Wie damit umgeben, dass im Arbeitsvertrag ein niedrigeres Gehalt steht als vereinbart?
Ich bin in Geschichte promoviert und seit anderthalb Monaten arbeitslos.
Vor Kurzem hatte ich eine Jobzusage. TVöD 11 war in der Stellenbeschreibung und wurde auch im Vorstellungsgespräch bestätigt. Das ist ein sehr mäßiges Gehalt für meine Qualifikation, aber zum Berufseinstieg für mich annehmbar. Ich hatte nach der Zusage Vorstellungsgespräche bei anderen Arbeitgebern abgesagt - wahrscheinlich ein Fehler von mir.
Im Arbeitsvertrag steht nun aber nur TV-L 11, was nochmal etwas geringer ausfällt. Ich habe das sofort angesprochen und mir wurde geantwortet, auf Grundlage der neuen Finanzierung sei die Eingruppierung eine andere als erwartet.
Doch ich denke, das hätte man mir vor oder spätestens beim Schicken des Vertrags kommunizieren müssen und nicht erst auf Nachfrage. Es für mich ein früher Vertrauensbruch und meine Motivation ist deutlich gedämpft, da ich das Gefühl habe, dass sie erstmal austesten wollten, ob es mir überhaupt auffällt.
Soll ich das Jobangebot doch ablehnen und riskieren, eine Weile arbeitslos zu bleiben? Oder soll ich es annehmen, mich weiter bewerben und abwarten, bis was besseres kommt?
Hierbei geht es mir vor allem um die Argumente für die eine oder andere Entscheidung - nicht darum, mir diese abzunehmen.
Danke für die Antworten. Wie gesagt, es geht hierbei nicht ums Geld, sondern um den Respekt. Es ist eine pur emotionale Angelegenheit, da nun Vertrauen und Motivation fehlen. Die Frage zielte darauf ab, wie Menschen, die vielleicht ähnliches erlebt haben, damit umgehen, bei jemanden zu arbeiten, von dem sie sich nicht respektiert fühlen. Ich schätze, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt, auf meine Frage zu reagieren. Ich denke aber, dass ich keine weiteren Antworten benötige. Danke.
6 Antworten
Das hört sich komisch an. Das sind zwei verschiedene Tarifverträge, da wird im öffentlichen Dienst nicht hin und her gewechselt.
Dann würde ich den Dienst erstmal antreten. Denn Wenn Du erstmal im öffentlichen Dienst bist, ist es einfacher sich auf eine andere Stelle erfolgreich zu bewerben. Natürlich kommt es auch besser für andere Stellen außerhalb des öffentlichen Dienstes, wenn man bei der Bewerbung einen Job hat.
Damit hast du eine Erklärung. Natürlich wäre es schön gewesen, diese Tatsache aktiv zu kommunizieren. Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass vermutlich hier schlichtweg mehrere Stellen innerhalb einer Verwaltung involviert sind und es ist gar keinem Aufgefallen, dass es diese Änderung gab, die man hätte aktiv kommunizieren sollen.
Ja das ist sehr ärgerlich, aber du hast eben nur die beiden Möglichkeiten, Zähne zusammenbeißen und Faust in der Tasche machen oder eben das Angebot ablehnen. Das kannst nur du für dich entscheiden.
Hallo,
die Differenz sind 90 €... netto demzufolge noch etwas geringer.
Soll ich das Jobangebot doch ablehnen und riskieren, eine Weile arbeitslos zu bleiben?
Wie hoch ist denn die Differenz zwischen dem Status Arbeitslos und dem TV-L 11? Jetzt kannst du dir ausrechnen, wie viele Monate du im TVöD 11 im Vergleich zu TV-L 11 arbeiten musst, um einen Monat Arbeitslosigkeit auszugleichen. Pro Monat weiterer Arbeitslosigkeit steigt die Anzahl Monate um die entsprechende Zahl an.
Für mich wäre das keine Frage.
LG, Chris
Hallo Jonny,
Stimmt denn sonst alles bei der neuen Stelle? Gute Vorgesetzte, angenehmes Team, gute Arbeit, gute Bedingungen?
Wenn sonst alles Dir gefällt, könntest Du vorerst zusagen und dem Vorgesetzten sagen: Unter Vorbehalt fange ich an, ich erwarte aber spätestens in 1 Jahre eine Hochstufung, die meiner Leistung gerecht wird.
Es wurde nicht eingehalten, was dir zugesagt wurde. Keine gute Basis für ein Arbeitsverhältnis. Kann man erst mal (zähneknirschend) annehmen, sich aber dennoch weiterhin nach etwas anderem umsehen.
Die Stelle sollte bereits früher besetzt werden. Ursprünglich war eine reine Finanzierung durch den Bund erwartet. Doch da die Stelle nun vom Land mitfinanziert wird, komme TV-L zustande.