Wie den Tod meiner Oma verkraften?

6 Antworten

Hallo Julia,

der Tod eines lieben Menschen hinterlässt immer eine ganz gewaltige Lücke! Das kann ich auch aus meiner eigenen Erfahrung heraus bestätigen. Im letzten Jahr starb meine Frau an Krebs, und es vergeht kaum ein Tag, an dem ich mir nicht wünsche, alles wäre so wie früher. Der Tod ist nach meinem Empfinden ein fürchterlicher Feind des Menschen und die Leere, die er hinterlässt, ist manchmal einfach unerträglich!

Viele, die einen Verlust erlitten haben, durchlaufen verschiedene Phasen der Trauer. Der Prozess des Trauerns läuft bei jedem jedoch etwas anders ab. Vielleicht sagen Dir manche, Du würdest zu viel oder aber nicht genug trauern. Versuche Dich durch solche Äußerungen nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Die Anderen haben kein Recht, Dir vorzuschreiben, wie Du zu handeln oder zu empfinden hast.

Auch wenn die Art zu trauern bei jedem anders ist, kann es jedoch auch sein, dass Du nicht in der Lage bist, Dich mit der Realität, d.h. mit dem Tod der geliebten Person, abzufinden. Falls das bei so ist, wäre es gut, die Hilfe mitfühlender Freunde zu suchen. Das offene Gespräch mit anderen könnte ein Ausweg aus dieser Sackgasse sein.

Einem Trauernden stellt sich auch immer wieder die Frage, wie er am besten mit der Situation umgehen kann. Ist es z. B. normal, Schuldgefühle zu haben oder zornig zu sein? Oder ist es richtig, die Gefühle der Trauer zu unterdrücken und den Starken zu spielen?

Manche, die mit einem Verlust fertig werden mussten, haben gemerkt, dass es gut ist, seine Trauer zu durchleben. Warum? Es kann den Druck erleichtern, wenn man seine Gefühle heraus lässt. Diese Gefühle jedoch zu unterdrücken, mag in körperlicher und auch in seelischer Hinsicht großen Schaden anrichten. Dazu, die Trauer zu durchleben, gehört auf jeden Fall zu reden!

Ich bin einmal auf einen Text in der Bibel gestoßen, der in diesem Zusammenhang sehr gut passt. Dieser Text ist dem Bibelbuch Hiob entnommen. Dieser Hiob sagte nach dem Tod seiner 10 Kinder, sowie einiger anderer dramatischer Erlebnisse, folgendes:

"Meine Seele empfindet bestimmt Ekel vor meinem Leben. Ich will meiner Besorgnis um mich freien Lauf lassen. Ich will in der Bitterkeit meiner Seele reden!"(Hiob 10:1). Hiob tat also etwas sehr Wichtiges. Er behielt seine bedrückenden Gedanken nicht für sich, sondern redete mit anderen darüber und fand so Erleichterung.

Etwas Ähnliches sagte auch Shakespeare in Macbeth: " Gib Worte deinem Schmerz, Gram der nicht spricht, preßt das beladene Herz, bis daß es bricht". Wenn Du also Deine Erfahrungen und Gefühle in Worte kleidest, kannst Du Dich zum einen selbst besser verstehen und findest auch ein gewisses Maß an Erleichterung.

Sehr hilfreich wäre es natürlich, wenn Du jemanden zum Reden hast, der selbst einen geliebten Menschen verloren hat und den Verlust erfolgreich überwunden hat. Durch ihn könntest Du vielleicht praktische Anregungen erhalten, die Dir helfen, Deinen Kummer zu bewältigen.

Es kann aber auch sein, dass es Dir überhaupt nicht danach ist, über Deine Gefühle zu sprechen. Was dann? Manchen hilft es, das, was sie bewegt, aufzuschreiben und es später wieder zu lesen. Auch auf diesem Weg kann man seiner Trauer Ausdruck verleihen und fühlt sich hinterher besser.

Etwas anderes, was die Trauer erleichtert, ist Weinen. Das Vergießen von Tränen gehört mit zum Heilungsprozess und man braucht sich dafür nicht zu schämen. In der Zeit der Trauer werden manche sogar zusätzlich mit Schuldgefühlen geplagt. Sie meinen, irgendein Versäumnis habe mit zum Tod des Angehörigen beigetragen.

