Wie mit frühem Tod fertig werden?

2 Antworten

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Auch wenn das schwer zu verstehen ist....

Jeder Mensch hat das Recht auf seinen eigenen Tod.

Das bedeutet das kein anderer entscheiden kann und darf, wann und wie ein Mensch stirbt. Wenn der erste Kampf so nervenaufreibend war und daraus nur schlechte Gefühle und Erinnerungen daraus hervor geht, dann verstehe ich, dass sie das nicht nochmal durchmachen möchte.

Ich habe auch mal so etwas ähnliches durch. Kein Krebs aber ich stand auch 2 Tage vor dem Tod. Ich hatte eine Sepsis und das Organversagen hatte bereits eingesetzt. Zum Glück waren es keine Lebenswichtigen Dinge und durch Medikation und OP wurde es wieder. Aber ich habe jetzt danach auch zu kämpfen. Ich muss täglich über 11 Pillen nehmen. Ich habe Schmerzen. Ich musste von der Pike auf Laufen neu lernen.

Noch im Krankenhaus dachte ich mir, das wäre so schön gewesen wenns vorbei gewesen wäre. An einer Sepsis zu sterben ist leicht. Man verliert immer wieder das Bewusstsein und irgendwann schläft man für immer ein. Das war leicht. Jetzt sitze ich hier zuhause und weiß, wenn ich Pech habe sterbe ich an einer der Folgekrankheiten die man bis zum Lebensende kommen kann. Oder was noch schlimmer wäre Herzinfarkt oder Schlaganfall. Und auch eine weitere Sepsis kann auftreten. Nun kenne ich die Symptome. Und wenn sie nochmal kommt lasse ich es auch laufen. Nochmal werde ich das nicht durchmachen.

Ich glaube, in so einer Situation muss man an sich selber denken. Es ist die Entscheidung, noch mal kämpfen und ausharren auf das was die Ärzte einen sagen werden, vielleicht Schmerzen zu haben bis zum bitteren Ende. Vielleicht, wenn man es einfach geschehen lässt, ohne dagegen anzukämpfen wird es leichter. Nicht ganz so Schmerzhaft. Für die Person die es betrifft ist es die Frage, nach dem drei Monate unter Schmerzen länger leben und es hinauszögern und durch die Medikamente noch die Nebenwirkungen zu haben, oder aber drei Monate weniger leben, dafür keine Nebenwirkungen haben und noch die letzten Monate oder Jahre genießen.

Mein beinahe Schwiegervater ist derzeit über 80. Er hat Unterleibskrebs. In dem Alter wächst der aber nicht mehr so schnell, weil die Zellteilung im Alter anders reagiert. Die Ärzte fragten ihn was er möchte. Sie hätten ihn mit Medis vollpumpen können, haben ihm die Nebenwirkungen erklärt aber auch gleichzeitig erklärt, dass er dadurch nicht unbedingt länger leben wird und die Lebensqualität mit den Nebenwirkungen abnehmen wird. Er hat sich auch dagegen entschieden. Er hat seine Sachen geregelt und lebt jetzt einfach. Die Diagnose bekam er vor 5 Jahren. Seitdem hat sich im Unterleib nicht viel bei ihm getan. Es ist ein wenig gewachsen aber nicht so, dass es über kurz oder lang zum Tod führen kann. Er erspart sich den Kampf und hat noch ein paar schöne Jahre.

Wie du das schaffen kannst ist schwer zu sagen. Vielleicht in dem du dir sagst, dass es ihre Entscheidung ist und du froh sein kannst das nicht du diese Entscheidung treffen musst. Ihr helfen kannst du, in dem du ihre Entscheidung akzeptierst und mit ihr noch eine schöne Zeit erlebst. Denn darauf kommts doch an.


MaxG08 
Beitragsersteller
 03.02.2025, 00:09

Danke für deine Antwort und dir viel Kraft für dich und deine Angehörigen. Es ist traurig sowas zu lesen. Natürlich ist es die Entscheidung meiner Cousine und ich akzeptiere sie auch. Aber sie hat auch als Kind viel für mich getan und ich würde ihr wünschen dass sie mehr vom Leben haben kann

Hallo,

Hier sind grundsätzliche Tipps, um mit der Situation umzugehen: Trauer ist bei Menschen verschieden. Du kannst mit einem Menschen reden. Es gibt im Internet und über das Telefon kostenlose Seelsorge.

Ich bin Christ. Der Glaube hilft bei Trauer vielen Menschen. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott und ein Leben nach dem Tod gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Alles Gute