Wie kann ich mich von der Angst vor den Zeugen Jehovas lösen?

11 Antworten

Ich kann nur die Antwort von @Belliwell zitieren:

Deine Todesangst ist unbegründet. Es ist ein angelernter Druck den du durch jahrelanges Training erhalten hast. Wenn ich dir immer einrede, das die Sonne blau ist, dann wirst du das irgendwann glauben. Du wirst es verinnerlichen. Und du wirst es anderen genau so beibringen. Nichts anderes ist die Lehre der Wachtturmgesellschaft.

und rede bitte mit deinem Freund darüber. Er merkt sicherlich wenn etwas nicht stimmt und bezieht das vielleicht eure Beziehung. Das kann zu großen unnötigen Missverständnissen führen. Man sollte in einer Beziehung immer ehrlich sein. Todesangst ist keine Kleinigkeit ❣️

LG Knom

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Vielleicht findest du dort Hilfe deine verständliche Angst zu überwinden.

Selbsthilfegruppen und Hilfe zur Selbsthilfe

https://jz.help/hilfe/hilfe-fuer-selbsthilfe/

Meine inzwischen verstorbene Frau war Zeugin Jehovas, meine Schwiegertochter ebenfalls. Ich habe viele kennen gelernt, Vergewaltigung durch einen Ältesten und den folgenden jahrelangen Prozess vor Gericht, und kann dich vollkommen verstehen. Es ist nicht leicht sich von der Gehirnwäsche zu befreien. Darin besteht ja der "Erfolg" derr ZJ´s. wenn er auch immer geringer wird.

Wenn du unter einer psychischen Erkrankung leidest, musst du zunächst von medizinischen Fachleuten die Ursachen abklären lassen und diese behandeln. Nicht einfach, das weiß ich anhand der Erlebnisse mit meiner Schwiegermutter, die obwohl sie fest an Gott glaubte, einige Jahre psychisch krank war. Es dauerte Jahre, bis man herausfand, dass es mit der Hormonumstellung und einem Östrogenmangel in der Menopause zusammenhing. Bei einem anderen Patienten war es die fehlende Synthese eines Bausteins zur Produktion vom Serotonin.

Wenn du glaubst, das könnte mit Angst vor einer Religion zusammenhängen, mit Versündigungsgedanken oder dergl., setzt du aufs falsche Pferd. Solche Gedanken und Gefühle sind nicht Auslöser der Krankheit, sondern Folgeerscheinungen. Und Angst vor Zeugen Jehovas zu haben ist ohnehin eine Irreführung für sich. Das sind nur Menschen, die dazu noch nicht mal eine Waffe in die Hand nehmen, also absolut friedlich sind. Vor Menschen musst du keine Angst haben-

Wenn die ZJ Aussagen von Jesus oder Gott Glauben schenken, die vorn Voraussetzungen sprechen, wie man ewiges Leben geschenkt bekommt, dann zitieren sie eine Quelle. Wenn du nicht daran glaubst, dann musst du auch nicht Angst vor den Menschen haben, die diese biblische Quelle zitieren.

Wenn du hingegen glauben solltest, dass Gott und Jesu Zitate aus der Bibel korrekt sind und das Leben nach deren Geboten eine Voraussetzung für ewiges leben ist, dann musst du allenfalls Angst vor einem künftigen Urteil von Gott und Jesus haben. Das ist aber allein (ohne medizinische Ursachen) kein Grund zur Depression. Schließlich versichert Jesus, dass sein Joch leicht ist und das Halten seiner Gebote Freude und Frieden bringt, keinesfalls Psychische Schieflagen.

