Wie komme ich mit seiner Familie klar?

5 Antworten

hallo junge Frau,

aus meiner Sicht hast Du bereits einen gravierenden Fehler gemacht, in dem Du mit dem Freund zusammenlebst, als ob ihr verheiratet wäret. Insofern hat Dein Freund bereits alles bekommen, was sich ein Mann wünscht. Ob Du aber die Fürsorge und Aufmerksamkeit bekommst, Geborgenheit und Sicherheit, wie es sich üblicherweise Frauen wünschen, ist eben noch nicht sicher.

Zumindest lesen sich die Beispiele, die Du als Kommentartext bei dem User Ostsee ergänzt hast, so, als ob zwischen Mutter und Sohn ein Spiel gespielt wird. Die Frage lautet für mich - warum "so" gespielt wird? Er gibt ihr immer neuen Anlass zum Spiel und umgekehrt ebenfalls. Vielleicht geht es um "als Mutter hatte ich es in der Vergangenheit versäumt, mich um Dich gut zu kümmern" sowie um "es war mir in der Vergangenheit nicht möglich, Dir die Aufmerksamkeit zu geben, die ich Dir gerne gegeben hätte."

Wenn ich richtig liege, dann werden spielerisch Schuldgefühle "besprochen". Aber dieses Spiel sieht keine Klärung vor und es enthält auch keine Lösung. Vielleicht müßten Mutter und Sohn sich mal klar aussprechen. Und ja " ich meinte es nicht böse" bedeutet nicht, dass es daher gut war. Vernachlässigung - vor allem von Kindern - ist böse. Und nur weil Kinder nicht zu Anklägern ihrer Eltern werden (immerhin lieben Kinder ihre Eltern, auch wenn diese böse sind), bedeutet das nicht, dass die Eltern richtig gehandelt haben.

Ich vermute, dass der Satz "ich meinte es doch nicht böse" bei irgendeiner xy-Gelegenheit heute ein Schlüsselsatz ist, der die Vergangenheit beleuchtet. Die Mutter will die Aufmerksamkeit und Anerkennung ihres Sohnes, damit sie sich - bezogen auf die Vergangenheit - nicht schuldig fühlen muß. Solange ihr Sohn die Schuld der Mutter nicht deutlich benennt und ihr dann auch ehrlich verzeiht, wird das Spiel weitergehen. Und solange sie denkt, sie müsste um seine heutige Aufmerksamkeit kämpfen, damit sie sich hinsichtlich der Vergangenheit keine Vorwürfe machen muß, wird es von ihrer Seite auch immer weitergehen.

Ich denke, Ihr braucht da einen psychologisch geschulten Mediator, der beiden Personen etwas klar machen kann, was durch das Spiel verdeckt und gepflegt aber nicht gelöst wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
asdfghjkl88 
Fragesteller
 06.10.2019, 00:50

"als Mutter hatte ich es in der Vergangenheit versäumt, mich um Dich gut zu kümmern" sowie um "es war mir in der Vergangenheit nicht möglich, Dir die Aufmerksamkeit zu geben, die ich Dir gerne gegeben hätte."

Das waren einer der ersten Sachen, die ich bei auftauchen dieser Probleme ihm an den Kopf geworfen hatte. "Ich habe das Gefühl, ihr (oder mehr sie) wollt die Zeit nachholen, die ihr "verpasst" habt, nachholen. Aber siehst du nicht, dass es mit 28 Jahren ein Stein in unserem Weg ist?" Er stritt das als Grund ab. Ich weiß nicht weiter, denn weder ihn, noch sie werde ich irgendwie zu einem Mediator überreden können. Und das Streitthema wird wohl nie ein Ende haben. Ich sehe, was das für mich/uns heißt. Danke für die Antwort.

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Nordlicht979  06.10.2019, 01:00
@asdfghjkl88

Ich denke, Du sieht das schon richtig. Tut mir leid. Aber mit Konfrontation = an den Kopf werfen, kannst Du das Problem nicht lösen. So eine Konfrontation bewirkt eher Widerstand. Ich neige eher zu dem Weg, beim Gegenüber das Nachdenken und danach das Verstehen zu bewirken. Dies erfolgt durch Fragen. Wer fragt, der lenkt. Eine meiner Fragen wäre: Wie würdest Du Dich fühlen, wenn.... ?

