Wie läuft die vermittlung im tierheim ab?

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Ich habe vor ein paar Jahren mir eine Zweitkatze als kitten aus dem Tierheim geholt, damals noch unter corona Bedingungen.

Ich habe zunächst angerufen und mein Interesse bekundet und habe gefragt, ob ich Mal vorbei kommen könnte um mir die Katzen anzuschauen. Damals waren die kitten noch alle unter 12 Wochen und noch nicht vollständig geimpft, weshalb ich leider nicht mit in den Raum rein durfte, sondern nur von draußen rein schauen konnte. (Normalerweise kann man schon zu den Erwachsenen Katzen rein, kann mit ihnen spielen, sie streicheln und schauen, welche auf einen zukommt und lässt sich quasi aussuchen, anstatt selbst eine Katze auszusuchen!)

Ein pfleger ist rein und hat mir die in Frage kommenden (weiblichen) kitten alle ein Mal gezeigt und dann konnte ich sie noch einige Minuten beobachten, um mich für eine zu entscheiden.

Eigentlich hatte bereits eine andere Person alle drei Weibchen aus dem Wurf übernehmen wollen und eigentlich bekommt man auch keine einzelne Katze vermittelt, das ging nur, weil ich ja bereits eine hatte, Katzen sind keine Einzelgänger bis auf wenige Ausnahmen und sollten daher nicht alleine gehalten werden. Die Person wurde dann gefragt, ob es für sie in Ordnung wäre, wenn eine der Katzen an mich vermittelt wird und war einverstanden.

Ich musste dann ein paar Angaben machen dazu, wo ich wohne, wie groß die Wohnung ist, ob es einen Katzensicheren Balkon gibt, ob die Katze Freigang bekommen wird oder nicht, ob ich vorhabe im nächsten Jahr umzuziehen etc. Dann musste ich Fotos von der Wohnung schicken, um die Aussagen zu belegen und auch zu zeigen, dass die Wohnung katzengerecht eingerichtet ist (abseits von Corona hätten die sich die Wohnung vor Ort selbst angeschaut).

Als das alles geklärt war und die Katze 11 Wochen alt war (eigentlich sollten sie erst mit 12 Wochen vermittelt werden, aber es kamen neue Katzen rein und die brauchten den Platz) konnte ich sie gegen eine Schutzgebühr von 90€ abholen, im Preis mit inbegriffen waren die Kastration mit 7 Monaten dann später sowie die zweite Impfung mit 12 Wochen und notwendige Tierarztbesuche in den ersten Wochen nach Adoption.

Ich musste einen Vertrag unterzeichnen, in dem ich mich zb zur Kastration der Katze verpflichtet habe und habe auch noch ein Infoheft mitbekommen. Dann konnte ich sie mitnehmen.

Es gab dann in der Probezeit von wenigen Monaten noch einen kontrollbesuch vom Tierheim und da da alles gepasst hat, gehörte sie dann endgültig mir.

So, oder ähnlich. läuft das ab.

Eine Vermittlung von Tierheimkatzen läuft gewöhnlich wie folgt ab:

1. Erste Information und Kontaktaufnahme

Wer sich eine Katze aus dem Tierheim zulegen möchte, kann in der Regel einfach zu den Öffnungszeiten vorbeikommen und sich die Tiere ansehen.

Zu Zeiten von Corona gelten allerdings Sonderregeln: Da die Tierheime für Besucher geschlossen haben, müssen sich Interessierte zuvor im Tierheim anrufen und einen Termin vereinbaren. Dann können sie sich die Katzen ansehen und sich beraten lassen.

Anmerkung von mir: Das kann nach Corona aber anders laufen.

Hinweis: Tierheime stellen Ihre Tiere normalerweise auch auf der Homepage vor. Hier können Sie sich schon vorab über die Tierheimkatzen informieren und dem Tierheimpersonal direkt mitteilen, an welchen Katzen Sie Interesse hätten.

2. Die Katze kennenlernen

Im nächsten Schritt können Sie Ihre „Wunschkatze“ kennenlernen. Wie Kristina Berchtold vom Tierheim München erklärt, dauere diese Phase unterschiedlich lange: Einige Menschen wissen schnell, dass sie die jeweilige Katze adoptieren wollen, andere möchten die Katze hingegen erst häufiger besuchen, bevor sie sich entscheiden. Auch das ist möglich.

