Wie soll man sich das Leben noch leisten?
Ich bin 19 und mache eine Ausbildung als Kauffrau für Büromanagement. Das Gehalt sieht auch nicht so rosig nach der Ausbildung aus. Vom Gehalt muss ich dann später Wohnung, Geld fürs Auto, wenn ich ländlich lebe, Miete, Strom, Gas und GEZ bezahlen und einkaufen gehen etc.
Ich habe meinen Führerschein gemacht und er hat 4920€ gekostet. Ich habe ihn von meinen Großeltern finanziert bekommen. Dieses Glück hat ja nicht jeder.
Wie soll man sparen, wenn im Monat fast nichts mehr übrig bleibt und die Mieten für die kleinsten Wohnungen bei 950€ sind?
Wie soll man sich das Leben noch leisten und wie soll ich eine Wohnung finden? Es fehlen über 700.000 Wohnungen in DE.
14 Antworten
Nimm es mir nicht übel, aber wenn man die als einfachste und am wenigsten anspruchsvollste geltende kaufmänniche Ausbildung macht darf man sich nicht wundern, dass andere Jobs ggf. eben am Ende mehr Geld bringen.
Ich weiß ja nicht mit was für Ansprüchen du ans Leben gestartet bist, gerade was die Zeit als Berufseinsteiger und damit mit dem schlechtesten Gehalt deiner Karriere betrifft. Man muss sich eben auch erstmal etwas aufbauen.
Der Führerschen mit fast 5.000€ ist auch extrem ausgefallen, nur weil du so viele Fahrstunden brauchstest kannst du das nicht als Standard ansetzen. Viele zahlen bei weitem weniger. Und ja, das Glück Großeltern zu haben die ihn zahlen hat nicht jeder, ich habe dafür als Jugendliche angefangen neben der Schule zu arbeiten, um ihn mir zu verdienen.
In einem Kommentar habe ich gelesen, dass du in der Nähe von Frankfurt wohnst. Auch dort gibt es, wenn man bereit ist erstmal was kleines zu nehmen, günstigere Wohnungen. Hier mal drei Beispiele: Wohnung 1 34m² 390€ kalt 540€ warm, Wohnung 2, 29,5m² 371€ kalt 510€ warm, Wohnung 3 36m² 400€ kalt 500€ warm. Heizkosten jeweils enthalten, kommt also nur Strom zu. Und das sind Wohnungen in Frankfurt, im Umland sollte es günstiger sein. Die Suche hat mich nun keine 2 Minuten gekostet. Also ja, es geht unter 950€.
Du musst da ggf. einfach deine Ansprüche reduzieren, dass sie zu deinem Gehalt passen. Wie gesagt, zum Berufseinstieg hat man oft eben noch nicht so viel, das wird mit der Zeit aber langsam besser.
Es ist ja schonmal gut das du eine Ausbildung machst. Um mehr Geld zu verdienen kannst du verschiedene Weiterbildungen machen.
Nach deiner Ausbildung kannst du einen Fachwirt und dann den Betriebswirt an einer IHK machen. Im Endeffekt kostet der dir auch nichts, da du einen Teil vom Landratsamt gezahlt bekommst und einen Teil über ein Zinsgünstiges KFW Darlehn bekommst ( Bafög ) und nach bestehen der Prüfungen bekommst du noch einen Meisterbonus ( in Bayern müsste das aktuell 3000€ sein ). Somit kostet dir die Weiterbildung kein Geld. Und danach könntest du noch studieren. Danach sollte eine gut bezahlte Stelle kein Problem sein.
Dann musst du dir eben was Anderes einfallen lassen oder nen Zweitjob am WE machen. Ich kenne einige die inzwischen gar keine Wohnung haben sondern im Wohnmobil auf dem Campingplatz wohnen. Übrigens kostet eine kleine Einraumwohnung auf dem Land sicher keine 950 Euro. Das wäre ein Preis für F oder M oder HH.
Das geht problemlos wenn man sparsam ist. Also, als Büro-Kaufmann/frau verdient man im Median um die 2500€ Brutto im Monat, davon bleiben dir (ganz grob) 1750€ übrig netto.
Für eine Einzelpeson reichen 30m² Wohnfläche locker aus, auf dem Land kostet eine Wohnung oft deutlich weniger als in der Stadt, sagen wir mal inkl. Nebenkosten 12€/m², also um die 350€ für die Wohnung. Dann noch 200€ für Lebensmittel. Ein Auto kostet auch keine Unsummen, für die Anschaffung vl. 100€/Monat + 50€/Monat für Reparaturen/Verschleiß (so meine Erfahrungswerte über ein Jahr gemittelt) + Treibstoff. Dazu noch ein paar Versicherungen usw.
Unterm Strich hat man dann Fixkosten im Monat (inkl. Essen) von vl. 800€, entsprechend fast 1000€ zur freien Verfügung. Selbst mit 950€ Miete bleiben noch immer um die 500€ übrig. So ein Führerschein ist dann also innerhalb von nur wenigen Monaten zusammen gespart.
Ehrlich gesagt verstehe ich überhaupt nicht was die Menschen mit dem Geld immer machen und wie sie es schaffen so viel Geld irgendwie einfach für nichts auszugeben... (Aber dann "auf die da oben", auf die "Manager", die "Politiker" schimpfen nur weil sie nicht mit Geld umgehen können...)
PS: Selbst direkt in Frankfurt a.M. finde ich diverse Wohnungen für um die 400€ Kaltmiete, die Geschichte dass es im Umkreis von 30km keine Wohnung unter 950€ gibt halte ich für eine erfundene Geschichte um die Situation zu dramatisieren.
Das ist gar nicht schwer. Einfach auf einer der bekannten Wohnungsssuchmaschinen im Internet "Frankfurt am Main" eingeben und "Kaltmiete bis 400€" und zack - da sind sie. Auf dem Portal meiner Wahl sind es innerhalb Frankfurts einige wenige, im Umkreis von 30km sind es schon deutlich über 100...
Wenn man im Monat nichts mehr übrig hat, muss man seine Ausgaben senken oder die Einnahmen erhöhen.
Wenn du ländlich lebst, zahlst du weniger Miete. In der Stadt mehr, aber da muss es dann kein Auto sein, falls es sonst eng wird.
Ich wohne nicht in Frankfurt sondern in einer Nachbarstadt. 400€ kalt in Frankfurt würde ich aber gern sehen. :D