Die Angst vorm Sterben ist nicht da, weil du bei den Zeugen Jehovas gelernt hast, was die Bibel dazu sagt. sondern weil deine Körperchemie dich zu dieser Angst treibt. Wenn du im Haushalt eines Katholiken oder Evangelikalen oder bei Muslimen aufgewachsen wärst, hättest du statt dessen Angst vor ewigen Höllenqualen - was um ein Vielfaches schrecklicher wäre, wie die Angst vor der bloßen und schmerzfreien Nichtexistenz. Wenn du im Haushalt eines Atheisten aufgewachsen wärst, hättest du ebenfalls Angst vor dem Sterben - weil du so erzogen wurdest, dass dann alles rum ist, danach kommt nichts mehr. Wenn du im Haushalt eines Hindu oder eines Buddhisten aufgewachsen wärst, hättest du in deinem derzeitigen Zustand Angst vor der Spirale der ständigen Wiedergeburten mit erneutem Durchleben von Leid. Im Vergleich dazu ist doch das, was die Bibel erklärt und die ZJ aus diesem Buch zitieren eine äußerst entspannte Variante, die es leicht macht sogar den worst case ohne Panik annehmen zu können. Ich hatte mal ein Gespräch mit einer Person, die keine Lust hatte nach den Geboten der Bibel zu leben. Die sagte dann zu mir: Wenn Jesus mir ewiges Leben schenkt, dann wäre das wirklich super - sollte er aber der Meinung sein, das steht mir nicht zu, dann falle ich eben in Nichtexistenz. Bevor ich geboren wurde, war ich schließlich auch nicht existent - da tut einen nichts wehr, da gibte es wieder fühlen noch denken ... Ich weiß dann aj nicht, dass ich tot bin. Diese Meinung -von einer Person, die bis heute glücklich mit dieser Auffassung lebt, lasse ich unkommentiert stehen.

Soll dir nur zeigen, dass es immer mehrere Sichtweisen auf die gleichen Tatsachen gibt - die Perspektive wird indes ganz sicher von der Psychischen Gesundheit mit gesteuert. Um in dir ruhen zu können, ist es wichtig dir medizinische Experten zu suchen, die den Ursachen deiner inneren Unruhe auf den Grund gehen können. Vielleicht leidest du auch nur unter einem Serotoninmangel. Ich wünsche dir Erfolg bei der Ursachenforschung.

telemann2000  13.11.2022, 20:44
Die Angst vorm Sterben ist nicht da, weil du bei den Zeugen Jehovas gelernt hast, was die Bibel dazu sagt.

Nein bestimmt nicht. Bei Zeugen Jehovas greift die Angst vor Harmagedon um sich. Hörte schon von Zeugen Jehovas die lieber jetzt sterben wollen als Harmagedon zu erleben

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steve2018  19.11.2022, 16:19
@telemann2000

Da hast du was missverstanden. Vor Armageddon muss kein Christ Panik schieben. Das ist doch nur das seit 2 Jahrtausenden sehnlich erwartete Reinemachen auf diesen Drecksplaneten. Armageddon ist doch die Erfüllung dessen, worum Jesus seine Nachfolger beten lehrte: "dein Reich komme, deine Wille geschehe im Himmel, so auch auf Erden". Armageddon bedeutet den Beginn von Jesu Tausendjahrreich und wir sehnen das Ereignis herbei, dass endlich Frieden auf dem Planeten einkehrt und den Bösen mit ihrem Chef Satan der Stecker gezogen wird.

Was manchen Sorgen bereitet ist allenfalls die dem vorausgehende große Drangsal / Trübsal, von der Jesus sagt, dass dieses Ereignis von einer Dimension sein würde, wie es das noch nie auf der Erde gab und es nie wieder sein wird. Menschen würden ohnmächtig werden vor Angst und Erwartung dessen, was im Begriff ist über die Erde zu kommen. Aber auch hier beruhigt Jesus die Gläubigen und sagt .... ihr aber sollt nicht in die gleiche Panik verfallen , hebt eure Häupter empor, weil ihr wisst, dass durch dieses Geschehen eure Befreiung aus der satanischen Welt unmittelbar bevorsteht.

