alle unterschiedliche politische Ausrichtungen, von Religion will ich gar nicht erst anfangen. Dennoch läuft es mega und wir haben Respekt und Verständnis füreinander.
Also ja, bei uns hat das echt gezeigt, dass verschiedene Meinungen total okay sind, solange man respektvoll bleibt.
Freut mich zu hören :) Oh aber die AFD unterstütze ich dennoch nicht sry fr
Sollte ich vielleicht auch nicht. Ich habs aus Alternativlosigkeit getan, aus Rebellion, aber es war doch keine gute Idee.
Kann ich so nachvollziehen... also diese "Aus Protest wählen" Sache. Ich werde dieses Jahr zum ersten Mal bei der Bundestagswahl abstimmen und bin echt fassungslos, wie wenig Freude ich dabei empfinde. Hab mir jetzt über zwei Wochen den Kopf darüber zerbrochen.
Für mein eigenes Demokratieverständnis kommt die AFD einfach nicht in Frage. Nach langem Hin und Her wird's wohl die .... bei mir, einfach weil sie noch am ehesten für soziale Werte stehen. Auch wenn sie nicht perfekt sind, aber irgendwie muss man ja entscheiden... Welche es ist, will ich nicht erwähnen, weil ich dich nicht mit meiner Meinung beeinflussen will.
Nein. Bist du doch gar nicht. Denn du beschäftigst dich mit dem Thema und hast ja noch die Möglichkeit deine für dich "richtige" Entscheidung zu treffen :)
Viel Freude beim Kreuzchen setzen 🫂
Sehr tolerant, solange man meine auch toleriert und mich aufgrund dessen nicht beleidigt oder anprangert.
würde mich absolut nicht als Rechts einordnen, eher als die Mitte
Warum wählt eine vermeintlich „mittige“ Person dann eine rechtsradikale Partei, die Parolen und Propagandaaktionen verwendet, die an die 30er Jahre erinnern? Warum wählt eine vermeintlich mittige Person eine Partei, die vom angeblichen Schuldkult spricht und die Geschichte der NS-Zeit und des Kaiserreichs schöner verkaufen will? Warum wählt eine vermeintlich mittige Person eine Partei, die offen Verbindungen zu Neonazis und Faschisten pflegt? Warum wählt eine vermeintlich mittige Person eine Partei, die Politiker wie Höcke in den Reihen hat, der rechtlich als Faschist bezeichnet werden kann? Warum wählt eine vermeintlich mittige Person eine Partei, die in der Erinnerungskultur eine Wende um 180 Grad fordert und der Meinung ist, man solle auf die Leistungen der deutschen Soldaten im 2. Weltkrieg stolz sein?
Angesprochen fühle ich mich aber nicht, denn allgemein mag ich keine Pauschalisierungen.
Interessant, dass du dann eine Partei unterstützt, die regelmäßig mit rassistischen Klischees arbeitet und Flüchtlinge zu einem homogenen Sündenbock macht. Man denke hier beispielsweise an den Propagandafilm der AfD Brandenburg. Ebenso wie den Glauben, dass ein Bevölkerungsaustausch stattfinde und Deutschland und Europa muslimisch gemacht werden sollen. Die AfD betreibt modernen Antisemitismus, nur nicht gegen Jüdinnen und Juden, sondern gegen Musliminnen und Muslime. Es ist die gleiche Strategie und Rhetorik, nur eine andere marginalisierte Gruppe.
Wer Antifaschist ist, lehnt faschistische Parteien ab. Die AfD weist faschistische Tendenzen auf und steht dem historischen Faschismus völlig unkritisch gegenüber. Wer die AfD wählt, wählt rassistische Narrative und Diskriminierung.
Sorry, aber entweder trollst du oder du lebst tatsächlich hinterm Mond.
Zitate von AfD-Politikern:
- «Dem Flüchtling ist doch egal, an welcher Grenze, an der griechischen oder deutschen, er stirbt.»
- «Ich möchte wissen, wenn mich in der Nachbarschaft ein N*ger anküsst oder anhustet, dann muss ich wissen, ist er krank oder ist er nicht krank.»
- «Die ganze Entwicklung, die jetzt gerade stattfindet, die Herstellung von Mischvölkern, um die nationalen Identitäten auszulöschen, und damit die Abgabe der Souveränität an die EU – das ist einfach nicht zu ertragen …»
- «Das sagt eine Deutsch-Türkin. Ladet sie mal ins Eichsfeld (Region in Thüringen) ein, und sagt ihr dann, was spezifisch deutsche Kultur ist. Danach kommt sie hier nie wieder her, und wir werden sie dann auch, Gott sei Dank, in Anatolien entsorgen können.»
- „Das Pack erschießen oder zurück nach Afrika prügeln.“
Ich bin ziemlich tolerant. Wo ich nicht tolerant bin ist, blinder Ideologismus, wie ihn die AfD häufig probt. Wenn schon die Gründer die Schnauze voll davon haben, dann heisst das schon viel. Und wenn man einem dann Fakten auf den Tisch legt, wie beispielsweise diverse Zitate, oder auch das Flugticket und ich bekomm dann zurück, dass das ja alles nur Propaganda ist, dann hat meine Toleranz auch Grenzen. Ich bin nicht links wegen Propaganda, sondern aus Überzeugung.
Ich sage mal so, alles was sich ursprünglich hinter links verbirgt sind Achtung gegenüber der Umwelt, mehr Gerechtigkeit für alle Menschen und freie Enrfaltung der Person bei gleichzeitiger Achtung der Anderen. Das ist das, was für mich links ausmacht. DDR und Stalin und co haben den Begriff nur so einen üblen Overkill gegeben, dass der Begriff jetzt erstmal verbrannt ist. Links und autoritär sein, ist für mich ein bisschen paradox
Hab zwar das meiste nicht gelesen. Bzw nur die Frage. Aber mir ist relativ egal wer was denkt oder steht solange er mir und nicht anderen schadet.
Amen dazu!
Trotzdem, bei Fragen anderer würde ich raten, mehr zu lesen. Nicht jeder ist so uninteressant wie ich.
Sehr schön! Uns hätte das fast gespalten, aber wir haben grad noch die Kurve gekriegt.