Wenn Du je so empfinden solltest, dann brauchst Du nicht zu denken, das sei nicht normal. Auch hier ist es eine Hilfe, über seine Gefühle zu sprechen, statt sie für sich zu behalten. Letztendlich haben wir keine Macht über das Leben eines uns nahestehenden Menschen.

Bei der Trauer um einen lieben Menschen kann - sofern Du an Gott glaubst - auch die Hilfe von ihm ein ausschlaggebender Punkt sein. Ich fand einmal einen sehr zu Herzen gehenden Text in der Bibel, der folgendermaßen lautet: "Wenn aber aufrichtige Menschen zu ihm rufen, hört er sie und rettet sie aus jeder Not. Der Herr ist denen nahe, die verzweifelt sind, und rettet jeden, der alle Hoffnung verloren hat" (Psalm 34:18, Hoffnung für alle).

Das, was einem Trauernden jedoch am meisten hilft ist das Versprechen Gottes, die Toten eines Tages wieder zum Leben zurückzubringen. Jesus beschrieb das einmal mit folgenden Worten:

" Denn so, wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht, so macht auch der Sohn die lebendig, welche er will. Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden...zu einer Auferstehung" (Johannes 5:21, 28 u. 29a). Diese Verheißung beschreibt, das Millionen von Verstorbenen wieder auf der Erde leben werden. Wie schön wird es dann sein, sie wieder in die Arme schließen zu können!

Ich wünsche Dir viel Kraft dabei, Deine schwere Trauer zu ertragen und dass Du Menschen an Deiner Seite hast, die Dich stützen und Dir beistehen! Alles Gute!

LG Philipp

Mein herzliches Beileid zu deinem Verlust!

Das, was du durchlebst ist Trauer und sowas ist ganz normal. Nach drei Wochen sehe ich eigentlich auch keinen Grund dich an einen Therapeuten etc. zu verweisen, denn das ist, wie gesagt, ein ganz natürlicher Trauerprozess, den du gerade durchläufst.

Ansonsten... mache das, was dir guttut. Sprich mit deinen Eltern oder deinen Freunden darüber... ggf. auch mit einem Vertrauenslehrer, wenn du dich da gut aufgehoben fühlst. Nimm ein heißes Bad, iss eine Tafel Schokolade, wenn dir danach ist oder geh raus und mach einen Spaziergang, um einen klaren Kopf zu bekommen.
Es gibt kein Geheimrezept, wie du Trauer 'bekämpfst' oder leichter mit einem solchen Verlust lebst... im Endeffekt heilt hier meist die Zeit alle Wunden, so unglaubwürdig das vermutlich klingt. Trauer an sich ist etwas sehr individuelles. Wichtig ist in meinen Augen nur, dass du das, was du durchmachst auch durchmachst und nicht versuchst es zu verdrängen:

Jeder geht mit seiner Trauer anders um und für jeden dauert die Trauer unterschiedlich lange.

Mir hat es z.B. geholfen, dass ich viel über das Thema Trauer gelesen habe.

Nach ein paar Monaten, habe ich eine Art Erinnerungsalbum für mich angelegt. Das blättere ich mir heute noch sehr gerne durch um mich an die vielen schönen gemeinsamen Momente zu erinnern. Auch hilft es, sich diese schönen Augenblicke immer wieder ins Gedächtnis zu rufen und die verstorbene Person damit zu ehren, nicht vergessen zu werden.

Alles Gute für dich.

Das tut mir echt leid für dich. Meine Oma ist auch alt! Denke auch die ganze Zeit, was ist wenn es passiert?

Aber hey wir alle müssen diesen Weg gehen, wir werden ja folgen! Hört sich bescheuert an ist aber so. Jeder muss sterben.

Mach das beste aus deinem Leben, mach Oma stolz! Zeig dass es dir gut geht und dass du voran kommst!

Liebe Grüße

Weitermachen, das Leben geniessen, Trauer wird dich nur weiter runterziehen und deine Oma auch nicht zurückholen.

Mein Patenonkel nahm sich das Leben. Ich musste weitermachen auch wenn es die ganze Familie gesprengt hat. Du musst einfach deinen Zielen folgen und wenn du keine hast musst du dir welche setzen. Die Trauer wird dich noch begleiten aber sie darf nicht überhand nehmen. Mit der Zeit wirst du damit klar kommen, wenn du dein Leben wie gewohnt weiterführst. Du wirst auch noch viele gute Dinge erleben.