Wie groß ist der stress bei der freiwilligen Feuerwehr?

7 Antworten

Das ist sehr individuell...

zunächst stellt sich ja die Frage, was genau einen beim Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr zu Stress führen kann, z.B.

  • die Anzahl der Stunden, die man für das Ehrenamt investiert (neben Beruf, Familie, Hobbys und anderen Verpflichtungen)
  • die Tatsache, dass es jederzeit zu einem Einsatz kommen kann
  • das Erlebte (z.B. persönliche Schicksale, Verletzugen, Tod usw.)
  • ...

Dann kommt es immer sehr auf die Persönlichkeit eines jeden Einzelnen drauf an. Der eine blüht bei einem gewissen Stresspegel erst so richtig auf, der andere bricht dann schnell zusammen. Der eine kann z.B. mit dem Tod sehr gut umgehen oder hat sich im Laufe der Zeit Methoden zur Verarbeitung angeeignet, der andere hat da mehr mit zu kämpfen. Und letztendlich sind es auch persönliche Erlebnisse, die da mit hineinspielen, Ärger auf der Arbeit oder in der Ehe, persönliche Lebensschicksale usw.

Und nicht zuletzt ist es ja auch eine Frage dessen, wie hoch das Dienst- und Einsatzaufkommen der Wehr ist (einige haben monatichen Dienst, andere wöchentlich... einige fahren 400 Einsätze im Jahr, andere nur einen oder auch keinen) und auch, wie engagiert der Einzelne ist... ist man "einfacher Feuerwehrmann" oder übernimmt man Führungsaufgaben, vielleicht sogar noch zusätzlich Dienst in Kreiseinheiten wie TEL, ABC-Dienst, Kreisfeuerwehrbereitschaften usw., als Ausbilder oder was auch immer.

Also: Ja, der Feuerwehrdienst kann sehr belastend sein. Vor allem dann, wenn mehrere Dinge zusammenkommen... Todesfall in der Familie, Ärger auf der Arbeit, dazu viele Termine und plötzlich noch ein langwieriger oder schwerer Einsatz oder eine ungewohnte Häufung an Einsätzen.

Letztendlich sollte das aber immer ein erträgliches Maß sein, sonst würde das ja niemand mehr freiwillig machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Stv. Wehrführer und Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr
PeFeuerwehr2008  13.04.2024, 02:07

Also ich bin noch nicht ganz in aktiven Dienst. Ich bin nämlich aktuell bei diesem Mitte Ding halt und. Ich muss echt sagen es stimmt vollkommen.

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Es kommt auf den individuellen Charakter an. In Einsatzlagen kann es schonmal hektisch sein. Aber auch Übungen können fordernd sein. Dann geht es darum, seine Aufgaben, die der Gruppenführer befiehlt, möglichst schnell und sauber abzuarbeiten. Und was die Einsatzfrequenz anbelangt, so kommt es wirklich auf die Umgebung an. Es gibt freiwillige Wehren, die über 200 Einsätze im Jahr haben, während andere auf 2-3 Einsätze kommen.

Woher ich das weiß:Hobby – Freiwilliger Feuerwehrmann
Marcix96 
Fragesteller
 16.03.2024, 01:33

Danke man merkt du kennst dich aus

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Ich lebe in in einer kleinstadt mit einer hauptberuflich wachbereitschaft, ich bin im Stadtteil Stadtmitte in der ff und wir sind eine Schwerpunkt Feuerwehr, wir haben halt dadurch die größten Einsatzzahlen nach der hbw es waren im jahr 23 ca1000 Einsätze durch mehrere stürme, bei uns ist das nicht so belastend es gibt aber orte wo es nur eine ff gibt die sind mehr belastet oder Großstädte auch aber es kommt auf lage an wobei sie überhaupt gerufen werden usw. Mir macht es mittlerweile seit 7 Jahren Spaß

Marcix96 
Fragesteller
 16.03.2024, 01:55

Ehrenmann

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Das kommt sehr auf die freiwillige Feuerwehr drauf an.

In einem 200 Einwohner Dorf, bei dem die Feuerwehr 5 mal im Jahr ausrückt eher gering, bei einer großen freiwilligen Feuerwehr die im Jahr 400 mal ausrückt schon eher groß.

Allerdings kommt das alles auch sehr auf die individuelle Situation an. Man sollte schon belastbar sein und nicht direkt gestresst, es ist aber auch absolut nicht schlimm wenn man im Einsatz mal gestresst ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäterin, Feuerwehrfrau, Rettungshundeführerin

Erstmal muss man sagen das Feuerwehr in deutschland zwar auch beruflich gemacht wird, aber der überwiegende Großteil sind ehrenamtliche Kräfte.

Ob es stressig ist, das kommt immer auf die Art des Einsatzes an und auf den einzelnen Kameraden.

Eine Ölspur ohne was anderes ist kaum wie gar nicht stressig. Ein VU mit Kindern oder eine vermisste Person bei einem Feuer sind ein ganz anderes Stresslevel.

Ist das belastend?

Ganz klares ja, es belastet nicht nur dich sondern uU auch die Familie. Man kommt in Situationen die nicht alltäglich sind, das muss man selber auch einfach erstmal verarbeiten. Denn geht der Melder in der Regel nicht geplant. Der geht auch mal beim Geburtstag des Nachbarn oder beim Abendessen mit der Familie. Und das bedeutet auch immer für die Familie einen ganzen Haufen Entbehrungen. Meine Kinder haben sehr früh gelernt was es bedeutet wenn der Melder geht, so war einer der ersten Sätze meiner großen Tochter damals "Papa lange weg" als sie ihrer Oma meinen Melder zeigte. Mittlerweile ist sie selber im der JF. Noch dazu das Wissen das der Partner ggf nicht heile nach Hause kommt. Es gibt Lehrgänge die hat meine Frau ganz entspannt gesehen und es gibt Lehrgänge, die sieht sie halt nicht so entspannt. Da wäre bspw der AGT Lehrgang, mit die Lehrgang darfst du PA Träger sein. Denn wusste das mit Flasche auf dem Rücken ich ganz vorne stehe und das ist natürlich gefährlich.

Aber wir haben ja nicht nur Einsätze, sondern auch Dienste, Kameradschaftsabend oder Sommer/Winter/Weihnachtsfest.

Dienste können mitunter auch mal ziemlich fordernd sein, sei es körperlich oder für den Kopf. Aber das ist ok und dient ja der Vorbereitung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gruppenführer einer Freiwilligen Feuerwehr