Wie kann ich konventieren?

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Viele evangelische Kirchengemeinden, gerade in den größeren Städten, haben Kircheneintrittsstellen, wo man entsprechend beraten wird. Ansonsten einfach ein evangelischen Pfarramt aufsuchen. Die Pfarrerin oder der Pfarrer stehen als Ansprechpartner/in für eine Aufnahme in die evangelische Kirche oder ein Übertritt aus einer anderen Konfession zur Verfügung. In der Regel wird es ein Gespräch geben, in dem es um die Motive für einen Eintritt in die evangelische Kirche geht, in dem der Pfarrer oder die Pfarrerin auch über den evangelischen Glauben informiert... die Aufnahme erfolgt dann durch das Presbyterium oder den Kirchenvorstand, sofern man/frau bereits in der katholischen Kirche oder einer ACK-Kirche getauft wurde, gibt es keine weitere. Ansonsten erfolgt durch die Taufe in einem Gottesdienst die Aufnahme in die evangelische Kirche...

Sofern Du allerdings noch keine 14 bist, also nicht religionsmündig, benötigt das alles die Zustimmung der Erziehungsberechtigten... und in dem Fall wäre dann der Besuch des Konfirmationsunterrichtes sinnvoll.

Aber am besten das Gespräch mit einer Pfarrerin oder einem Pfarrer suchen. Auf den Homepages der Kirchengemeinden gibt es da Adressen und Kontaktmöglichkeiten.

https://www.evangelisch.de/inhalte/113531/22-02-2015/eintrittsstellen-gibt-es-ueberall-auch-ihrer-naehe


fcbfan1972 
Beitragsersteller
 15.07.2024, 18:22

ich bin 16 aber meine Eltern würden mich sonst anschreien.

Da ist für mich viel Unwissen drin gefüllt mit Vorstellungen und teils Unterstellungen.

Maria mag ja als riesige Tradition in der röm.kath. Kirche anteilig sein, und dies ist nichts das ich jemanden ans Herz legen würde, sondern man kann sie nicht Mutter Gottes nennen ohne sich fragen zu müssen wie man zum Heidentum wohl steht!

Aber Glaube ist da kein "extra" oder so, niemand braucht solch Vorstellung auch nicht im Katholischen! Man muss nur drüber stehen können dass sie zum Beispiel die Unbefleckte Empfängnis (= Maria geboren ohne Erbsünde) oder ihre angebliche Himmelfahrt feiern, aber niemand kann solches als Glaube verlangen oder würde es tun, es ist auch bei ihnen keinerlei Relevanz für die Heilsnotwendigkeit!

Und in diesen angeblich Heilsentscheidenden Dingen stehen wohl beide Gemeinschaften 1:1 zu einander, die sogenannte Ökumene wird es zeigen.

Also ändert man letztlich nur das Emblem, finde ich, um dann noch an der Einen kein gutes Haar zu lassen.
Darin empfinde ich fast das Gegenteil von Treue gegeben, dazu müsste schon mehr an Grund gehören als um dieses.

Aber ich denke ohnehin dass es eher um die Eltern geht und einen nicht ausgetragenen Konflikt!
Es ist an der Sache, Nachfolge suchen, vorbei für mich, wenn man solches noch in der Obhut der Eltern als nötig meint, und es kann natürlich nichts werden ohne sie, denn auch vor der Kirche bist du unmündig (quasi, jedenfalls haben sie keinen Zugang) bist du aus ihrer Obhut entlassen bist!

Sobald du 12 bist und dir Gewalt angetan wird, Hinhauen reicht, dann wird dich der Staat gerne in seinen Einrichtungen aufnehmen und den Rest des Weges bis zum Erwachsen sein begleiten, ein Hilferuf reicht.

Ich denke, du solltest dich erst einmal gründlich sowohl über die katholische wie auch über die evangelische Kirche informieren. Hier bei uns spielt die Marienverehrung beispielsweise überhaupt keine Rolle. Das ist aber regional unterschiedlich.

Du musst dir über deine Beweggründe für eine Konversion im Klaren sein. Es wäre blöd, wenn du wegen irgendwelcher oberflächlicher Gründe übertrittst und dann feststellst, dass die neue Kirchengemeinschaft deine Erwartungen garnicht erfüllt. Was ist also der tiefere Grund?

Besuche erst einmal Gottesdienste verschiedener Konfessionen und befrage die Christen, die du dort antriffst, nach ihrem Glauben. Befrage ebenso die Geistlichen bzw. kompetente Gemeindemitarbeiter. Die werden dir auch sagen können, wie eine Konversion konkret abläuft. Bei der evangelischen Kirche ist das ein weitgehend formaler Akt, also ohne eine besondere Zeremonie. Wenn du einer Freikirche beitrittst, kann es sein, dass ein Bekenntnis deines Glaubens vor der Gemeinde von dir erwartet wird und du noch einmal getauft wirst. Bei einer evangelischen oder reformierten Landeskirche ist das aber nicht der Fall.

Zwischen dir und deinen Eltern scheint großes Misstrauen zu herrschen. Ihr könnt offensichtlich nicht vertrauensvoll miteinander reden. Das müsst ihr aber lernen. Und das ist viel wichtiger als ein Wechsel der Kirchenzugehörigkeit.


fcbfan1972 
Beitragsersteller
 15.07.2024, 18:56

Wo ich in der evangelische Kirche war habe ich den Geist gespürt.

Aleqasina  15.07.2024, 19:00
@fcbfan1972

Das muss aber nicht überall in der evangelischen Kirche so sein.

