Wie authentisch ist der Koran?

12 Antworten

http://corpuscoranicum.de/

Hier eine ideologiebefreite Arbeit zu dem Thema. Unterschiede in Versionen und Einschübe im Text werden schön erklärt.

Woher ich das weiß:Hobby – Jahrelange Recherchen und Gespräche
mulan  23.02.2017, 12:44

Man schreibt bei Corpus Coranicum, dass es Unterschiede zur Kairoer Ausgabe (1924) gibt. Das ist unbestritten. Und es ist sicher auch unstreitbar, dass Kopisten Fehler machen. Man bedenke, wie alt diese Materialien sind - auf Pergament schreibt es sich anders als auf Papier - und dass auch die Lesarten ihre Rolle spielen, was seit jeher doch kein Geheimnis war. Der Text wird aber dennoch nicht geändert. Es ist kein anderer Korantext. Man kann es durchforsten, auch Dank Corpus Coranicum.

Es gibt da dieses Farbenspiel in den Transkriptionen zu drei Manuskripten vor 750 n.Chr. Da gibt es Undeutliches, Radiertes, Hinzugefügtes, … Richtig. Wer da wann Hand angelegt hatte, kann man heute wohl nicht mehr sagen. Theoretisch kann es in alten Zeiten oder vor 20 Jahren passiert sein. Wer weiß das schon? Aber, auch wenn ich bisher nicht alles durchforsten konnte (ist ziemlich aufwändig), zumal die Kufi-Schriftzüge zuweilen nur schwer zu erkennen sind (z.B. beim Manuskript aus Sanaa), wo auch die Wissenschaftler verständlicherweise ihre Probleme hatten, lässt sich m.E. nicht sagen, dass dieses andere Texte sind. Beim recht gut lesbaren Tübinger Text hatte ich mir z.B. die Transkription unter http://corpuscoranicum.de/handschriften/index/sure/20/vers/1?handschrift=107 angesehen, auch weil da so viel blau (Modifiziert), 2x gelb (Zeichen fehlend), 1x grün (Zeichen hinzugefügt) und auch einmal rotbraun (Ausradiert) steht.

Besonders auffällig ist hier die kompakte Sammlung blauer Kästchen. Das sind in diesem Falle keine Ergänzungen, Hinzufügungen zum eigentlichen Text oder so. Es ist der Name der Sure „Taha“ (طه) mehrfach geschrieben (einmal – viell. am frühesten - ganz schwach rot, dann nochmals und auf der nächsten Zeile nochmals kräftiger) zusammen mit 2x Angaben zur Anzahl der Verse (Ayat) nach damaliger Zählung (134, heute 135). …

Nehmen wir das blaue und das folgende rotbraune Stück. Ja, da ist was modifiziert und ausradiert worden. Es ist eine Korrektur einer offenbar fehlerhaften Schreibung. Denn 20:7:3 (Sure 20, Vers 7, Wort 3, d.h. „bil-qauli“ [bi+al-qauli = bi-’l-qauli = etwa „mit dem Sprechen“, „durch das Sprechen”] بالقولِ) hatte der Schreiber zunächst rein phonetisch und auch damals fälschlich einfach بلقولِ (bilqauli) geschrieben. Daher wurde der Suffix bi- (بـ) wieder eliminiert und korrektes Suffix+Artikel al- ( الـ - davon nur das noch fehlende Alif mit Suffix davor, also با) davorgesetzt, wo es hingehört (auch wenn hier in der oberen Zeile). Dass selbst nur ein Buchstabe oder Teile eines Wortes auf der vorherigen oder nachfolgenden Zeile steht, war damals beim Kufi häufig zu finden.

