Wie günstig das Bergsteigen erlernen?

5 Antworten

Ich bin jetzt über 60 und klettere seit über 40 Jahren in den Alpen und Gardaseebergen, Südfrankreich, Nordamerika und Nepal. Als wir damit angefangen haben (auch mit anderen Sportarten) in den 1980ern da hat man versucht sich das Grundlegende alleine beizubringen. Da gab es diese "ganz alten" Bücher, quasi Klassiker von Sturm/Zintl mit dem Titel "Sicher Klettern in Fels und Eis" und die Alpin-Lehrgänge 1-2 aus 1969, 1976 usw. Damit haben wir uns auseinandergesetzt und uns Theorie quasi autodidaktisch angeeignet und dann sind wir zu den nächsten Klettergärten (mit spärlicher Ausrüstung: feste Bergschuhe, Klettergurt mit Brustgurt, geliehenem Seil, ein paar Bandschlingen und 5-6 Karabinern) gefahren und haben uns ausprobiert. Kletterhallen uns sowas gab es damals noch gar nicht. Und so haben wir uns langsam in die Materie, immer gut abgesichert, quasi nach dem Prinzip "Trial and Error" eingearbeitet. Es war eine schöne und abenteuerlich Zeit bis wir uns mit dem Auto in die Dolomiten wagten und als erstes die Stegerkante am 1. Sellaturm geklettert sind.

Heute geht man in Kletterhallen oder tritt einer Sektion des DAV bei oder lokalen "Kletter- und Bouldergruppen" und belegt Kurse.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Von Experte Avicenna89 bestätigt

Schau mal bei den Naturfreunden oder beim Alpenverein, was die für Angebote haben. Möglicherweise gibt es da vergünstigte Kurse und/oder die Möglichkeit sich mit anderen zu vernetzen.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich klettere und wandere in meiner Freizeit viel

Alpenverein oder Naturfreunde ist sicher die perfekte Anlaufstelle für dich. Da kannst du einer (Kletter)ruppe beitreten, geführte Touren machen und lernst auch solide Bergsteiger kennen. Wir machen da mit unserer Jugendgruppe (naja mittlerweile schon längst Erwachsengruppe:) regelmäßig Touren (von Lawinenkursen, Hochtourenkursen oder einfach gemeinsamen Bergsteigen, Eisklettern oder Skitouren) eigentlich alles was uns am Berg Spaß macht. Diejenigen, die bei uns gut ausgebildet sind oder sich bei etwas besonders gut auskennen leiten das ganze. Das heißt, ich mach z. B die Lawinkurse, ein Bergführer in unserer Gruppe das Eisklettern, usw. -

Zahlen müssen wir nur die Übernachtungen auf Hütten, die Jahresmitgliedschaft im Verein und die Pizza nach jeder Aktivität.

Ich würde dir empfehlen mit Sportklettern in der Halle zu starten (bitte beim AV oder so einen Kurs machen) und gleichzeitig bei einfachen Wanderungen oder mit Joggen deine Ausdauer aufzubessern. Sobald du die richtigen Leute kennst oder in einer Gruppe bist, kannst du dann mit dem Bergsteigen starten.

Achte auf jeden Fall vorher darauf, dass du Mitglied beim Alpenverein, den Naturfreunden ider Förderer der Bergrettung bist, dass du am Berg auch versichert bist.

Bitte kaufe auch keine Sicherheitsrelevante Ausrüstung gebraucht. Das wäre eindeutig der Falsche Platz zum Geld sparen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Hundeführer (Lawine & Fläche),Bergretter, First Responder
Ich brauche ja jemanden, der es mir beibringt

Nö, nicht unbedingt. Fang doch erstmal mit Klettersteigen an? Dafür braucht man keine Kurse. Höchstens jemanden mit dabei, der darauf achtet, dass man den Klettergurt richtig herum anzieht, wenn man selbst zu doof dafür ist. Wie Klettern an sich funktioniert, sollte ja wohl jeder als Kind am Baum gelernt haben. Und die Ausrüstung für Klettersteige ist selbsterklärend. Wenn du dich beim Alpenverein als Mitglied einschreibst, kannst du bei jeder beliebigen Niederlassung für wenig Geld Ausrüstung ausleihen. Dann suchst du dir an einem schönen Samstag nen Anfänger-Steig aus und gehst da hoch. Da wirst du garantiert nicht der einzige sein, für die Sicherheit im Fall der Fälle (lustig weil Wortwitz) ist also gesorgt.

