Wie kann ich mein Image als Streberin ändern?
Hallöchen 🤗,
Ich werde oft als klassischer Nerd oder Streberin wahrgenommen 😭, zumindest nach heutiger Auffassung. Ich bin jemand, der offen und ehrlich seine Meinung sagt, oft laut ist und gute Noten bekommt, ohne sich großartig anstrengen zu müssen. Ich habe hohe Ansprüche an mich selbst und war immer deutlich intelligenter als alle anderen in meiner Klasse. Ich bin immer Klassenbeste, nehme am Begabtenförderprogramm teil, trage eine Brille und bin der Meinung, dass man nicht jedem Trend auf Social Media folgen muss.
Ich beleidige andere nicht gerne und bin dazu noch emotional instabil, sehr sensibel und emotional. Zum Beispiel, wenn ich viel für eine Arbeit gelernt habe, wie in Mathe, meinem schlechtesten Fach, und dann nur eine Vier minus bekomme, fange ich an zu weinen, obwohl man das in der 7. Klasse nicht mehr macht, glaube ich.
Oft fragen mich einige nach der Aufgabenstellung oder was wir genau machen sollen, obwohl sie dick und fett auf dem Blatt steht oder die Lehrerin das schon gefühlte 10.000 Mal gesagt hat. Oder immer werde ich gefragt, wenn sie etwas nicht wissen, obwohl wir jetzt mit Tablets arbeiten. Das heißt, sie müssen mich nicht als ihren Übersetzer oder so benutzen. Oft nennen mich einige sogar Übersetzer, aber halt nur aus Spaß, glaube ich.
Und wenn manche Sachen gar nicht böse gemeint sind oder gemeint sein sollen, fühle ich mich trotzdem irgendwie mies, wenn jemand sagt: "Ja, du bist doch sowieso hochbegabt" oder "Ja, tut mir leid, dass ich das sage, aber du bist hochbegabt." Gute Noten haben nichts mit Hochbegabung zu tun. Es könnte zwar sein, dass ich das bin, aber ich habe es nie getestet und das habe ich auch schon oft gesagt 😡. Es sind teilweise meine Freunde und teilweise halt auch andere Klassenkameraden, die das sagen... Oder manchmal, wenn ich einfach sowas sage wie "Oh, ich bin so dumm, warum kriege ich das jetzt nicht hin?" oder so, dann sagen diese Leute: "Ja, wenn du dumm bist, was bin ich dann?" nach dem Motto, ich dürfte mich über nichts aufregen. Oder wenn jemand fragt, ob jemand die Englisch Hausaufgaben hat und ich dann frage, hatten wir Hausaufgaben, und irgendeine Person dann sagt, ich glaube schon, und ich dann sowas sage wie, ja okay, wenn wir Hausaufgaben hatten, dann habe ich sie nicht gemacht. Und dann jemand sagt, ja also, wenn du die Hausaufgaben nicht gemacht hast, dann gab es bestimmt keine, so nach dem Motto, ich bin die Streberin, die den ganzen Tag zu Hause am Hausaufgaben machen ist und nichts anderes zu tun hat, nur weil ich es schaffe, irgendwie organisiert zu sein und die Hausaufgaben mache und im Unterricht aufpasse und so, weil ich dann halt weniger für Klassenarbeiten lernen muss.
Ich persönlich finde es unfair warum ich oft so genannt wurde obwohl ich mich ja nicht bei Lehrern einschleime oder alles für eine bessere Note tue und selbst wenn finde ich das gemein.
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie du gerne wahrgenommen werden würdest?
Normal
11 Antworten
Also ich persönlich denke, dass du einen sehr intelligenten Eindruck bei deinen Mitmenschen machst, und das auch in gewisser Weise auf Neid treffen könnte.
Ich hatte eine ähnliche Perspektive, ich bin auch nicht jedem hirnlosen Trend hinterher gegangen und bei mir wurde oft auch neutrales was ich gesagt habe negativ interpretiert.
Du kannst dein Image bei diesen Menschen nicht von heute auf morgen ändern, aber begegne ihnen mit der Einstellung dass sie mit dir jemand Verbündeten haben.
Ich musste auch warten bis der Verstand mancher Leute hinterher gekommen ist, jedoch sind es auch Menschen mit Problemen, und mit denen kann man genauso ein nettes Gespräch führen. Wiege aber bitte ab ob die Menschen es tatsächlich wert sind, dass du von ihm gemocht werden sollst.
Was ich gerne mache ist mit offenen Karten spielen, ich zeige dass ich schlau bin, aber ich achte auch sehr auf die Kommunikation. Ich spreche Dinge an die vielleicht Leute an mir negativ empfunden haben und erkläre mich. Z.b wirke ich auch oft überheblich, aber wenn ich darüber rede, oder es von mir aus anspreche, dann lernen die Menschen mich zu deuten und die Tatsache, dass sie mich besser deuten können weckt automatisch Sympathie.
Es ist in gewisser Weise die Kunst der Selbstdarstellung... Menschen sind in gewisser Weise vom sozial Empfinden her immer noch wie in Uhrzeiten....
