Wie funktioniert das mit dem Weihwasser?
Ich habe mich in den letzten Tagen viel mit Religion beschäftigt und komme in meinem Kopf gerade nicht weiter. Wie ist das eigentlich, wenn ein Priester Wasser zu Weihwasser weiht? Wie viel Wasser kann ein Priester in einem Segensgebet weihen? Ich verstehe gut, dass Priester ihre Zeit auch optimieren wollen und kann mir gut vorstellen, dass ein Priester beispielsweise das gesamte Wasser für eine Taufe in einem Segensgebet weihen kann. Wie weit kann ein Priester das nun ausweiten? Kann ein höher gestellter Priester, beispielweise ein Kardinal, das Wasser für mehrere Taufen gleichzeitig weihen? Wie steht die Ranghöhe des Priesters im Verhältnis zu seiner Weihrate? Als Weihrate würde ich gerne das Volumen von Wasser in Litern geteilt der Zeit für das Segensgebet definieren? R = V / t (liter/s). Wächst die Weihrate eines Priesters beim Level-UP? Ab welchem Level kann ein Priester einen See für beispielsweise religiöse Massentaufen weihen? Klingt die Weihung in einem so großen See dann mit der Distanz zum Ort, an dem der Priester das Segensgebet gesprochen hat exponentiell oder linear ab? Kann man einen sogenannten Cast-Radius definieren als der Radius, bei dem die Weihung des Wassers auf die Hälfte abgeklungen ist? Wenn der gesamte See geweiht werden kann, ist es dann beispielsweise einem Papst auch möglich, das gesamte Meer zu weihen? Durch den natürlichen Wasserkreislauf [citation needed] könnte man so erreichen, dass es geweihtes Wasser vom Himmel regnet und sich so einiges an Arbeit ersparen.
8 Antworten
Wie ist das eigentlich, wenn ein Priester Wasser zu Weihwasser weiht?
Das ist sozusagen ein Zaubertrick, ohne Zauber und Trick.
Beim weiteren Durchlesen habe ich dann doch noch die Ironie erkannt. Zumindest hoffe ich, daß es sich hier um Ironie handelt. :D
Dann halt nur nochmal für alle: Jeder kann soviel Wasser weihen, wie er lustig ist. Am Zustand des Wassers ändert das nichts. Obwohl, wie man nach Untersuchungen herausfand, ist das Weihwasser oftmals mit Fäkalkeimen verunreinigt. Kann natürlich sein, daß das der Effekt des Weihens ist. Aber zumindest scheint das Weihen die Keime nicht weiter zu beeindrucken. Vom Trinken ist daher klar abzuraten.
Ach, dann ist das wohl wieder ein Fehler in der Überlieferung. Dies ist mein fleisch ...fressendes Bakterium. So hieß es dann wohl im Originaltext. :)
Da gibt es keine Mengengrenze. Jeder Priester hat je nach Rang und Erfahrungspunkten eine bestimmte Weihkraft. Auf wie viel Wasser die sich verteilt, entscheidet der Geistliche. Er kann zum Beispiel eine kleine Menge Wasser besonders intensiv weihen, oder eine große Menge weniger intensiv. Bei einer Verdopplung der Weihungen verdoppelt sich logischerweise die Weihwirkung.
Bei großen Mengen besteht eben die Gefahr, dass die Weihkraft zu gering ist, um eine Wirkung zu erzielen. Wird man zum Beispiel mit Wasser getauft, dass nicht geweiht genug ist, ist die taufe unwirksam, man fährt mit all den anderen Heiden zur Hölle. Ob die Wirkung ausreichend war, kann man leider erst dann feststellen, wenn es zu spät ist.
Als ob das nicht genug wäre, hat Weihwasser eine Halbwertszeit von 666 Minuten. Das ist die Zeit, nach der sich die Weihwirkung um die Hälfte verringert hat.
Weihwasser nutzt sich auch ab, nach jeder Benutzung ist die Weihwirkung nur noch halb so groß. Werden also mehrere Menschen hintereinander mit dem selben Wasser getauft, muss eventuell nachgeweiht werden, um eine ausreichende Wirksamkeit zu sichern.
Verwendet also nur frische, kleine Abfüllungen von mehrfach geweihtem Wasser.
Auch hier hätte ich ERST auf den Profilnamen achten sollen. Denn, man mag es kaum glauben, ähnlich absurde (und durchaus ernsthafte) Antworten kann man ja hier tatsächlich schonmal finden. :)
Der Name ist der eines in Süddeutschland sehr populären Weins, dem Trollinger. Bestellt man im Schwabenland ein Viertele, bekommt man normalerweise einen Trollinger-Lemberger.
Details zur regionsspezifischen Alkoholbestellung beim Kellner sind bei mir immer willkommen. :)
Ich wollte mit meinem Kommentar auch nicht aussagen, daß ich dich für einen Troll halte, sondern daß ich hier mit deinem Profilnamen eben keinen Unsinn verbinde. Ein verstecktes Kompliment also.
Diese wohl ironisch gemeine Frage ist eigentlich ganz gut, da sie einen nachdenkenswerten Hintergrund besitzt.
Zwei Überlegungen sind hier besonders interessant:
- Wo lehren Jesus und die Apostel, dass Christen Weihwasser herstellen und bestimmte Rituale damit durchführen sollen?
- Lehrt die Bibel einen Unterschied zwischen Geistlichen und Laien?
In der katholischen Kirche dürfen nur Priester weihen und bestimmte Dinge tun. In der Bibel steht aber, dass alle gläubigen Christen Heilige, Priester und sogar Könige sind (vgl. Petrusbriefe und Offenbarung).
Wenn man die Menschen an die eigene Institution binden will, hat es große Vorteile, wenn man in Geistliche und Laien aufteilt und behauptet, dass nur Geistliche bestimmte Dinge können und dürfen (die Eucharistie durchführen, die Beichte abnehmen, Dinge weihen usw.). In den Jahrhunderten hat die Kirche damit die Menschen kontrolliert und nicht zuletzt auch viel Geld eingenommen (Kirchensteuer der Mitglieder, Ablassbriefe usw.).
Nach der Bibel sind aber alle Christen (also alle, die an Jesus Christus als ihren Herrn und Erlöser glauben) Heilige und Priester. Wenn du also ein gläubiger Christ bist, bist du auch ein Priester und ein Heiliger!
Biblische Belege:
1. Petrus 2, 9: "Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht."
Offenbarung 20, 6: "Glückselig und heilig ist, wer Anteil hat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm regieren 1000 Jahre."
Psalm 31,24: "Liebet den HERRN, alle seine Heiligen!"
Jeder kann so viel Wasser weihen, wie er will, also den kompletten Bodensee oder alles Wasser der Welt, ja des Universums gar, wenn er meint, das so behaupten zu müssen, weil das ist eh blanker Unfug.
Das hat sich endlich restlos erledigt. Ich habe eben gerade das gesamte Wasservorkommen der Welt geweiht. Nun gibt es kein ungeweihtes Wasser mehr.
Du hast es doch schon fast richtig erkannt. Was uns nicht umbringt, das macht uns stark. Somit sind eben die Keime im Weihwasser das weihende fürs Leben.