Wie stehen Christentum und Judentum zur Todesstrafe?
Hey, die frage steht oben..
danke schonmal im vorraus♥
6 Antworten
In der Europäischen Union ist die Todesstrafe abgeschafft.
Nach dem II. Weltkrieg hatte in der Bundesrepublik Deutschland der Parlamentarische Rat zur Erstellung des Grundgesetzes nach den gemachten Erfahrungen aus der Zeit des Nationalsozialismus dafür gestimmt, dass die Todesstrafe abgeschafft wird.
Die Todesstrafe haben heute die USA und die Volksrepublik China. Hohe Zahlen von Todesurteilen finden sich im Iran.
Nach dem biblischen Text ist die Todesstrafe nicht ausgeschlossen. Kriege zu führen ist auch erlaubt. Denn es heißt richtig: Du sollst nicht morden. Vielfach wird falsch mit "töten" übersetzt.
Durch den christlichen Einfluss (Nächstenliebe) hatten im Verlauf der Jahrzehnte viele Länder die Todesstrafe aufgegeben. In Frankreich wurde die Todesstrafe am 9. Oktober 1981 abgeschafft. In Israel wurde als letzter Kriegsverbrecher Eichmann hingerichtet. Er stand für die zahlreichen Opfer des Holocaust.
Mittlerrweile sind viele Länder für die Abschaffung der Todesstrafe. Doch wird es noch viele Jahre dauern, bis dieses Ziel realisiert ist. Nach den Berichten von Amnisty International ist die Zahl der vollstreckten Todesurteile gerade in islamischen Ländern sehr hoch. Ich nannte schon den Iran. Hier wird der Widerstand am größten sein.
Im Judentum ist sie de facto abgeschafft.
Die Torah, sieht theoretisch für alle möglichen Sachen (Häresie, hexerei, Mord, Inzest, Beischlaf mit einer anderweitig verheirateten Frau, etc...), die Todesstrafe vor, doch sie wurde immer extrem restritktiv gehandhabt. z.B. waren für die Verhängung der Todesstrafe (als es sie noch gab) zwei Augenzeugen und zwei VErwarnungen nötig... Sie konnte nur von einem Gericht mit 23 Richtern, verhängt werden, und die Richter mussten dazu alle "Smicha" haben, eine rabbinische Autorität, die befugt, Todesstrafen auszusprechen. Wenn alle Richter einstimmung für die Todesstrafe stimmten, war sie aufgehoben, denn dann vermutete man, das was faul war. Es musste ein Mehrheit dafür stimmen, aber nicht 100%.
Diese "Smicha", die befugt Todesurteile auszusprechen gibt es heute (schon seit einigen Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden) nicht mehr, d.h. in der jüdischen Religion kann die Todesstrafe nicht wieder eingeführt werden.
Schon zur Zeit der Mishna, vor ca. 2000 Jahren wurde gesagt: Ein Sanhedrin, das einmal in 7 Jahren eine Todesstrafe verhängt gilt als blutiges Sanhedrin. Andere sagen: Ein Sanhedrin, das einmal in 70 Jahren eine Todesstrafe verhängt gilt als blutiges sanhedrin.
Kommt hinzu, dass Juden schon seit 2000 Jahren meist keine gerichtliche Autonomie hatten... vor 2000 waren die Römer Besatzungsmacht in Israel, nur sie hatten die Autorität, Todesstrafen auszusprechen. Seither gab es bis 1948 keinen autonomen jüdischen Staat, d.h. nirgends auf der Welt hätten Juden eine Gerichtsbarkeit gehabt, die befugt gewesen wäre, Todesstrafen auszusprechen.
d.h. im Judentum wird zwar in der Torah sehr freigiebig über Todesstrafe gesprochen, doch de facto ist sie schon seit 2000 Jahren abgeschafft...
In der Bibel steht, dass Juden zu römischer Besatzungszeit eine Ehebrecherin gesteinigt hätten, wenn Jesus nicht interveniert hätte.
