Themenspecial 31. August 2022
Sparen (mit Daniel Engelbarts)
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Wie sollen Menschen - besonders in der aktuellen Situation - noch sparen, wenn diese dem Aufruf zum Sparen die Frage "Wovon denn?" entgegenstellen?

3 Antworten

Solche Aussagen sind für die breite Masse bestimmt.

Du bist hingegen eine Ausnahme, weil du deine Ausgaben schon extrem reduziert hast.

Dadurch solltest du aber, Vollzeitjob vorausgesetzt, auch genug Geld über haben um nicht zu den Haushalten zu gehören, die eben Probleme haben / haben werden und daher eben sparen müssen.

In meinem Bekanntenkreis sind hingegen einige, die auch schön meckern und sagen "wovon denn?", aber eben noch viel Potential haben wo man sparen könnte. Manche gucken ja schon pikiert, wenn man ihnen mal vorschlägt statt teuren Kaffee unterwegs zu kaufen einfach (da sie eh welchen kochen) morgens etwas mehr zu kochen und für den Weg zur arbeit mit zu nehmen. Denn "man könne ja nicht immer nur sparen und müsse sich auch mal was gönnen". Um genau die Menschen geht es aber, dass diese eben motiviert werden sollen ihre Ausgaben, nun eben im Bereich Strom und Energie, zu prüfen und kritisch auf Notwendigkeit zu hinterfragen.

Um auf dein beispiel vom ALG II Empfänger zurück zu kommen: In den Regelsätzen ist auch ein Posten für Rücklagen enthalten. Wenn man irgendwo über den festgelegten Werten ist, sollte man eben mal genau schauen und kritisch prüfen wo und warum und ob man das vermeiden kann.

mrinteresting 
Fragesteller
 01.09.2022, 18:41

Gut. Ich stimme zu, bis auf den letzten Absatz.

Jedoch muss ich dann schon auch irgendwo feststellen: Die breite Masse ist nicht gerade mit Klugheit gesegnet. Tut mir leid. Aber, wenn wirklich so viele Menschen so drauf sind wie beschrieben und die breite Masse im Grunde genommen angewiesen ist auf diese Art von Hilfe, auf solche Tipps jedenfalls, dann sind die meisten Menschen einfach zu dumm zum Leben. Ist meine Meinung.

Ich frage schon mal ältere Leute nach ihrem Stromverbrauch oder danach wie viel sie wofür bezahlen. Und fast immer bekomme ich irgendwie komische Antworten wie "Keine Ahnung."... Da denke ich mir oft "Häääää?... Ihr seid doch älter als ich. Warum wisst ihr das nicht?".. Einige besitzen selbst Häuser. Und keiner weiß eigentlich so genau über seine Finanzen und Einsparpotenziale Bescheid. Verstehe ich nicht.

Das, was für Viele Raketenwissenschaft zu sein scheint, das ist für mich eigentlich Basiswissen!

Vielleicht sollte ich mal als Energiesparberater arbeiten. Dann kann ich wohl viel Geld verdienen.

Ach ne, dumm gelaufen... Geht ja nicht. Ich habe keine Ausbildung und dafür und kann vermutlich auch keine machen. Ich habe schon mit Energiesparberatern gesprochen. Die schienen jetzt nicht sonderlich viel mehr zu wissen als ich. Obwohl das deren Job ist. Verstehe ich auch nicht!

Was das ALG-II angeht: Die Regelsätze sind bis zum heutigen Tage schön gerechnet. Völlig unrealistisch! Das wird auch schon seit Jahren vom VdK und Anderen bemängelt.

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testwiegehtdas  01.09.2022, 21:36
@mrinteresting

Ich denke viele wissen die Dinge, ihnen fehlt nur Motivation sich damit näher zu beschäftigen und vor allem was zu ändern.

Wenn hingegen ein anderer was sagt, wirkt das meist deutlich besser, als wenn sie selber drüber nachdenken oder ein ihnen nahe stehender Mensch was sagt. Kommt dann noch vermeintliche Kompetenz durch tolle Titel hinzu, hören viele plötzlich viel mehr.

Anderes Thema aber dazu gab es mal einem Versuch. Menschen an einer roten Fußgängerampel, kein Auto kommt, gefilmt mit versteckter Kamera. Mal ging ein Proband mit normaler Alltagskleidung rüber, kaum einer folgte und viele guckten eher böse über diesen Regelverstoß. Ging hingegen ein Proband im Anzug ganz selbstbewusst bei rot rüber, folgen viel eher Leute seinem Beispiel und viel weniger reagierten negativ.

Anführern folgen ist eben einfacher als selber Entscheidungen zu treffen und umzusetzen. Denn da muss das Gehirn selber und stärker aktiv werden, statt die Verantwortung anderen zu überlassen.

Zudem unterschätzen viele wie viel es hilft, selbst überall nur ein wenig von etwas umzusetzen.

Bei alten Leuten kommt hinzu, dass das Gehirn unflexibler wird für neue Dinge. Man war schon immer bei dem Stromanbieter, also bleibt man da auch. Und der Verbrauch ist dann eben so, wie er ist. Nimmt man sich dann wenn es im den Medien ist mal vor nachzudenken, tut es dann aber doch nicht weil man zum Zähler musste und gucken was da steht, schauen was auf der letzten Abrechnung war usw. Vielen zu viel Arbeit, macht man mal später und dann vergisst man es wieder.

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mrinteresting 
Fragesteller
 01.09.2022, 23:21
@testwiegehtdas

Alles, was du schreibst.. Das sind alles Gründe für mich, um mich gleich einweisen zu lassen. Und helfen könnte mir da auch niemand mehr. Dafür müssten sich schon die von dir beschriebenen Menschen ändern.

Das werden sie gewiss nicht tun. Darauf kann ich natürlich nicht hoffen.

Oft wird mir vorgehalten, dass "nur ich mich ändern" könne. Ich bin nicht perfekt. Aber was soll ich noch alles machen?

Wohin soll ich mich denn verändern?

Ich könnte mich höchstens noch wieder zurück entwickeln. Rückverdummung oder so, wie es die APPD mal propagiert hat. Nur noch saufen. Nie wieder arbeiten!

Wenn ich das so lese, was du schreibst, dann fällt mir auf, wie unwohl ich mich in dieser Gesellschaft fühle... Und wie gruselig die Menschenmassen eigentlich sind.

Wenn einem Großteil des Volkes es echt "viel zu viel Arbeit" ist einmal im Monat oder sogar nur einmal (!) im ganzen Jahr zum Stromzähler zu gehen, um den Zählerstand abzulesen... Also, sorry, aber, dann weiß ich auch nicht... Was ist das dann für ein Leben?

Ich schweife vielleicht ab. Tut mir leid.

Aber, ich kann mit dieser ganzen Gesellschaft nichts anfangen.

Ich frage mich immer öfters: Was tue ich hier eigentlich?

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Nicht jeder befolgt die Dinge so konsequent und umfangreich wie Sie. Wenn man nicht Sachen noch günstiger organisieren kann, bleibt leider nicht viel übrig zum Sparen. Für alle anderen gilt: Zeit nehmen und die private finanzielle Situation objektiv und ehrlich bewerten.

Ich denke die ehrlichste Antwort auf deine Frage ist, dass unsere Politiker nicht so weit denken. In deren Welt ist ja immer mal ein Tausender über. Die Realität wird sein, dass es Menschen gibt, die entweder real ärmer werden oder wirklich hungern müssen um sparen zu können.
Das sind leider die Schattenseiten bzw. die Konsequenz des Gelddruckens.