Wie soll ich abbruch bei meiner Gastfamilie ansprechen?
Hey liebe Community! Ich bin zurzeit als Au Pair in den USA. Die Familie ist wunderbar, aber ich halte es hier einfach nicht aus. Ich hatte schon immer ein bisschen mit Heimweh zu kämpfen und dachte, ich könnte mir hier was beweisen, aber ich halte es so lange nicht aus. Ich bin ständig gereizt und lustlos, besonders wenn ich mit den Kindern spiele, obwohl ich mit ihnen eigentlich gut zurechtkomme. Ständig dieses familiäre ohne meine richtige Familie halte ich nicht aus. Alle meine Freunde und Familienmitglieder zu Hause sagen mir, ich soll mit den Gasteltern reden, aber das bringt mir nicht viel. Ich fühle mich schrecklich, weil sie sich so lieb kümmern, aber ich vermisse nicht nur zu Hause, sondern fühle mich auch so mega abhängig. Ich weiß nicht, wie ich es meinen Gasteltern sagen soll, weil ich mich so schlecht fühle. Meine Betreuerin ist gerade in Urlaub und auch wenn sie super nett ist, wird sie wahrscheinlich nur sagen, dass das am Anfang halt so ist. Es ist ne Nummer zu groß für mich und ich weiß, dass ich mir nichts beweisen muss. Ich hab als einzige Motivation gerade, dass ich gern hier shoppen würde und es gerne einigen zeigen würde, die nicht an mich glauben. Aber glücklich werde ich hier nicht. Könntet ihr vielleicht auch sagen, was man jetzt machen könnte um das halbe Jahr bis zum Sommersemester an der Uni zu überbrücken? Kann man sich noch für ein FSJ oder ähnliches Ende September bewerben? Freue mich sehr über Antworten! Vielen vielen Dank im Voraus😊
8 Antworten
Zur Information, ich bin momentan auch Au Pair in Schottland.
Seit jetzt genau einer Woche.
In Deutschland wartet meine Familie und mein Freund. Es ist hart.
Die ersten Tage dachte ich nicht, dass ich das ein Jahr aushalte und habe dementsprechend der Familie erklärt, dass ich sehr starkes Heimweh habe und vielleicht abbrechen werde.
Tu das auch!
Bleib aber unabhängig davon was ist, acht Wochen in der Familie.
Wenn sich nach acht Wochen dein Heimweh nicht verbessert oder gar verschlimmert hat, rede nochmal mit der Familie und erkläre ihnen, dass der Fall eingetreten ist und du gern Heim willst.
Du findest nur mit der Familie eine Lösung!
Da du in den USA bist, hast du wahrscheinlich eine Agentur. Konntest du darüber bereits andere Au Pairs kennen lernen?
Immer wenn du Heimweh hast, solltest du versuchen dich mit anderen Au Pairs zu treffen.
Ein Jahr geht schnell vorbei.
Ansonsten kannst du mir auch gerne PN schicken.
Es gibt "Au Pairs", die sind in "problematischen Familien" - und bleiben. Was man angefangen hat, sollte man auch beenden. Du dagegen hast Glück mit der Familie und den Kindern, und da sollte es eigentlich keine Probleme geben. Vielleicht ist die Zeit bisher ja auch zu kurz. Ob man Heimweh bekommt, sollte man vorher wissen, bevor man eine Verpflichtung eingeht.
Sieh es als Bewährung, Übung an. Irgendwann wirst du sowieso ohne die angestammte Familie leben müssen. Stell dir vor, dein Mann zieht mit dir beruflich bedingt nach Neuseeland, oder deine Familie lebt nicht mehr. Auch damit musst du (und kann man) zurechtkommen. Außerdem gibt es heute Internet-Verbindungen. Denke an die Auswanderer nach Amerika im 19. Jahrhundert. Die kamen (meist) auch klar.
Aber dann sind immer noch genug andere Leute für mich da.