3. Die Vorkontrolle

Steht Ihre Entscheidung fest und Sie haben sich für eine Katze entschieden, so kommt es dann zur Vorkontrolle. Dafür zeigen Sie Tierheimmitarbeitern Ihre Wohnung, damit sichergestellt werden kann, dass die Katze es bei Ihnen gut haben wird. Aktuell geschehe das auch oft virtuell, wie Berchtold erklärt.

4. Adoption der Katze und Schutzgebühr

Befinden Sie die Tierheimmitarbeiter als geeigneten Katzenhalter, so können Sie die Katze adoptieren. Für jedes adoptierte Tierheimtier müssen die neuen Halter eine sogenannte Schutzgebühr zahlen. Im Tierheim München liegt diese bei Katzen bei 100€. Mit dieser Gebühr sollen unüberlegte Anschaffungen von Tierheimtieren vermieden werden. Außerdem hat jedes Lebewesen einen Wert!

5. Die Nachkontrolle

Nach der Adoption gibt es außerdem eine Nachkontrolle. Dort wird überprüft, ob alles in Ordnung ist oder ob die neuen Halter vielleicht Hilfe bei etwas brauchen. Falls Sie diese benötigen, wird Sie das Tierheim unterstützen.

Also - grundsätzlich denke ich mal, dass jede Einrichtung es vielleicht ein bisschen anders macht.

Ich kann daher nur berichten, wie es bei uns damals gelaufen ist. Wir sind vorbeigefahren, haben am Empfang gesagt, dass wir auf der Suche nach ein bis zwei Wohnungskatzen wären (je nachdem, ob sie einen Einzelgänger haben oder nicht), gerne erwachsen und stubenrein. Da sie ohnehin gerade nur ein Schwesternpaar hatten, auf das die Voraussetzungen zutrafen und die zudem a) noch in Quarantäne und b) schon eine Anfrage hatten, durften wir uns die beiden anschauen und haben uns dann auf die Warteliste setzen lassen.

Der Anfrager ist dann abgesprungen, wir bekamen einen Anruf vom Tierheim und schon hatten wir die zwei Süßen bei uns.

Wir wurden vorher befragt, welche Erfahrungen wir mitbringen (meine Familie hatte zu dem Zeitpunkt bereits seit etwa 15 Jahren Katzen), wie die Wohnung in etwa aussieht und ob die beiden die Möglichkeit hätten, sich auch mal aus dem Weg zu gehen. Das war es eigentlich schon.

Eine Nachkontrolle o.ä. gab es bei uns überhaupt nicht. Wir waren aus der Tür (nach Bezahlung natürlich) und damit war es das....

die richtige katze ist wahrscheinlich nicht die verstörten, die schlimmes mit erlebt haben, denn diese sind nicht für nähe geeignet, sondern fressen nur und das wars, zähmung ist da sehr geringe chance, weil zu geprägt

einfach reinsetzen und spüren, beobachten, eben fühlen, du weisst es dann , welche katze die richtige ist,

Das handhabt jedes Tierheim etwas anders und es hängt zu großen Teilen von den individuellen Menschen, die dort arbeiten, ab! Und auch manchmal von bestimmten, akuten Begebenheiten. Wenn zum Beispiel gerade eine Erkrankung dort rumgeht, kann es sein, dass man deshalb nicht direkt zu den Tieren darf, damit man die Keime nicht von Tier zu Tier weiterschleppt.

Gut ist es allerdings, wenn man sich mit den Menschen dort ganz gut versteht. Wenn eine positive, zwischenmenschliche Basis da ist, hat man mit den Mitarbeitenden dort eben sehr gute Ansprechpartner für allerlei Problemchen, die gerade in der ersten Zeit auftreten können. Also im Zweifel ruhig auch ein paar km mehr Fahrstrecke für ein anderes Tierheim inkaufnehmen, wenn es bei dem am Ort etwas zu sehr mit den Menschen dort knirscht!

Und ebenfalls wichtig: alles, was beim Besuch bei dir kritisiert wird, nicht als Angriff auf dich und deine Person betrachten, sondern als wertvolle Verbesserungstipps für das Zusammenleben mit den Tieren!