Wie gut kommt Kampfsport beim Vorstellungsespräch/Lebenslauf an?

9 Antworten

Ich habe sehr lange Kampfsport als intensiven Leistungssport betrieben und schreibe das auch mitsamt wichtigszen Wettkampferfolgen in meine Bewerbung. Ich hatte noch nie Probleme Arbeit zu finden und mein Bereich hat auch absolut nichts mit körperlich anstrengender Arbeit zu tun. Schreib es ruhig rein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wettkampfsportler seit 6. Lebensjahr

Man kann es auf verschiedene Arten und Weisen auslegen, wenn du es allerdings erst seit kurzem und auch mehr so nebenbei machst, dann würde ich es nicht im Lebenslauf stehen haben wollen.

Einerseits weil es mit dem Job eher wenig zu tun hat, andererseits aber auch aus dem ganz praktischen Grund, dass du den Sport erst seit kurzem machst. Sollte im Vorstellungsgespräch dann jemand sitzen, der sich zufällig gut damit auskennt, dann kannst du ins Schleudern geraten und das würde dann einen negativen Eindruck machen.

Bei der kurzen Vorstellung im Gespräch kannst du es gerne erwähnen, dann halt eben dass du es seit kurzem machst, um dich fit zu halten... aber eben auch wirklich mit der Ergänzung dass du eben noch nicht Jahrelang dabei bist.

Falls Du es erwähnen möchtest, nenne es "Selbstverteidigung". Das kommt immer besser an, als Kampfsport (was es genaugenommen auch nicht ist). Klingt zwar komisch, aber Frauen dürfen soetwas eher erwähnen, als Männer. Männer werden dann eher aggressiv wahrgenommen, Frauen eher taff.

Wirst Du danach gefragt, weshalb, dann wegen der Selbstverteidigung, Fitness und dem Spaß - aber nicht, um Anderen zu zeigen, dass eine Frau auch "kloppen" kann.

Schriftlich erwähnen würde ich es nur, wenn Du es schon mindestens ein paar (2-3) Monate machst - ansonsten könnte es im Gespräch etwas peinlich werden...wenn Du es erst seit 2-3 Wochen machst, es aber als großes Hobby angepriesen hast.

Bei einer Frau wird es bestimmt positiver wahrgenommen ("Hey, die tut auch was cooles zur Selbstverteidigung und hat auch für die Arbeit Schmackes in ihren Armen!"), als wenn ein Mann diesen Sport macht ("Hauptsache das ist kein aggressiver Typ, der versucht nur dadurch Eindruck zu schinden...").

Und bei dem Beruf Gärtnerin kommt es garantiert auch deswegen gut an, weil Du damit zeigst, dass Du wohl auch kein Problem damit haben wirst manchmal etwas mehr Kraft aufzubringen, wenn ein neuer Baum gepflanzt werden soll o.ä.

Sport ist immer eine schwierige Kiste. Einerseits ist es gerade in körperlich anstrengenden Jobs gut, wenn dort jemand Sport treibt und somit die nötige Fitness mitbringt. Gleichzeitig bietet Sport auch immer das Risiko größerer Verletzungen und dadurch längerer Ausfälle im Job... Bei einer Bewerbung im Garten- und Landschaftsbau würde ich allerdings den Aspekt der körperlichen Fitness und Kraft insbesondere bei einer Frau als den wichtigeren betrachten. Also ja, erwähne es ruhig im Lebenslauf, eventuell auch in Verbindung mit weiteren Sportarten, die du betreibst (und wenn's nur "Joggen" ist ;)).

"Kampfsport" würde ich aber nicht schreiben oder sagen. Das klingt irgendwie ziemlich aggressiv ;). Gibt's da nicht schönere Begriffe? "Fernöstliche Kampfkunst", "Selbstverteidigung" oder sowas? Oder eben wirklich einfach "Krav Maga" schreiben und sagen ;). Eben einfach ein bisschen das "Ich kann dich ungespitzt in den Boden rammen!" ein bisschen reduzieren :D!

Und ja, ich weiß, dass sich diese Antwort irgendwie sexistisch und klischéehaft liest. Aber leider muss man genau diese Denkweisen bei Bewerbungen "auf der anderen Seite" als durchaus existent berücksichtigen. Umso mehr in körperlich anstrengenden, tendenziell schon eher männlich geprägten Branchen...