Wenn es trotz dieser Zusicherung Jesu Bader gibt, die diese große Drangsal am liebsten durch einen vorherigen Tod aussparen würden, dann bedeutet dass, dass sie im festen Vertrauen auf eine danach folgende Auferstehung von den Toden lieber im Schlafwagen des Todes durch diese harte Zeit rauschen wollten. Das aber widerspricht nicht meiner Aussage von früher sondern bestätigt, dass sie keine Angst vor dem Tod haben, weil sie fest an die Auferstehung glauben.

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telemann2000  19.11.2022, 16:22
@steve2018

Ist es nicht dennoch so, dass Eltern in bestimmten Fällen ihren ungehorsamen Kindern Angst vor Harmagedon machten, so dem Sinne nach: "Wenn ihr nicht gehorcht, werdet ihr in Harmagedon vernichtet werden?"

Und ist es nicht so, dass viele Gott deswegen aus Angst dienen statt ihn zu lieben?

(Meiner Meinung nach ist das auch einer der Gründe, warum ab der dritten aber allerspätestens ab der vierten Generation der Nachwuchs keine Zeugen Jehovas mehr sind bzw. werden)

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Zunächst einmal kann ich dir versichern: sterben wirst du so oder so. Das ist ein unausweichlicher Fakt, daran können auch die Zeugen Jehovas nichts ändern.

Was du mit der Angst tun kannst, ist eigentlich ganz klar: Du musst sie zulassen und mit ihr leben, als wäre sie eine alte Bekannte. Es ist völlig okay, Angst zu haben. Aber du kannst auch versuchen, die schönen Dinge des Lebens zu genießen. Zum Beispiel deine Beziehung. Dabei bleibt es völlig dir überlassen, ob du in allem und jedem Jehova siehst oder doch nur das, was du tatsächlich siehst.

Ich habe mit Glauben überhaupt nichts am Hut und eine Freundin, ihres Zeichens Zeugin Jehovas, sagt mir immer wie erstaunt sie darüber ist, dass ich, obwohl ich kein Zeuge bin, trotzdem nach vielen von ihren Werten lebe. Für mich ganz normal und nichts Besonderes. Nur, dass ich halt nicht ständig alles mit der Bibel in Verbindung bringe.

Ich denke, dieser Weg ist für dich auch sinnvoll. Damit du frei und du selbst sein kannst, ohne all den Druck, der als Gegenleistung für eine starke Gemeinschaft auf dich einprasselt.

Ansonsten werden die Zeugen dich wahrscheinlich nicht so schnell in Ruhe lassen, denn sie hegen ja Hoffnung, du könntest es dir ja nochmal überlegen. Aber das musst eben du allein entscheiden. Mach einfach was dich glücklich macht und worin du dich wirklich siehst, wo du sagst: "Ja, das bin ich. Das ist mein Leben. So will ich es haben und nicht anders."

Belliwell  30.10.2022, 01:56
Zunächst einmal kann ich dir versichern: sterben wirst du so oder so. Das ist ein unausweichlicher Fakt, daran können auch die Zeugen Jehovas nichts ändern.

Bei den Zeugen Jehovas gibt es 2 Arten von Tod. Zum einen den normalen. Daran kann keiner was ändern. Aber es gibt noch den sozialen Tod und der ist der Tod, den sie fürchtet.

Der soziale Tod ist schlimmer als der richtige Tod. Stell dir vor, du bist ein Zeuge. Deine Eltern, Geschwister, weitere Familie und alle Freunde die du hast sind Zeugen. Du hast keine anderen Freunde, weil dir antrainiert wurde, dass die Weltmenschen Menschen zweiter Klasse sind, weil sie in Satans System leben. Das ist also jetzt dein Leben.

Nun hast du aber Zweifel die dich weg von den Zeugen treiben. Du kannst dank der Zweifel nicht mehr mit der Lehre der Zeugen leben. Es baut sich also ein Druck auf weil die Lehre der Zeugen sagt, das Leute die bedenken an der Lehre haben oder Zeugen die aufgrund der Lehre aussteigen wie Tote zu betrachten sind. Sie werden bei Harmagedon vernichtet und haben auch nicht die Chance zur Auferstehung. Und genau so sollen diese Menschen behandelt werden, wie tote. Man erleidet den sozialen Tod.

