Wie sieht eigentlich die Armut von Berufstätigen in Deutschland aus?
Der Grund für meine Frage ist dass es inzwischen auch mir so vorkommt als ob die Medien die Armut erfinden bzw. puschen weil "es doch schön ist dass es Leute gibt die noch ärmer sind als ich". Wer bestimmt was "arm" bedeutet, und wie wird das definiert? Ist das wie beim Bluthochdruck, man senkt die Grenz-Werte und plötzlich haben viel mehr Menschen Bluthochdruck?
Darf man das überhaupt fragen? Ist wer kein Iphone hat arm? Ist Derjenige arm der gebrauchte Sachen kauft? Der versucht zu reparieren wo es geht? Der die Hosen selber hochnäht? Den Platten am Fahrrad selber flickt? Die verstopfte Spüle selber wieder durchgängig macht? Den Kragen vom Lieblingshemd selber rumdreht?
Es kommt nicht nur mir so vor als ob hier auf hohem Niveau vor allem von den Bequemen gejammert wird. Die einfach nur haben wollen ohne sich weiter anzu-strengen. Wer keine Nähmaschine hat der hat immer noch zuviel Geld, okay. Früher konnten fast alle Frauen nähen, heute fast keine mehr. Wozu auch? Jammern genügt doch wie teuer die Klamotten heute sind. Selber nähen oder flicken Fehlanzeige. Und man kann aus "alten" Leintüchern (Die gibt es billig auf jedem Flohmarkt) immer noch Kopfkissenbezüge nähen.
Es ist keine Schande arm zu sein, man lernt so auf was es ankommt. Oder halt nicht. Wer Zitronentee kauft ist nicht arm. Und ja, ich war zweimal arm, ich kann also mitreden. Billig kann ich mir nicht leisten, lieber eine gute gebrauchte Miele als ein neues Schrott-ABCDE-Gerät.
Wer nicht fragt kriegt auch keine Antwort. Voneinander lernen ist alles .....
5 Antworten
ich finde deine Frage gut, früher war es selbstverständlicher, nachhaltig Dinge zu erhalten, nähen und auch technische Reparatur war völlig normal.
Ich denke, es ist sehr schwer, in einer Großstadt zu leben, wenn man vom Mindestlohn lebt, da ist es einfach nicht mehr möglich eine Wohnung zu finden.
Ich hatte mal so eine Phase, wo ich gerade die Miete zahlen konnte, es war nichts mehr möglich an Freizeit, Urlaub ect.
was dann schnell aufkommt, ist Sozialneid. Diesen haben wir auch gerade in Bezug auf das Bürgergeld und Mindestlohn.
Was bringt es denn einem Mindestlohner, wenn er zwar 400 Euro mehr als der Bürgergeld-Empfänger bekommt, aber diese 400 Euro gar nicht hat, weil er davon GEZ usw. zahlen muss, zu Eigentum kommt er damit auch nicht- er tritt nur auf der Stelle! Die Hoffnungslosigkeit ist das Problem, wenn man trotz Arbeit einfach keinen Fortschritt sieht...
Gut geschrieben, danke. Dieser Mindestlohn ist wohl eher eine Werbekampagne einer allseits bekannten"sozialen" Partei !
Finde es zwar einerseits richtig das man sich mehr aufs wesentliche beschränkt. Die Politik kann aber nicht mit geld umsich werfen die art und weise wie sie deutschland presentieren und wie es im verhältnis um die Bevölkerung steht, steht nicht im Verhältnis. Wenn wir das reche Deutschland sein sollen dann mus das auch mit der Lebensqualität übereinstimmen.
Etwas selber zu machen, muss nicht zwingend bedeutet, dass der betreffende Mensch arm ist.
Vielleicht macht er es gerne oder will auf etwas Größeres hinsparen:
Die aktuellsten Daten beziehen sich auf das Jahr 2021. Dabei handelt es sich um Erstergebnisse, keine Endergebnisse. Wenn Sie weniger als die angegebenen Beträge pro Monat zur Verfügung haben, gelten Sie auf dem Papier als arm:
Singles: 1.251 Euro
Paar, zwei Kinder unter 14 Jahren: 2.627 Euro
Es kam - vermute ich mal - schon immer darauf an, wo sich diese Zwei-Zimmer-Wohnung befindet.
Stimmt, hier in Stuttgart gibt es Gegenden da wollte ich lieber im Wohnwagen wohnen als dort. Ich sollte mal ein Klingelbrett fotografieren als Beweis. Da wo ich wohne möchte ich jedenfalls keine Miete zahlen müssen, als Rentner erst recht nicht.
P.s.: Ich hatte mal ne arme-Maus-Kundin (MFH) unter der sind Inder eingezogen. Ab da stank das Treppenhaus, alles nach Curry, und sie mußte sich einen Trockner kaufen zum Wäschetrocknen. Das ist gelebtes Multikulti !
Wer bestimmt was "arm" bedeutet, und wie wird das definiert?
Da gibt es im Detail leicht verschiedene Definition. Man orientiert sich aber stets am Medianeinkommen der Bevölkerung.
Der Staat/die EU definiert als armutsgefährdet, wer weniger als 60% des Medianeinkommens hat. Als "arm" wer weniger als 40% des Medians hat.
Die WHO und OECD nimmt 50% des Medianeinkommens als Grenze an.
Je nach Organisation, also 40-60% des Medians. So einfach ist das. An diesen Grenzen wurde schon lange nichts mehr geändert (seit Jahrzehnten meines Wissens).