Das war nur ein Beispiel. Da gibt es sicher noch Vieles zu erkunden, auch vielleicht Gravierenderes, habs nur noch nicht gesehen (Hinweise wären nicht schlecht, mindestens konkret mit genauem Link). Damit wollte ich nur zeigen, dass man nicht leichtfertig sein sollte im Urteil über einen Text. Es ist durchaus von Vorteil, arabische Schrift lesen zu können. Das ermöglicht es, Dinge besser einordnen zu können. Ich kann es nur jedem anraten, auch wenn es Mühe macht – Mühe um der Wahrheit willen sollten Motiv genug sein. Gelegentlicher Aha-Effekt ist garantiert. … Wer es will.

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Termobar  23.02.2017, 16:38
@mulan

Ich lese mich jetzt gewiss nicht durch jede bearbeitete Sure im Corpus, das kann der machen der behauptet der Koran wäre göttlich beschützt, wobei ich da auch in dem Fall abraten würde. Wer dermassen dogmatisch an seine Religion rangeht wird vor gerechtfertigter Kritik an Dogmen eh nur die Augen verschliessen.

Was man beim Corpus Coranicum, wie du auch selber schon schriebst, sehen kann ist das bei kritischer Prüfung der Korantext eben nicht ein monolithischer Block in allen alten Handschriften ist. Es gibt unterschiede zwischen Fragmenten und der Stil wechselt je nach Mohammeds Aufenthaltsort.

Um also die Eingangsfrage aufzugreifen, der Koran ist wohl nicht zu 100% authentisch und unverfälscht.

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mulan  23.02.2017, 19:39

Ich finde es merkwürdig, erst den Corpus anzupreisen, und wenn nur ein einziges Beispiel daraus konkret gemacht wird, soll das nur Sache derer sein, die hier ziemlich zusammengestaucht werden und entsprechend negativ charakterisiert werden. Bei den Behauptungen bleibt man aber ganz fest, zum näheren Hinschauen ist man nicht bereit, geschweige denn, dass man auch nur ein Stückchen auf das konkrete konkret eingeht - nichts davon - aber das Urteil wird noch einmal verstärkt und ohne konkrete Argumente zementiert. Ist das die Wahrheitssuche? ... Und da wird mir vorgeworfen, ich wäre ...

Naja, irgendwie habe ich das Gefühl, dass das kein Zufall ist. Schade. Ich hatte geglaubt, dass mal endlich abgegangen wird von den allgemeinen und vernichtenden Urteilen und Interesse besteht, tiefer ins Gespräch zu kommen. Da habe ich mich halt getäuscht.

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Termobar  23.02.2017, 22:46
@mulan

Ich finde es merkwürdig, erst den Corpus anzupreisen, und wenn nur ein einziges Beispiel daraus konkret gemacht wird, soll das nur Sache derer sein, die hier ziemlich zusammengestaucht werden und entsprechend negativ charakterisiert werden.

Du hast doch selber schon Beispiele gesucht und vor meiner Antwort gefunden, schlechtes Kurzzeitgedächtnis? Der Beleg einer Behauptung, in dem Fall der des ach so wundersam bewahrten Korans, obliegt denen die solches behaupten. Die neagtive Charakterisierung sehe ich n deinem Fall nicht, sorry. Du bist der Erste Muslim, den ich bei GF treffe, der sich mal mit Kritik auseindersetzt. Der Normalfall sieht da anders aus.

Bei den Behauptungen bleibt man aber ganz fest, zum näheren Hinschauen ist man nicht bereit, geschweige denn, dass man auch nur ein Stückchen auf das konkrete konkret eingeht - nichts davon - aber das Urteil wird noch einmal verstärkt und ohne konkrete Argumente zementiert.

Der Satz ist etwas unverständlich. du schreibst selber dir sind Stellen mit Änderungen, hinzufügungen, korrekturen u.Ä. auf der Seite begegnet. Möchtest du das ich auf die von dir genannten Stellen nochmal hinweise? Ich verstehe deinen Einwand hier nicht.

Ist das die Wahrheitssuche? ... Und da wird mir vorgeworfen, ich wäre ...

Ich bin noch bei der Wahrheitssuche. Ich werde nie damit aufhören, denn wenn man noch was lernen und sich verbessern kann...

