Wie mit drogensüchtigem Familienmitglied umgehen?
Hallo, ich habe eine jüngere Schwester (19), die m.E. süchtig nach Gras ist, was ich an folgenden Indizien festhalte:
- Täglicher, mehrfacher, Konsum
- Sie wird nervös, wenn sie nichts mehr hat und setzt alles in Bewegung, um neues zu bekommen.
- Kommt auch mal zu spät zu wichtigen Anlässen um Gras zu besorgen.
- Sagt immer, dass sie mit dem Ereignis XY aufhört, um dann doch nicht aufzuhören.
- Wenn ich es kritisiere, sagt sie, dass ich sie nicht darauf reduzieren solle und wird z.T. auch aggressiv.
Meine Frage ist nun: Was kann ich machen?
Ich kann nicht wirklich mit ihr reden, da sie sich dann immer als Opfer inszeniert. Auch, wenn ich es ruhig versuche und sage, dass ich mir Sorgen mache, sagt sie, dass das Leben ja läuft und es nicht mein Problem sei. Wir wohnen beide noch bei meinem Vater. Er weiß es auch, sagt aber nur, dass er es scheisse findet und dass sie mal zur Suchtberatung gehen sollte. Den finalen Schritt muss/soll sie aber machen. Ich verzweifle langsam, da ich merke, dass sie immer tiefer in die Sucht gerät und sich immer mehr darum dreht. Gleichzeitig habe ich auch immer weniger Lust auf sie, da ich dieses Verhalten einfach scheisse finde, mich dieses Thema immer mehr nervt und ich es unangenehm finde, dass mein Gegenüber immer benebelt ist.
Hat jemand von euch Erfahrungen gemacht und kann Tipps geben? Sie weiß schon, dass sie ein Problem hat, sie sieht aber nicht ein, dass sie süchtig ist und versucht es immer zu rechtfertigen.
3 Antworten
Kontakt abbrechen und klar kommunizieren, dass du dich von ihr distanzierst, solange sie weiter konsumiert. Auch wenn es hart ist. Solange sie keinen ernstgemeinten Versuch macht, aufzuhören, kannst du ihr nicht helfen.
Du könntest mit Fachleuten darüber reden. Die Beratung ist völlig vertraulich, man ist zu nichts verpflichtet und kosten tut es einen auch nichts. Auch Angehörigen und Freunden von Menschen mit problematischem Konsum steht Hifle zu. Vielleicht hilfreich: https://mindzone.info/beratung/
Auch hier auf der Plattform sind Berater unterwegs, mit denen man über so etwas reden kann. Z.B.: Sandro oder Hannah, Lena und Peter
Letztendlich stimmt es aber, dass sie selbst dafür verantwortlich ist, was sie tut. Als Außenstehender kann man höchstens Wege aufzeigen. Ohne gravierende Selbstgefährdung kann man eigentlich nichts erzwingen. Wobei eine Therapie sowieso am besten unter Freiwilligkeit funktioniert. Mitunter ist es als Angehöriger die für einen selbst gesündere Wahl, sich zu distanzieren.
Abgesehen davon vielleicht hilfreich, sollte es erneut zu Gesprächen darüber kommen: „Wir müssen reden“ - Gespräche über Drogenkonsum, https://drugscouts.de/hilfe-unterstuetzung/wir-muessen-reden-gespraeche-ueber-drogenkonsum
Alles Gute!
Wenn sie süchtig ist, dann musst du versuchen sie emotional loszulassen, bevor sie dich mit rein reißt.
Ist ziemlich schwer, aber sie muss es selber erkennen. Du dringst nicht mehr zu ihr durch irgendwann.