Wer nicht fragt kriegt auch keine Antwort. Voneinander lernen ist alles .....
Die Frage war nach dem ersten Absatz bereits formuliert. Der Rest deines "Aufsatzes" ist, mit Verlaub, leicht befremdliches bis wirres Gefasel.
Aha, unterschiedliche Definition, also Jeder kann sich die passende raussuchen, je nachdem wie's gerade konviniert?
Besser "leicht befremdlich bis wirr" als gar keine Meinung, oder? Und darüber würde ich schon mal nachdenken, bitte, Herr/Frau Konsumverwöhnte(r).
Aha, unterschiedliche Definition, also Jeder kann sich die passende raussuchen, je nachdem wie's gerade konviniert?
Tja, Begriffe wie "Armut" sind eben nicht gottgegeben. Natürlich kann das jede Organisation für sich definieren. Da aber alle großen Organisationen 50+/-10% des Medians als Kriterium nehmen hat das nicht mit "wie es gerade konviniert" zu tun. Das ist fast schon erstaulich übereinstimmend dafür dass das jeder selbst festlegen kann...
Besser "leicht befremdlich bis wirr" als gar keine Meinung, oder?
Nein. Wenn eine Meinung aus wirren Bekundungen besteht ist keine Meinung die deutlich bessere Alternative. Meine Meinung.
Herr/Frau Konsumverwöhnte(r)
Du hast keine Ahnung. Aber ich belasse dich bei deinen Vorurteilen wenn sie dir helfen besser damit klar zu kommen.
Du hast Dich befremdet ausgesprochen gegenüber meiner Feststellung dass viele Arme auch noch bequem und "faul" in dem Sinne sind dass sie wenig unternehmen gegen das arm sein. So kenne ich das in Stuttgart, zu faul um einen Palttfuß am Fahrrad zu reparieren, im Ernst. Wo doch youtube auch mir schon viele Tip's gegeben hat wie's geht.
Unlängst habe ich versucht einen älteren (2,5 Ghz) kleinen PC mit Monitor, Maus,Tastatur zu verkaufen, für 20 Euro. Echt. Niemand hat sich gemeldet, das war den armen Armen unter ihrer Würde. So sieht's aus.
Für den Juni 2021 wird die Zahl der „Aufstocker“ mit rund 860.000 Menschen angegeben, so eine aktuelle Auswertung, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im Auftrag der Bertelsmann-Stiftugn vorgenommen hat. Unter diesen Aufstockern befinden sich überdurchschnittlich viele Alleinerziehende.
Wer gilt als Aufstocker?
Als Aufstocker bzw. Ergänzer werden Erwerbstätige bezeichnet, die zusätzlich zu ihrem Einkommen Arbeitslosengeld II erhalten.
Aha, "Aufstocker", sind jetzt viele von den Aufstockern arm? Weiß nicht. Würden die sich größtenteils als arm bezeichnen? Bezeichnen sich überhaupt die Armen als arm? Ich bezeichne mich als "wenig Geld" Habender. Und als "wenig Brauchender"!
Soweit ich mich erinnere gelten Menschen in Deutschland mit einem Einkommen unter 1200 Euro als arm.
Also den Betrag kann man akzeptieren, damit kann niemand schön leben = arm !
Sehr gute Frage. Ich höre immerwieder von Berufstätigen, die ihre Rechnungen kaum noch bezahlen können, Sprit ist auch teuer, Energie sowieso usw usw. Die meisten in Deutschland verdienen MIndeslohn, das ist die breite Masse und die hat es im Moment auch sehr schwer. Erst recht Familien mit Kindern.
Nicht ganz, das "viele" trifft es eher. Beim Mindestlohn. Der hat doch, wie Du das erlebst, nix gebracht außer Poltik-Blabla.
Das "kaum noch bezahlen können" wirft doch die Frage auf was heute alles zu "Grundbedürfnissen" zählt. Ich finde ein Auto nicht, der Vetter einer Bekannten fährt täglich 100 km eine Strecke zur Arbeit. No go ! Also, Miete + Nebenkosten, Telefon + Internet, Öffis/MfGs, was noch? Essen, ist klar, ich bin beinahe Vegetarier und komme gut durch. Kein Zitronentee, kein RED BULL, und auf dem Markt kann man gesundes Obst und Gemüse echt bezahlen.
Familien mit Kindern, das stimmt, ist schwieig, da muß man schlau sein um durchzukommen. Kleiner Spaß: Eine ukrainische Flüchtlingsfamilie 2 Erwachsene 2 Kinder bekommt netto 3200 Euro. Diese Zahlen sind echt, kein Fake, und ich bin nicht rechtsradikal.
Danke! Mein Google sagt:
Mit unserem Brutto Netto Rechner lässt sich berechnen, wie hoch Ihr Nettolohn bei Ihrem Bruttogehalt ungefähr ausfällt. Bei einem Lohn von 4100 Euro brutto erhalten Sie im Jahr 2022 in Steuerklasse 1 ca. 2.595,19 Euro netto.
Davon jetzt 60% sind 1557 Euro. Egal, 1251 sind aber echt wenig, da kann man sich nur zu zweit eine Wohnung leisten. Haha, da fällt mir doch glatt die Ostzone ein, Dank an Frau Merkel, da mußte man heiraten um eine Zweiraumwohnung zu bekommen. Stimmt, wir sind die DDR 2.0. ! Oh Mann .....