Daher auch meine vielen, eher kritischen Fragen. Ich sehe mehr logische Fehler in Religionen als Löcher in einem Sieb, daher frage ich nach. Aber abermals, du selber schreibst:

"Da gibt es Undeutliches, Radiertes, Hinzugefügtes, … Richtig. Wer da wann Hand angelegt hatte, kann man heute wohl nicht mehr sagen. Theoretisch kann es in alten Zeiten oder vor 20 Jahren passiert sein. Wer weiß das schon?"

"Beim recht gut lesbaren Tübinger Text hatte ich mir z.B. die Transkription unter angesehen, auch weil da so viel blau (Modifiziert), 2x gelb (Zeichen fehlend), 1x grün (Zeichen hinzugefügt) und auch einmal rotbraun (Ausradiert) steht. "

"Nehmen wir das blaue und das folgende rotbraune Stück. Ja, da ist was modifiziert und ausradiert worden. Es ist eine Korrektur einer offenbar fehlerhaften Schreibung. "

Und nachdem du selber dieses alles gefunden hast fragst mich noch nach Stellen?

Naja, irgendwie habe ich das Gefühl, dass das kein Zufall ist.

?

Ich hatte geglaubt, dass mal endlich abgegangen wird von den
allgemeinen und vernichtenden Urteilen und Interesse besteht, tiefer ins Gespräch zu kommen. Da habe ich mich halt getäuscht.


Bitte schau dir meine gestellten Fragen hier auf Gute Frage an und leb dich aus sie zu beantworten. Unter einem tieferen Gespräch verstehe ich übrigens eines bei dem man auf die Argumente der Gegenseite eingeht. Meine bisherige Erfahrung mit religiösen Gesprächspartnern sieht da sehr finster aus, daher der Hinweis. Ich bemühe jedenfalls mich keinen Einwand unbeantwortet zu lassen und wäre erfreut mal ein Gespräch zu führen.

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mulan  24.02.2017, 05:14

Verkehrte Welt. Angefangen habe nicht ich. Angefangen hat es mit der Behauptung, dass der Koran unecht, Lüge, verfälscht usw. usf. sei. Ganz allgemein hier um Thread. Und du selber bist auch dabei, indem du u.a. auf Corpus Coranicum hingewiesen hast. Danach, nicht davor, habe ich geantwortet, was ja für eine Antwort normal ist. ... Dann habe ich halt den Ball aufgenommen, und das ganze einmal näher betrachtet. Eine detaillierte Ausführung war zuvor nicht gegeben, auch wenn ich danach gefragt hatte. Weder konkreter Link noch Beispiel waren da, nur die allgemeine Aussage, dass da was sehr schön erläutert sei. Mehr nicht. ...

Nach meinen detaillierten Aussagen lediglich nur zu einem einzigen Beispiel kam dann nur das, was ich monierte. Diese deine Antwort aber war lediglich geeignet festzustellen, dass du darauf nicht entgehen wirst und dich damit auch nicht en Detail befassen wirst. Aber dein Urteil bleibt um so mehr bestehen .... Nichts weiter.

Ich sagte ja: verkehrte Welt.

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Termobar  24.02.2017, 08:43
@mulan

Verkehrte Welt. Angefangen habe nicht ich. Angefangen hat es mit der Behauptung, dass der Koran unecht, Lüge, verfälscht usw. usf. sei.

Wer sagt was von anfangen? Die Frage, die ich mir stellte, war warum du nach Seiten im Corpus Coranicum fragst, nachdem du selber schon welche peostet hast.

Um beim Koran zu bleiben, da fängt es erstmal mit der Behauptung an, der koran wäre unverfälscht. Steht ja auch schon als Zitat in der Ausgangsfrage.

Ganz allgemein hier um Thread. Und du selber bist auch dabei, indem du u.a. auf Corpus Coranicum hingewiesen hast

Natürlich. Ich antworte auf die Behauptung des "unverfälschten Korans", die ja auch in der Ausgangsfrage steht.

