Wie kann ich einige schwäbische Wörter in meinen Wortschatz integrieren, ohne dass es künstlich wirkt?

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Ich bin ja gewissermaßen auch "Neuschwabe" (und als Saarländer merkt man natürlich gewisse Unterschiede). Aber inzwischen bestelle ich auch ein "Weckle" oder sage "Grüß Gott" und "Adé", ohne dass mir das noch groß auffällt. Und das "isch" (anstelle von "ist") habe ich mir auch schon angewöhnt.

Des musch halt so macha, un nâ goht des au.

Un wenn's amol ned so ganz basst, nâ isch es au ned so schlimm.

Ein wenig habe ich von einem Freund gelernt, der in der Nähe von Horb aufgewachsen ist. Witzig finde ich das Wort "nâ" (mit a-Nasal), es wird sowohl im Sinne von "dann" benutzt, als auch im Sinne von "hin".

Mol amol a Mâle nâ. = Mal einmal ein Männlein hin.

neilega = hineinlegen, nâlega = hinlegen

Ältere Schwaben nutzen noch "Mâ" (auch mit a-Nasal) für "Mann".

Ich finde wenn man Wörter oft sagt und sie immer zum Kontext passen fällt es gar nicht so auf wenn sie neu im Wortschatz sind und irgendwann merkst du gar net mehr das du grad was Schwäbischen gebracht hast

Indem du gar nicht weiter über dein "Problem" nachdenkst. Ein Schwabe oder Bayer wirst du sowieso nie werden - da gib dich mal keinen Illusionen hin! Doch einige Ausdrücke wirst du ganz von selbst übernehmen. Du musst dich also zu gar nichts zwingen.

Ganz sicher schmeckt dir die Küche und sicher auch ein gutes Tröpfle in deiner neuen Heimat. Also wirst du von Kässpätzle, Leberle¹ sauer, einem Viertele Rote oder Weiße schwätze. Ich weiß nicht, ob man für Weintrinken auch wie in Baden "schlotzen" sagt, also "ä Viertele schlotze". Und zum Frühstück gehscht du natürlich Weckle kaufe.

¹ Aussprache aber: bale (Betonung auf "lä")

Und beim Arbeiten, z . B. in der Kehrwoche, heißt es "No ned hudla!" (Nur nicht hetzen! Immer mit der Ruhe.) Zum Schwätze muss immer etwas Zeit sein.

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 - (Psychologie, Lernen, Grammatik)