Zudem bist du mit der Mitgliedschaft in den Alpen versichert, wenn es zu einem Unfall und einer Hubschrauberbergung kommen sollte. Die Kosten hierfür werden von normalen Krankenkassen nämlich idr. nicht übernommen.


Yuki123283  05.11.2024, 19:15

Bitte nicht ohne erfahrene und kompetente Begleitperson auf Klettersteige gehen. Es fängt schon damit an, wie der Klettergurt richtig sitzt/angezogen wird, Anbringung von Klettersteigset und Rastschlinge am Gurt, Sicherungsmethoden,...

Wenn ich mit einem Anfänger auf einen Klettersteig gehe nehme ich immer ein Seil und genug Material mit, um die Person jederzeit unterstützen und sichern zu können (Seil, Bandschlingen, Micro Traxion, T-Bloc, Karabiner,...).

Klettersteige sind potentiell extrem gefährlich. Ein Sturz am Klettersteig ist weitaus gefährlicher als ein Sturz beim Sportklettern oder sogar Sportklettermehrseillängen. Bei unserer Bergrettungsortsstelle heißt es nicht umsonst, dass man nur einen Klettersteig bauen muss, wenn man keine Einsätze hat.

Und darauf hoffen, dass man auf eine kompetente und hilfsbereite Person auf einem Anfängerklettersteig trifft finde ich einfach nur egoistisch und dumm. Ich würde dem Menschen z. B. beim Einstieg raten, dass sie umdrehen sollte. Ich übernehme doch nicht die Verantwortung für eine wildfremde Person (Stichwort Führer aus Gefälligkeit). Wenn dieser etwas passiert habe ich rechtlich sehr große Probleme - außer ich bin Bergführer. Erst wenn die Person wirklich feststeckt oder in einer Notlage ist, bin ich gesetzlich als Ersthelfer und Bergretter geschützt. Da ich hier zum Helfen komme und nicht von Anfang an als Bergführer arbeite.

Außerdem würde ich selbst auch keiner fremden Person einfach so mein Leben anvertrauen, außer sie trägt eine BRD Jacke oder ein Bergführeremblem.

Shalidor  05.11.2024, 19:50
@Yuki123283
Es fängt schon damit an, wie der Klettergurt richtig sitzt/angezogen wird, Anbringung von Klettersteigset und Rastschlinge am Gurt, Sicherungsmethoden,...

Bekommt man alles gezeigt, wenn man sich ein Klettersteigset besorgt. Wer es nicht schafft, sich das bis zum Parkplatz an der Bergstation zu merken, sollte tatsächlich keine Klettersteige alleine gehen, das stimmt.

Und darauf hoffen, dass man auf eine kompetente und hilfsbereite Person auf einem Anfängerklettersteig trifft finde ich einfach nur egoistisch und dumm.

Das hat auch nie jemand behauptet. Meine Aussage bezog sich einzig und alleine auf die Tatsache, dass man dort im Falle eines Unfalls nicht alleine ist und man deshalb nicht an der Felswand übernachten muss.

Offenbar bin ich einfach zu altmodisch, was das angeht. Ich habe das Glück, noch aus der Generation zu kommen, wo man als Kind auf Bäume klettern konnte, ohne von der übervorsorglichen Mutti runter gezerrt und geschimpft zu werden, weil das ja ach so gefährlich sei. Klar kann man da runter fallen, bin ich auch mehrmals. Aber so lernt man es wenigstens richtig. Wie soll man denn bitte in einer Gefahrensituation richtig reagieren können, wenn man sich noch nie in eine begeben hat? Das heißt nicht, dass man sich Hals über Kopf in lebensgefährliche Situationen werfen sollte. Man sollte sich aber ab und zu auch mal was zutrauen. Wer seinen Verstand nicht nutzt, verliert ihn irgendwann.

Mariiaaca  05.11.2024, 20:00
@Yuki123283

Allerdings!

Und darauf hoffen, dass man auf eine kompetente und hilfsbereite Person auf einem Anfängerklettersteig trifft finde ich einfach nur egoistisch und dumm. 

Mir wurde genau so schon die eine oder andere alpine Klettertour erschwert bzw. unmöglich gemacht.

