Wie hat die Arisierung angefangen / Vorgeschichte?

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Aus Lemo

Nach der Machtübernahme 1933 schritten die Nationalsozialisten dazu, ihren Rassenwahn in die Tat umzusetzen. Die Nürnberger Gesetze von 1935 machten politische Rechte vom Nachweis der "arischen Abstammung" abhängig. Gleichzeitig verboten sie unter Androhung von Zuchthausstrafen Eheschließungen und außereheliche Beziehungen zwischen Juden und "Ariern" als "Rassenschande".

Ununterbrochen warben die Nationalsozialisten für "Rassenpflege" und für die "Reinhaltung des deutschen Blutes". Schmuckblätter wie "Die 12 Gebote zur Rassereinhaltung" erinnerten an die biblischen Zehn Gebote und überhöhten die NS-Rassenideologie ins Religiöse. Die Reinhaltung der Rasse wurde als Sache der "Ehre" und als Opfer für die "Ewigkeit" dargestellt. Auch das 1934 eingerichtete Rassenpolitische Amt der NSDAP verbreitete durch zahlreiche Plakate und Publikationen wie in dem von ihr herausgegebenen Monatsheft "Neues Volk" nachhaltig die NS-Rassenlehre und propagierte Körperertüchtigung und den "gesunden Menschen". Behinderte und unheilbar Kranke dagegen wurden - ähnlich den Juden, Sinti und Roma und anderen Gruppen - gezielt aus der Volksgemeinschaft ausgegrenzt. Mit den anthropologischen, genetischen und eugenischen Forschungen der "Rassenhygieniker" wurde ab 1939 der als "Euthanasie" bezeichnete Mord an den Menschen gerechtfertigt, deren Leben nach NS-Ideologie "nicht lebenswert" war.