Das NT luegt in dem Fall.
In der Zeit durften Juden uerberhaupt keine Todesurteile faellen oder gar durchfuehren. Die Roemer achteten sehr streng und mit drakonischen Strafen darauf, dass sowas nicht umgesetzt wurde.
Wenn man sich die Religionsschriften durchliest, wird man sehr schnell feststellen, das es dort, nur so von barbarischen Strafen und Todesstrafen wimmelt. Das ist ein eindeutiges Zeichen, das diese Bibelstellen nicht von Gott kommen. Gott würde niemals Menschen beauftragen zu Strafen. Gott hält Menschen zur Nächstenliebe an. Das mit dem Strafen, das erledigt er selber, und er macht es mit einer Brillanz, das man aus dem Staunen nicht mehr raus kommt. Strafen ist bei ihm Chefsache. Natürlich gibt es einige Christen und Juden, die das Strafen nicht lassen können, auch wenn das mit der Todesstrafe seltener geworden ist. Aber, da kann Gott ja nichts dafür. Er hat sie nicht dazu beauftragt.
Das 5te Gebot gilt für Christen,wie auch für Juden.Aber es gilt auch eine Trennung von Staat und Kirche,was bedeutet,das es egal ist ,was Christen oder Juden von der Todesstrafe halten.
Es stehen immer wieder Aufrufe dazu in der Bibel.
Im Widerspruch dazu steht allerdings auch in der Bibel, dass nur "Gott" richten dürfte und nicht die Menschen.
Gott richtet zwar, aber tötet nicht, denn nach dem natürlichen Tod gibt es kein weiteres sterben mehr.
Der Mensch wird nur eine Strafe oder eine Belohnung erhalten.
Ich merke schon, du hast nicht ganz verstanden was ich meine.
Ich rede nicht von Diesseits sondern von Jenseits.
Also wenn der Mensch ein mal gestorben ist und vor seinem Richter steht, wird es entweder seine Belohnung oder seine Strafe erhalten, aber ein weiteres mal sterben gibt es nicht.
Das was du mir erzählst, ist von Diesseits
Irgendwie missverstehen wir uns da wirklich.
Ich habe nicht zu den in der Bibel aufgeführten Morden widersprochen, sondern ich erkläre nur das was im Jenseits passieren wird.
Ja so gesehen hat Gott laut der Bibel Menschen das Leben genommen und wenn wir auch die ganzen Naturkatastrophen dazu zählen, dann geht schon einiges auf sein Konto.
Aber im Jenseits wird kein sterben mehr sein, das habe ich damit ausdrücken wollen.
Ob du daran glaubst oder nicht, ist zweitrangig, aber wenn du nur von Diesseits redest, dann stimme ich dir sicherlich zu.
Ich glaube ich habe deinen Beitrag anders verstanden.
Jetzt wirst du einfach pampig, ich habe doch bereits geschrieben, dass ich deinen Beitrag anders verstanden habe und das ich dir zustimme, weil du nur von Diesseits geredet hast.
Lerne doch mal ein Diskussion zu führen ohne dabei pampig zu werden.
Das ist nicht ganz richtig, denn es gibt klare Anweisungen G'ttes an das israelische Gericht, wie es wofuer strafen soll, worunter auch die Todesstrafe faellt.
Kein Widerspruch.
Im Tanach findest du nirgends Widersprueche, ausser du saugst du sie dir aus den Fingern.
Ergaenzung
G'tt gab klare unmissverstaendliche Anweisung an das israelische Gericht, wie es auf welche Vergehen reagieren muss, worunter auch Todesstrafen fielen.
Z.B. In Chronik wird von einem Mann berichtet, der den Schabbat brach, in dem er arbeitete und Holz einsammelte. Ueber ihn wurde das Todesurteil nach (biblischer) Anweisung ausgesprochen und vollstreckt.
Aber seit roemischer Besatzung gibt es keine Todesstrafen mehr, die Voraussetzungen fehlen.