Aber wenn du dich dort gut aufgehoben fühlst, dann kannst du vielleicht einfach dort hingehen und am Gemeindeleben teilnehmen, ohne gleich zu konvertieren. Das spart dir wahrscheinlich überflüssigen Ärger. :-)

Melde dich doch einfach zum Konfirmandenunterricht in der nächsten evangelischen Gemeinde an. Dort lernst du alles über den evangelischen Glauben. Nach einem oder zwei Jahren erfolgt die Konfirmation, und dann bist du evangelisch. Die anderen Konfirmanden sind zwar drei Jahre jünger als du, aber wenn jemand wie du dabei ist, ist das eine große Bereicherung für alle.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.

Erstmal wage ich doch sehr stark zu bezweifeln, dass deine Eltern dich verlassen würden. Für gewöhnlich lieben Eltern ihr Kind so oder so.

Zweitens geht es nicht um ein bloßes Gefühl. Wir sprechen hier nicht von einem Freizeithobby, sondern von der Ewigkeit. Da geht es um Wahrheit. Die erste Frage ist, ob du dem biblischen Glauben folgst, nicht zu welcher Konfession du gehörst.

Wenn du diesen persönlichen Glauben - die lebendige Beziehung zu Jesus Christus - möchtest, brauchst du dich nur dafür zu entscheiden.

Grundvoraussetzung dafür ist Sündenerkenntnis: Nur wenn du deine Sünde (Ungehorsam gegen Gottes Willen) einsiehst und bereust, kannst du wiedergeborener Christ werden, denn Jesus starb ja eben für deine Sünde.

Zu Bekehrung gehört dann:

  • Sündenerkenntnis. Jesus starb für unsere Sünde - wie will man da Christ werden, wenn man sich seiner Sünde nicht bewusst ist?
  • Um Vergebung bitten. Um Vergebung zu erhalten, müssen wir schon darum bitten/unsere Sünden bekennen. (1Joh 1,9)
  • Glauben, dass Jesus Christus Gottes Sohn und Gott ist, gestorben und auferstanden ist. Andernfalls hätten wir keine Vergebung. (Röm 10,9)
  • Ihn als deinen Herrn und Erlöser annehmen - Das IST Er. (Röm 11,26, Joh 20,20,...)

Mit der Bekehrung bekommst du den Heiligen Geist:

Eph 1,13  In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Errettung, gehört habt — in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung,

Dieser (nicht du selbst) verändert dich mit der Zeit immer mehr zum Guten, wenn du die Beziehung zum Herrn pflegst.

Gal 5,22 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.

Die Beziehung zu Ihm plegst du, wenn du Zeit mit Ihm verbringst. Also Sein Wort, die Bibel, lesen und beten. Durch die Bibel spricht Gott zu dir und im Gebet redest du mit Ihm.

1Petr 2,2 und seid als neugeborene Kindlein begierig nach der unverfälschten Milch des Wortes, damit ihr durch sie heranwachst,

Röm 12,12 Seid fröhlich in Hoffnung, in Bedrängnis haltet stand, seid beharrlich im Gebet!

Kol 4,2 Seid ausdauernd im Gebet und wacht darin mit Danksagung.

Phil 4,6 Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden.

Das ist ja auch unter Menschen so: Wenn wir viel und regelmäßig mit Freunden reden und mit ihnen was unternehmen, stärkt das die Freundschaft. Es ist schön, dass du die Bibel schon mehrfach gelesen hast, aber in einer lebendigen Beziehung zum Herrn liest man die Bibel immer wieder - regelmäßig. Es gibt immer wieder neues zu entdecken und an bereits bekanntes errinnert zu werden.

Meine Beziehung zum Herrn ist erst mit der täglichen Stillenzeit "aufgeblüht".

Und Gott hilft dir im Glauben zu leben:

Phil 2,13 denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.

Hebräer 13: 20 Der Gott des Friedens aber, der unseren Herrn Jesus aus den Toten heraufgeführt hat, den großen Hirten der Schafe durch das Blut eines ewigen Bundes,

21 er rüste euch völlig aus zu jedem guten Werk, damit ihr seinen Willen tut, indem er in euch das wirkt, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus. Ihm sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Röm 8,26 Ebenso kommt aber auch der Geist unseren Schwachheiten zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern.

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Die Frage ist also weniger wie du evangelisch wirst, sondern wie du erstmal Christin wirst. Denn im biblischen Sinn scheinst du das noch nicht zu sein.

Ich würde dir dann aber eher eine freie Gemeinde (von den Glaubensinhalten evangelische Richtung, aber unabhängig von der Kirche) empfehlen, denn die sind bibeltreuer.

Ich habe einfach Angst das meine Eltern mich verurteilen, mich nicht mehr als Tochter sehen und im schlimmsten Fall mich Adoption freigeben…

Wie gesagt bezweifle ich, dass es so weit käme, aber ich habe zu der Befürchtung gestern eine ermutigende Andacht gelesen:

Laura Tumasse wuchs in einer ungläubigen Familie auf und als sie sich bekehrte gab es Schwierigkeiten mit ihren Eltern. Ich zitiere sie: "Doch ich war nicht allein. Jetzt erfuhr ich, dass die Zusage des Herrn stimmt. Ich habe neue Eltern, viele Freunde und Frieden noch dazubekommen." (Aus dem Andachtsbuch "Doch wir meinen das Leben")

Bei weiteren Fragen helfe ich gerne.

LG und Gottes Segen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