Stell dir vor, deine Leute, die welche du liebst oder achtest, die werden nicht mehr mit dir reden. Lebst du im Haus mit deiner Frau und deinen Kindern und die dürfen Maximal mit dir über den Einkaufszettel reden. Sie dürfen dir nicht zeigen wie lieb sie dich haben. Sie dürfen dir nicht zeigen wie sehr es sie schmerzt. Sie reagieren so wie man es von ihnen verlangt. Der Leidtragende wärst du.

Diese Art der Todesangst ist das schlimmste was man erleben kann. Du kannst nichts dagegen tun, außer du nimmst die Briefe ernst, die sie erwähnt, und gehst zurück.

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Benito0330  30.10.2022, 07:29
@Belliwell

Ja, das ist eine absolut heftige Nummer. Ich habe schon von Ausgestoßenen gehört, bzw. weiß, was es damit auf sich hat, allerdings lernt man ja auch neue Menschen kennen und baut neue Freundschaften auf, die zwar nicht mehr an die vorherige Gemeinschaft heranreichen, aber es durchaus schaffen können, diese Angst zu überstehen.

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Belliwell  30.10.2022, 15:15
@Benito0330
...allerdings lernt man ja auch neue Menschen kennen und baut neue Freundschaften auf...

Ja und nein. Das kommt drauf an, wie tief die Verankerung und der psychologische Schaden ist.

Mein Partner, wir haben eine Fernbeziehung, hat außer dezenten Kontakt zu mir keinen Kontakt zu Leuten, es sei denn über Internet und auch sehr dezent. Zu Menschen in seiner Umgebung kann er kein Vertrauen fassen.

Auch ich habe hier wo ich wohne und arbeite keine Freunde oder neue Verwandte. Anders als bei meinem Freund habe ich eine große Freundesgemeinde im Internet, welche aber auch fluktuiert, weil die Leute dort kommen und gehen. Und ich habe auch versucht mich wieder nach außen zu öffnen, da ich mich vorher auch noch normal in der Öffentlichkeit bewegen konnte. Ich versuchte es mit Fitnessstudios, Vereinen und Chor. Alles vergebens. Ich war immer mehrere Wochen dabei, aber ich ging da hin, machte das was man dort machte und ging wieder. Kontakt kam keiner zustande.

Meine und seine Kommunikation basieren rein auf Kollegen und Kunden und das wars. Auch wir selber verspüren nur selten das wir uns treffen sollten. 2-3 mal im Jahr trifft man sich und dann muss auch schon wieder gut sein. Zu viel Nähe ist unerträglich.

Anders ist es, wenn wir uns Abend für Abend online treffen. Wir reden über alles, machen auch gemeinsam Dinge, von Spielen über Streaming während des Abendbrots.

Normal ist anders. Ich kenne Normalität, er nicht. Und nicht selten macht jemand, der hineingeboren wurde und raus ging oder musste Selbstmord.

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Mit diesen Ängsten bist du nicht allein. Vielleicht warst du für ein Leben als Zeuge noch nicht bereit oder reif genug, da es auch gewisse Verantwortung mit sich bringt. Egal wie, es gab sogar unter den auserwählten Propheten (zB Elia) Leute, die Angst bekamen. Auch wenn du das Gefühl hast, dass Jehova nicht für dich da ist, ist er trotzdem für dich da. Er ist kein Mensch wie du und ich. Bete weiter und gib ihn nicht auf, er tut es auch nicht. - Jesaja 55:22, Psalm 65:2

Pfefferprinz  30.10.2022, 10:01

Es wäre wirklich besser, wenn du dich hier raushältst. Du triggerst die Fragestellerin.

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