Wie kommt es, dass so viele Schülerinnen denken (oder interpretieren) dass ihr Lehrer in sie verliebt sei, weil er schon mal lächelt oder nett ist?
Alles nur naive Gedanken oder glauben manche Jugendliche tatsächlich, dass ihr Lehrer Interesse an einer Beziehung hätte?
9 Antworten
Ich glaube dass es vor allem damit zusammenhängt, dass sie sie an der Schwelle zum Erwachsenwerden stehen und auch so wahrgenommen werden wollen. Es ist die Ablösung vom den Eltern, die einen immer als Kind sehen und sehen werden. Hierbei ist es so, dass das so anders ernst genommen werden von Seiten des Lehrers, vielleicht auch die naive (?) Illusion als Frau wahrgenommen zu werden eine Verliebtheit triggern kann. Ich denke dass diese Verliebtheit auch zugleich eine Selbstliebe ist, und daher etwas sehr Gesundes.
Das betrifft ja Schüler/-innen in der Pubertät, die sind hormonell so durch den Wind, dass sie zu einer realistischen Weltsicht oft nicht mehr fähig sind. Zum Glück gibt sich das nach ein paar Jahren wieder.
Das betrifft bei weitem nicht nur Mädels in der Pubertät. Mit dieser Haltung schafft man es in vielen Ländern bis in die Regierung ...
Das ist meist Wunschdenken. Sie sind wahrscheinlich selber verliebt und interpretieren zu viel in natürliche Gesten hinein.
Man nennt das eine Projektion: Nicht der Lehrer ist der Auslöser, sondern eigene Wünsche, Vorstellungen und Gedankenspiele, manchmal auch ganz unbewusste Sehnsüchte.
Der Hintergrund ist, dass die meisten Menschen (und nicht nur junge Mädels) es gewohnt sind, ihre Perspektive als die einzig mögliche zu anzusehen. Dass ein anderer Mensch dieselbe Sache völlig anders sehen könnte, fällt ihn im Traum nicht ein.
Sehr gut formuliert. Obwohl ich doch hoffe, dass es nicht die "meisten Menschen" betrifft. Ich kenne viele Menschen, die durchaus imstande sind, die Perspektive anderer einzunehmen und sich bemühen, die Handlungsweise anderer Menschen nachzuvollziehen.
Pubertierende Mädels glauben zum Teil wirklich, ihre Lehrer seien (auch) in sie verknallt. Da kann der Lehrer nichts für. Denn der will nur höflich sein. Das legt sich aber wieder, spätestens bis zum ersten festen Freund.
Lg