Einmal sind wir tatsächlich umgedreht, weil die Seilschaft vor uns so am trödeln und herumwurschteln war, dass wir nicht gesehen haben, wie wir sie in dieser Tour überholen könnten und gleichzeitig nicht in der ganzen Geschichte mit drinnen wären. Und das in einer verdammt leichten Tour mit irgendwem, der sich anscheinend Bergführer genannt hat, jedoch definitiv keiner war.

Bei unserem Abstieg haben wir sie Stunden später noch gehört und gesehen, wie sie vielleicht die ersten 300 Klettermeter bewältigt hatten, in einer Zeit, wo wir uns nicht sicher waren ob sie es bis Sonnenuntergang aus der Tour geschafft haben. (Einstieg war gegen 9-10; es waren in etwa 700 Klettermeter).

Shalidor  05.11.2024, 20:08
@Mariiaaca
Mir wurde genau so schon die eine oder andere alpine Klettertour erschwert bzw. unmöglich gemacht.

Das ist natürlich ärgerlich. Wer sich sowas zutraut, sollte auch in der Lage sein, sich vorher zu informieren und nicht erst vor Ort das online bestellte Klettersteigset zum ersten mal aus der Packung holen.

Die Story klingt so, als wären das Großstädter gewesen, die noch nie zuvor Wanderstiefel an den Füßen hatten. Mit solchen Leuten würde ich auch keine Klettersteige gehen, sondern erstmal Wanderungen machen, bei denen man jederzeit umdrehen kann wenn man merkt, dass die 1-2x Hometrainer pro Woche den Bürojob doch nicht gut genug ausgleichen, um damit Berge besteigen zun können. :)

Yuki123283  05.11.2024, 20:58
@Shalidor
Bekommt man alles gezeigt, wenn man sich ein Klettersteigset besorgt.

Einmal kurz beim Ausleihen gezeigt bekommen heißt nicht, dass man es dann kann. Am Einstieg sollte auch beim Klettersteig ein Partnercheck oder zumindest eine Eigenkontrolle gemacht werden - die bringt halt nicht, wenn man nicht zu 100°/. weiß, wie es sein sollte. Bei Anfängern muss es daher eine erfahrene Person direkt beim Einstieg kontrollieren.

... Tatsache, dass man dort im Falle eines Unfalls nicht alleine ist und man deshalb nicht an der Felswand übernachten muss.

Und wer darf die Person dann bergen? Es sollte doch gar nicht erst so weit kommen, dass überhaupt ein Unfall passiert. Die Risikobeurteilung einer Aktivität an der Anzahl an Ersthelfern zu beurteilen, finde ich nicht so schlau. Außerdem ist 1. Hilfe im Klettersteig gar nicht so einfach (je nach Steilheit und Eigenkönnen).

Klar kann man da runter fallen, bin ich auch mehrmals. Aber so lernt man es wenigstens richtig

Ich würde diese Regel für Kinder wirklich nicht auf Klettersteige anwenden. Ich hatte schon Patienten, die leider keine Chance mehr haben je wieder ein ein zweites mal am Klettersteig zu stürzen.

Der Berg bietet Raum für Risiko und jeder Bergsteiger geht ein gewisses Risiko ein. Allerdings sehe ich einen deutlichen Unterschied zwischen bewusst ein Risiko eingehen und aus Unwissenheit/Dummheit/Selbstüberschätzung ein Risiko nicht verstehen ein größeres Risiko einzugehen, als man eigentlichvmöche.

Shalidor  05.11.2024, 23:30
@Yuki123283
Es sollte doch gar nicht erst so weit kommen, dass überhaupt ein Unfall passiert.

Richtig, vermeiden kann man es aber NIE zu 100%. Selbst Profis machen Fehler. Und irgendjemanden dabei zu haben ist besser als keiner. Und nochmal: Mein Argument betraf nur die Aussage des Übernächtigens, weil man alleine ist und keine Hilfe holen kann. Nicht mehr und nicht weniger.

Die Risikobeurteilung einer Aktivität an der Anzahl an Ersthelfern zu beurteilen, finde ich nicht so schlau.

Darum ging es doch auch gar nicht.

Grundsätzlich ersetzt ein Vorschlag in einer Gutefrage-Antwort nicht das selbstständige Denken und den gesunden Menschenverstand. Der Fragesteller wird schon am besten wissen, was er sich zutraut und was nicht. Ich habe ihm lediglich einen Denkanstoß gegeben. Was er daraus macht, ist seine Sache.