Wenn du zeigst dass du keine "Gefahr" bist, bzw nützlich für den "Stamm" (in dem Fall eine Ergänzung im sozialleben der anderen) dann führt das automatisch zu einem guten Image.
Bei Freunden würde ich aber immer nach deinesgleichen suchen... Die besten Freundschaften sind die vor der du keine Maske anziehen musst
Ich kann dir echt nachfühlen, bin auch die Streberin. Ich bekomme immer so Kommentare wie "du kriegst eh eine gute Note" oder so was wie "natürlich ist es gut (du hast es ja gemacht)". Das sagen dann die Leute, die nicht so gut wie ich sind 🥲.
Aber es ist auch so, dass wenn ich mich ein einziges Mal über etwas beschwere oder einen Fehler mache, dass alle dann böse auf mich sind, obwohl ich das teilweise gar nicht wollte.
Mein Tipp: ignoriere es, oder lass dir Sprüche einfallen, mit denen du kontern kannst (dann bist du für die anderen gleich schlagfertiger und dann lassen sie dich mehr in Ruhe {jedenfalls bei mir so})
Ich interpretiere die Situation so, dass die Anderen in deiner Klasse dir ein "Label" aufgedrückt haben, mit dem du dich nicht wohlfühlst. Das machen Menschen in der Regel, um sich das Leben zu vereinfachen. Wenn man aber ein Label hat, mit dem man sich nicht wohlfühlt, ist es schwer, das zu ändern, vor allem, wenn es oberflächlich positiv wirkt (z.B. die Zuschreibung, dass du besonders intelligent und organisiert bist). Dann fällt es den Anderen oft schwer zu verstehen, wo das Problem liegt. Deswegen habe ich auch gefragt, wie du gerne wahrgenommen werden würdest. Dann könntest du diese Eigenschaften beispielsweise mehr nach außen zeigen. Sich zu verstellen ist problematisch, weil dir die Anderen das wahrscheinlich nicht abnehmen werden. Dafür hast du als Jugendliche den Vorteil, dass du dich noch ausprobieren kannst. Du kannst dich z.B. auch mal bewusst wütend, ängstlich, frech, rebellisch oder "dumm"/undiszipliniert geben und schauen, wie sich das anfühlt. Außerdem müssen die Anderen dann nachdenken, weil dein Verhalten/Auftreten dann nicht mehr zu dem Label passt.
Ansonsten kannst du dir auch überlegen, wer aus deiner Schule so ähnlich wahrgenommen wird, wie du es gerne würdest und überlegen, wie diese Person das macht.
- Einfach nicht mehr melden
- Hausaufgaben nicht machen
- In der Schule nicht aufpassen
- schwänzen
- im Unterricht Handy nutzen
- Im Unterricht stören
- In dein Heft malen ( Hassen Lehrer )
- kaugummi kauen
- dich nicht an regeln halten
- frech sein
- Oder einfach deine Mitschüler ignorieren, später ärgern sie sich das sie nicht so waren wie du
So ein "Image" hat man in der Regel im Abonnement und wird auch nicht wirklich davon loskommen, egal was man macht ... solche Rollen sind mehr oder weniger vorgefertigt wie Schablonen -----> ich galt meine Schulzeit hindurch zumindest auf der Realschule immer nachdrücklich als "der Ausländer" und wurde auch meist genau darauf (auf meine Herkunft und darauf, dass ich nicht aus einer "deutschen" Familie stamme) reduziert. Dazu war ich "der nette ruhige Typ", der oft unterschätzt wurde.
Mich hat das manchmal gestört, vor allem dieses ewig zelebrierte Ausländer-Thema war mir oft einfach nur leid ... aber so was kriegt man leider nicht aus den Köpfen der anderen raus. Ein anderer Mitschüler von mir war der Klassenkasper (obwohl er eigentlich auch sehr vernünftig war, ich konnte gut mit ihm), der andere war der PC-Nerd, eine Mitschülerin war die Zicke vom Dienst (war sie ja auch) und eine andere wurde darauf reduziert, dass sie Schlagermusik hörte und immer eher altmodische Pullis trug und einen sehr altmodischen Namen hatte. Das kann maximal nervig und blöd sein, aber wirklich lösen kann man sich von so einem Ruf leider nicht ... das wird man erst können, wenn man anderswo neu anfängt, bei mir war das Ausländer-Thema z.B. mit dem Wechsel in die Ausbildung bzw. die Berufsschule erledigt und spielte keine Rolle mehr :-)
Ich würde es einfach mal nicht so eng sehen und gebe dir auch den Rat nichts dagegen zu machen: Je mehr du intervenierst, umso mehr springen die anderen drauf an und ärgern dich damit.
Ansonsten ist das "Streber-Image" meiner Meinung nach immer noch seriöser und besser als ein Krachmacher-Image zu haben oder den Ruf eines Schreihalses und Unruhestifters oder einer Klassenzicke oder was auch immer. Man sollte immer das Positive im scheinbar Negativen sehen - alles ist möglich; wenn man es will, klappt's auch :-)
Habe ich alles schon probiert 🙁