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Du kannst ihn nicht mehr anschauen ohne nicht an seine Mutter zu denken und das sind offenbar keine positiven Gedanken.

Das ist keine gute Basis für eine dauerhafte Beziehung.

Sie sind immer noch seine Eltern und wenn sie so schlecht zu ihm waren würde er keinen Kontakt haben. Ich finde es unfair von dir in was für eine Situation du deinen Freund steckst.

asdfghjkl88 
Fragesteller
 06.10.2019, 00:54

Ich denke eher, er ist einfach froh, sie mal näher in seinem Leben zu haben, egal was sie ihm angetan haben. Es tut mir ja auch leid für ihn, ich gönne es ihm, aber eben nur so weit, wie es unsere Beziehung nicht belastet. Ich möchte ihn natürlich nicht belasten, aber es ist sehr anstrengend

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Du möchtest ihn heiraten und stellst gleichzeitig eine Trennung in den Raum weil dir die Mutter nicht passt. Was nun so furchtbar ist erkenne ich nach wie vor nicht. Ich habe mehr das Gefühl das du dich in seine Familienkonstellation unangebracht einmischt. Wie die miteinander umgehen ist deren Sache.

asdfghjkl88 
Fragesteller
 05.10.2019, 17:54

Ich wollte die Probleme umschreiben, vielleicht ist es nicht ganz zu Vorschein gekommen, dass sie sich eben wie eine Geliebte und ein Kind verhält und mich das stört. Beispiele: Ich unterhalte mich mit ihm ca 10 Meter entfernt von ihr, er hört und sieht nicht dass sie ihn ruft, sie macht die Musik dann extrem laut und fängt an lächerlich zu tanzen und rumzuspringen um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, anstatt einfach kurz zu warten. Oder: Antwortet er ihr mal nicht abends um 23 Uhr wenn wir im Bett liegen, schmollt sie am nächsten Tag warum er nicht antwortet (es waren nur Urlaubsbilder + sie wohnten da noch unter einem Dach, ich hatte da übernachtet). Oder: er zog in eine Wohnung in der 4. Etage, erzählte ihr dass im 3. Stock auch was frei gewesen wäre, dann hätte er nicht soviel Treppen laufen müssen. Sie antwortet: ach, hättest doch keine Wohnung für mich unter dir suchen müssen (HÄ?!). Ich koche, wasche, putze für ihn, sie räumt einmal die Wäsche um in den Trockner (!) und sagt vor mir "sieh mal, was ich für dich getan habe." Er: "Danke, habs gesehen." Sie: "Tja, so bin ich eben hihihi". Wenn er was für mich tut/kleines kauft, sehe ich ihr an, wie sie mit groß enttäuschten Augen ihn anschaut, sodass er ein schlechtes Gewissen kriegt und nächstes mal ihr was kauft. Und so weiter...

Es ist gefühlt ein Kampf von Eifersucht der Frauen BEIDERSEITS, ich gebe es zu, inzwischen bin ich so voreingenommen, als wäre es wirklich eine Geliebte. Und ja, ich will ihn heiraten, aber je näher dieser Gedanke rückt, desto mehr graut es mir, sie sehen/hören zu müssen, wenn ich mit ihm zusammenlebe.

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Ostsee1982  05.10.2019, 20:15
@asdfghjkl88

Jetzt wird das um einiges klarer. Das sind schon gewöhnungsbedürftige Eigenarten von ihr. Hast du ihm das schon mal so klar gesagt, dass du dich von ihm trennst wenn sich die Lage nicht bessert? Wie reagiert er darauf?

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asdfghjkl88 
Fragesteller
 06.10.2019, 00:44
@Ostsee1982

Nein, aber mittlerweile stecken wir bei dem Thema echt in einer Krise, dass es eigentlich vermutbar ist. Bei sehr auffälligem Verhalten weist er sie zurecht, zB dass sie an der Tür zu klopfen hat, als wir bei ihnen übernachtet haben, aber in letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass es ihm egaler ist, wie es mir dabei geht, hauptsache seine Mutter ist zufrieden. Auf Dauer könnte ich mir so ein Leben nicht vorstellen...

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Zu deiner obigen Frage! Entweder mußt du sie akzeptieren, was du offensichtlich immer weniger kannst, oder dich trennen, wenn du so viel Gewicht auf die Familie legst?