Und wenn ich einen Mann habe und mit ihm eine Familie gründe, ist das meine Familie, das ist irgendwie was anderes.
Ich bin nur lustlos und gereizt, deswegen treiben mich die Kinder mit jeder Kleinigkeit in den Wahnsinn, obwohl ich normalerweise eine unglaubliche Geduld habe. Ich bin innerlich total aufgewühlt und habe auch Angst, dass ich irgendwie mal aggressiv werde.
Nach so kurzer Zeit kann eine Eingewöhnung noch gar nicht abgeschlossen sein, das dauert viel länger. Es geht ja auch darum, dort neue Freunde zu finden und nicht nur in der Gastfamilie seine Zeit zu verbringen. Nimm Kontakt zu anderen Aupairs auf, dann wirst Du Dich nicht mehr so abhängig fühlen. Und bespreche Deine Probleme mit der Gastfamilie ganz offen. Gemeinsam, auch mit der Betreuerin, wirst Du eine Lösung finden.
Ich finde es unfair der Gastfamilie gegenüber, wenn du jetzt abbrichst. Sie bemühen sich so sehr, dass es dir gefällt und die Kinder sind so lieb und du hattest so viel Glück, so eine gute Familie gefunden zu haben.
Ein halbes Jahr geht so schnell vorbei. Komm, die Tochter meiner Kollegin hat das auch durchgezogen, es ging ihr auch nicht so gut dabei.
Lenke dich ab und tu alles, um die Kinder glücklich zu machen. Das färbt doch auch auf dich ab.
Ich finde es genauso unfair. Ich weiß, dass das mies ist.
Die Kinder treiben mich ehrlich gesagt in den Wahnsinn. Nicht weil sie extrem unerzogen sind oder so, aber durch mein Heimweh bin ich viel schneller gereizt als normal.
Es ist übrigens ein ganzes Jahr, was mich erst richtig fertig macht.
Ich hab kein Heimweh, wenn ich für mich bin. Es ist eigentlich nur da, wenn ich bei der Familie, besonders den Kindern bin, was nun mal meine Hauptaufgabe ist.
Hey du :)
Ich weiß, meine Antwort kommt etwas spät, aber besser als nie.
Ich bin zurzeit selbst Aupair in den USA und bin seit einem Monat da.
Ich kann deine Situation total nachvollziehen, mir geht es selbst nach dem einen Monat noch nicht anders. Dennoch würde ich dir raten die ersten zwei Monate einfach mal abzuwarten. Auch wenn es unglaublich schwer fällt. Mir geht es genauso.
Die ersten 60 Tage gelten ja eh als eine Art "Eingewöhnungszeit". Wenn es dir danach noch nicht besser geht, dann würde ich sagen höre auf dein Gefühl. Es ist dein Jahr und deine Zeit die du dort verbringst und es ist ja eigentlich dafür da, dass man es genießt. Wenn das nicht der Fall ist sollte man seine Zeit nicht damit "verschwenden". Klar, vielleicht bereut man es irgendwann, aber immerhin lebst du im Hier und Jetzt.
Man möchte ja nach dem Jahr mit einem guten Gefühl herauskommen und wenn man das ganze Jahr nur von Heimweh geprägt ist, kann man sich das auch sparen.
Also mein Tip:
Warte die 60 Tage mal ab und danach hör auf dein Gefühl und denk nur an dich. Es ist DEINE Zeit. Die Gastfamilie wird ohne Probleme ein neues Aupair bekommen.
Was sich manche in so problematischen Familien beweisen müssen, verstehe ich auch nicht. Die Familie ist so lieb und will doch echt nur das beste für sie, weil sie so so lieb sind, aber ich quäle mich so weit entfernt von meiner richtigen Familie. Ich bin nicht mit vollem Elan dabei, die Kinder zu betreuen und es tut mir leid für die Familie. Sie haben wirklich jemanden verdient, der das von ganzem Herzen will und ich hab gemerkt, dass ich so weit von meiner Familie nicht sein kann und deswegen nur noch schlechte Laune hab.