Mariiaaca  05.11.2024, 18:44

Einen blanken Laien in einen Klettersteig schicken? Pauschal keine gute Idee.

Beim Klettersteiggehen kann ich zwar nicht viel mitreden, jedoch gibt es im alpinen Bereich vieles, was man wissen, können & üben sollte, auch wenn man nicht unbedingt plant, genau das dann auch zu brauchen.

Das fängt an bei "Wie erkenne ich frühzeitig ob das Wetter umschwingt", geht über "kann ich einschätzen welche Touren ich wirklich bewältigen kann" und geht bis hin zu "wie kann ich im Notfall die Nacht am Berg überstehen wenn es wirklich blöd kommt (Wetter, man kommt aufgrund einer Verletzung oder im ungünstigen Fall der Selbstüberschätzung in der Tour nicht weiter, ...)".

Klettersteige haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und da sollte man aufpassen, was man sich zutraut. Ich bin seit langem in den Bergen unterwegs, von kurzer Sportkletterei bis hin zu langen alpinen Klettertouren... Und nein, klettern kann man nicht einfach so. Da braucht es einen Haufen Übung. Und tatsächlich auch Wissen.

Insofern ist der Ansatz, sich erstmal vernünftig Wissen, Können und Erfahrung anzueignen bevor man sich alleine in potenziell heikle Situationen begibt alles andere als dumm sondern im Gegenteil sogar sehr löblich.

Sowohl ich als auch Bekannte bei der Bergrettung haben schon vieles gesehen, was eigentlich leicht zu vermeiden gewesen wäre.

Shalidor  05.11.2024, 19:33
@Mariiaaca
Einen blanken Laien in einen Klettersteig schicken? Pauschal keine gute Idee.

War ja auch keine pauschale Aussage, sondern eine an Bedingungen geknüpfte. Zumal er auch nicht das erste mal in die Berge geht.

Wie erkenne ich frühzeitig ob das Wetter umschwingt

Deshalb sagte ich bei gutem Wetter. Wenn der Himmel weit und breit blau ist und der Wetterbericht keine nenenswerten Änderungen verspricht, kommt nicht auf einmal ne Regenwolke an. So funktioniert Wetter nicht.

kann ich einschätzen welche Touren ich wirklich bewältigen kann

Es gibt für jeden Kletterstieg eine entsprechende Topologie mit Beschreibungstext, in der jede Passage mit einem Schwierigkeitsgrad gekennzeichnet ist. Klettersteige der Stufe A-B sind nur schwierigere Wandertouren auf allen Vieren. Wer auf einen 2400m hohen Berg wandern kann, schafft auch das.

wie kann ich im Notfall die Nacht am Berg überstehen wenn es wirklich blöd kommt

Bei einem Anfänger-Klettersteig völlig realitätsferne Vorstellung. An einem sonnigen Samstag bist du da nicht alleine. Da kannst du froh sein, wenn vor dir nicht noch 30 andere sind.

Ich bin seit langem in den Bergen unterwegs, von kurzer Sportkletterei bis hin zu langen alpinen Klettertouren... Und nein, klettern kann man nicht einfach so. Da braucht es einen Haufen Übung. Und tatsächlich auch Wissen.

Auch hier merkt man wieder dein fehlendes Wissen über Klettersteige. Das hat mit alpinem Sportklettern nichts zu tun. Das sind ausgebaute Kletterwege mit Haken, Eisentritten und permanent verlaufendem Stahlseil neben sich. Wirklich Technik brauchst du da keine, solange wir von einfachen Steigen reden und nicht von Schwierigkeitsgrad E-F mit Überhang.

Bei meinem aller ersten Klettersteig (Stuibenfall) war ich 16 und komplett untrainiert. In unserer 4er-Gruppe war eine Frau Mitte 40 dabei, die ebenfalls noch nie zuvor auf einen Berg geklettert ist. Darüber hinaus hatte sie Übergewicht und war kaum sportlicher als ich. Der Klettersteig hatte die Schwierigkeit C und trotzdem sind wir alle oben angekommen. Wir sind am selben Tag sogar noch einen zweiten Steig hoch (Lehner Wasserfall), Schwierigkeit B-C, ich bin sogar noch das kurze Stück E geklettert. War auch kein Ding der Unmöglichkeit. Man muss nur wissen, was man an Versorgung braucht und wie man die Kletterausrüstung verwendet. Ersteres sollte man wissen, wenn man bereits in den Bergen wandern war und letzteres bekommt man beim Verleih oder Kauf der Ausrüstung bei Bedarf erklärt. Das ist alles kein Hexenwerk.

