Wie gefährlich findest du Kulturelle Aneignung?
Tobias Rahim ein dänisch-kurdischer Sänger gibt während seiner Konzerte auch verschiedene Tanzeinlagen.
Seine Beliebteste Tanzeinlage ist Halay.
Doch das Dänische Publikum (mit mehreren Tausend Zuschauenden) begeht dabei aber Kulturelle Aneignung durch das tanzen von Halay.
Das ist in meinen Augen brandgefährlich.
Den Halay hat eine längere Geschichte und hat auch vieles erlebt. Jedoch wissen dass die meisten nicht. Z.B durch den Kolonialismus.
Findest du Kulturelle Aneignung gefährlich?
Hast du schonmal Kulturelle Aneignung begangen?
Kannst Du kurz erläutern, welche Gefahr von kultureller Aneignung ausgeht?
Er reproduziert Reproduziert Rassismus
45 Antworten
Hallo trans64!
Jedes Wort, jeder Blick, jede Geste, jedes Lied, jeder Tanz etc. gehört zu einer Kultur, da jeder einzelne Mensch in einer Kultur groß wurde oder weitere Kulturen kennengelernt hat im Lauf seines Lebens.
Dass wir aufpassen sollen darauf, andere nicht mit Wörtern, Gesten oder anderen Handlungen zu diskriminieren, darüber sind wir uns sicher einig.
Insofern gibt es für mich keine Aneignung, sondern nur ein Miteinanderteilen von verschiedensten kulturellen Möglichkeiten, wenn wir zusammentreffen.
LG
gufrastella
Ich finde es eher befremdlich und gefährlich, andere Menschen wegen angeblicher "kultureller Aneignung" zu verurteilen.
Was soll das denn überhaupt sein? Kulturelle Aneignung - so ein Quatsch.
Ist es denn nicht schön, wenn sich Menschen unterschiedlicher Nationen, Kulturen oder Regionen achten und wenn diese gegenseitig die Kulturen austauschen und teilhaben lassen? Das ist doch eher eine Aufwertung und eine Bereicherung.
Wichtig allein ist doch, dass man respektvoll miteinander umgeht und die andere Kultur achtet. Und da ändert sich auch nichts daran, wenn eine deutsche Tanzgruppe mit Sambreros auf der Bühne steht - na und! Was ist denn daran schlimm?
Absolut gar nicht. Kultureller Austausch war schon immer ein Teil der Menschheit und ist absolut normal. Nicht nur das, es fördert auch Akzeptanz, da sich die Kulturen logischerweise vermischen und es dann weniger gibt, für das man andere ausgrenzen kann.
Die Leute tanzen diesen Tanz weil er ihnen gefällt und der Musiker auf der Bühne sie dazu animiert. Sie begehen dabei keine kulturelle Aneignung sondern fügen der Geschichte dieses Tanzes nur ein weiteres Kapitel hinzu.
Ansonsten wäre meine Schwertkunst (Iaido) oder die Pizza die ich heute zum Frühstück hatte ebenfalls kulturelle Aneignung.
Und wenn Afrikaner auf Asphaltstraßen gehen oder Anzüge tragen. Wer hat diesen Irrsinn mit 'kultureller Aneignung' aufgebracht?
Ich begehe jeden Tag "kulturelle Aneignung", ich mache nämlich Musik. Ich spiele Geige, die hat sich aus dem arabischen Rebec entwickelt. Aber die Musik erst! Haben nicht Komponisten aller Zeiten die Frechheit gehabt, Motive und Tonfolgen anderer Länder in ihre Kompositionen einzubauen? Sind nicht Musiker durch viele Länder gezogen, wodurch in Irland heute Jigs gespielt werden, die mal Gigues waren, in der Barockzeit? Wurden nicht englische Kontratänze in ganz Europa getanzt, und, oh Schreck, verändert und angepaßt?
Die Idee, die hinter diesem Begriff steckt, ist komplett idiotisch und rassistisch. Oft wird mit dem Blackfacing dieser amerikanischen Minstrel-Shows argumentiert: aber das ist ein völlig anderer Schuh! Hier wurde sich bewußt über Menschen lustig gemacht. Wobei es manchen Musiker gegeben haben wird, der die Musik eigentlich gut fand, und die Shows als Deckmantel genutzt hat, so etwas öffentlich spielen zu dürfen.