Wie entsteht das Membranpotenzial?

2 Antworten

Grundlage für die Entstehung des MP ist eine ungleiche Ionenverteilung.

Vereinfacht: In der Zelle gibt es viele K+-Ionen, außen gibt es viele Na+-Ionen. K+-Ionen können durch die Membran diffundieren, dadurch entsteht im Inneren ein negativer Ladungsüberschuß, im äußeren Bereich ein positiver Ladungsüberschuß, dadurch wird der K-+-Ausstrom gebremst.

Das MP entspricht übrigens dem Ruhepotential an Nervenzellen.

Passt schon, zur Ergänzung :

1) Gelöste Teilchen (egal ob geladen oder ungeladen) versuchen sich gleichmäßig zu verteilen= Diffusion.

Bei Ionen gibt es eine Einschränkung: es dürfen sich Kationen und Anionen nie in größerem Maß voneinander trennen, die Elektroneutralität muß gewahrt sein.

2) In und um das Axon sind folgende Ionen:

- innen: Proteinanionen und viele Kalium-Kationen, wenige Na-Kationen, wenige Cl-Anionen

-außen: viele Na, viele Cl, keine Proteinanionen.

3) K und Cl können ziemlich gut durch die Membran, Na ziemlich schlecht (daher zunächst uninteressant), Proteine sind total unbeweglich.

4) Die überschüssigen K innen wollen hinaus; es gelingt aber nur seehr! wenigen, da sie von den neg. Proteinen zurück gehalten werden. In einem kleinen Areal mit gut 100 000 K-Ionen grade mal 5 bis 6! Das reicht aber, um auf der Außenseite eine positive Ladung zu erzeugen, die über das ganze Axon ein Ruhepotential von ca. -90 mV (gemessen wird immer innen gegen außen, daher neg. Vorzeichen) bewirkt.

5) Die vielen Cl außen wollen entsprechend hinein. Die wenigen, denen es gelingt (hier halten die Na fest), unterstützen das Potential des K, da sie umgekehrt wandern, aber auch umgekehrt geladen sind. Sie erhöhen das K-Potential des K nicht, es sind 2 Batterien, die parallel, nicht in Reihe geschaltet sind.

6) Daß das tatsächliche Potential (immer innen gemessen) nur ca. -75mV ist, liegt an einigen Na, die es nach innen doch schaffen=Leckströme.