Mariiaaca  05.11.2024, 19:47
@Shalidor
Deshalb sagte ich bei gutem Wetter. Wenn der Himmel weit und breit blau ist und der Wetterbericht keine nenenswerten Änderungen verspricht, kommt nicht auf einmal ne Regenwolke an. So funktioniert Wetter nicht.

Das kenne ich ganz anders. Ich komme aus einer Bergsteigerfamilie und war demnach von kleinauf in den Alpen unterwegs. Gerade im Sommer an warmen Tagen kann immer ein Gewitter daherkommen - welches sich nicht langfristig ankündigt. Daher sollte man immer auf seine Umgebung achten um eine gefährliche Situation zu vermeiden.

Wie gesagt: Ich habe nicht sonderlich viel Ahnung von Klettersteigen, das habe ich auch klar so kommuniziert. Und natürlich sind Klettersteige nicht mit alpinen Touren zu vergleichen - keine Frage! Nur kann man sich selbstverständlich auch da überschätzen, Pech mit dem Wetter haben oder sich verletzen.

Wie Klettern an sich funktioniert, sollte ja wohl jeder als Kind am Baum gelernt haben.

Genau darauf habe ich mich bezogen, da jedenfalls mir nicht klar ersichtlich war, dass du das wohl nur auf Klettersteige bezogen hast - ich hoffe, das ist verständlich. Daher meine Antwort. Dass ein Klettersteig sich von einer alpinen Tour unterscheidet, ja das ist mir - wie bereits gesagt - durchaus bekannt.

Mir geht es nicht darum zu sagen, dass man keinesfalls einen Klettersteig gehen sollte, wenn man kein totaler Profi ist. Nur halte ich es für gefährlich, nicht allzu differenziert solche Vorschläge zu machen. Ich hoffe, das siehst du mir nach.

Immer wieder gibt es - auch in Klettersteigen - Einsätze aufgrund von Selbstüberschätzung (Können und Kraft/Ausdauer) sowie mangelhafter Ausrüstung und vieles mehr. Und da bin ich sehr vorsichtig, zu was ich Leuten rate, wenn ich deren Können nicht einschätzen kann.

Shalidor  05.11.2024, 20:03
@Mariiaaca
Das kenne ich ganz anders.

Wie gut, dass jeder seine eigenen Erfahrungen gemacht hat und entsprechend auch eine eigene Meinung entwickeln kann.

Ich komme aus einer Bergsteigerfamilie und war demnach von kleinauf in den Alpen unterwegs.

Mein Opa war jahrzehntelang Bergführer im DAV, auch ich kenne die Berge nicht erst seit gestern. Was bringt uns der Schwanzvergleich jetzt?

Nur kann man sich selbstverständlich auch da überschätzen, Pech mit dem Wetter haben oder sich verletzen.

Natürlich kann das alles passieren. Man kann auch zuhause bleiben, die Berge vom Fenster aus angucken und sich ne Tüte Chips reinhauen, damit holt man sich halt auf Dauer ne Fettleber.

Vorsicht schön und gut, man sollte natürlich bei allem, was man macht, seinen Verstand nutzen. Den Teufel aber so an die Wand zu malen, halte ich persönlich für übertrieben. Bei einem Klettersteig, der maximal bis B geht, sehe ich kein besonders hohes Gefahrenpotential, wenn es sich um jemanden handelt, der bereits Erfahrung im alpinen Bereich hat und in der Lage ist, sich vorher über die Basics zu informieren. Bei einem Großstädter, der noch nie Wanderstiefel an den Füßen hatte, ist das natürlich was anderes. Deshalb war meine Antwort ja auch nicht allgemeingültig, sondern spezifisch auf die Frage bezogen und an Voraussetzungen geknüpft.

Die Alpenvereine bieten für ihre Mitglieder recht günstig Kurse an. Ich wüsste keine Sektion, die nicht genau dafür ehrenamtliche Bergführer hat. Dass es neben denen auch gewerbliche Anbieter gibt, kenne ich erst seit etwa der Jahrtausendwende mit starker Zunahme in den letzten Jahren.