Danach, nicht davor, habe ich geantwortet, was ja für eine Antwort normal ist.

Mit Zitaten von der Seite sogar.

Dann habe ich halt den Ball aufgenommen, und das ganze einmal näher betrachtet.

Und dabei ja selber auch von Verfälschungen im Text berichtet.

Eine detaillierte Ausführung war zuvor nicht gegeben, auch wenn ich danach gefragt hatte.

Und da ist das Problem. Die stehen doch auf der Seite, du musst nur nach schauen. Leider ist dieses Projekt sehr umfangreich und ich hab nur begrenzt Zeit. auserdem, bin es ja nicht ich der die Ansicht eines unverfälschten Korans vertritt.

Weder konkreter Link noch Beispiel waren da, nur die allgemeine Aussage, dass da was sehr schön erläutert sei. Mehr nicht. ...

http://corpuscoranicum.de/handschriften/index/sure/20/vers/1?handschrift=107

Den Link hast du selber gefunden, oder?

Dazu schreibst du dann selber:

"Nehmen wir das blaue und das folgende rotbraune Stück. Ja, da ist was modifiziert und ausradiert worden. Es ist eine Korrektur einer offenbar fehlerhaften Schreibung."

Also hast du einen Link gefunden zu einer Koranhandschrift, hast den Scan davon gesehen und festgestellt das ideses Manuskript mal korrigiert wurde. D.h. es gab einen Zeitpunkt vor der korrektur, oder?

Somit ist der korantext nicht immer und überall perfekt behütet und wir sind hier fertig. Das ist ja die Crux an dieser "göttlichen Behütung", sie scheint nicht immer perfekt zu funktionieren. Und als widerlegungen zu absoluten Aussagen genügt ein einziger Fall.

Nach meinen detaillierten Aussagen lediglich nur zu einem einzigen Beispiel kam dann nur das, was ich monierte.

Nach deinen detaillierten aussagen war der "perfekte Koran" durch, was also noch mehr erläutern. Der Patient ist tot, hast du selber rausgefunden. aber ich habe dich ja gebeten auf andere fragen noch einzugehen, da kam nur nichts bisher.

Diese deine Antwort aber war lediglich geeignet festzustellen, dass du darauf nicht entgehen wirst und dich damit auch nicht en Detail befassen wirst.

aus bereits beschriebenen Gründen erscheint mir das auch sinnlos. A:"Der Koran ist magisch behütet und wurde niemals verändert."

B:"Hier ist eine korrigierte version, keiner weiss wann und wo, aber offensichtlich war da mal ein Fehler drin"

A:"Ok, wir sind dann durch"

Aber dein Urteil bleibt um so mehr bestehen .... Nichts weiter.

Liegt wohl daran weil dein eigenes Fundstück es noch stützt.

Ich sagte ja: verkehrte Welt.

Allerdings.

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mulan  24.02.2017, 10:08
@Termobar

Ich habe Corpus Coranicum nicht als erster bemüht. Es ist in diesem Thread mindestens 2x zuvor ins Spiel gebracht worden. Daher ja auch meine Nachfragen nach konkreten bzw. konkreteren Fakten bzw. Links dazu, um sicher zu gehen, von derselben Sache ggf. zu sprechen. Sonst machte das doch keinen Sinn, oder? Ich habe nur reagiert. Und da nichts geantwortet worden ist, habe ich dann später mich entschlossen, auch ein bisschen für die Allgemeinheit es einfach mal an einem Beispiel konkret zu machen. Ich kann darin nichts Falsches sehen.

Wenn ein Manuskript korrigiert wird, dann heißt das doch zunächst nur, dass da ein Fehler eines Menschen vorliegt (Menschen machen nun einmal Fehler). Die Korrektur ist dann erfolgt. Mehr kann man nicht sehen. Ich würde nicht behaupten wollen, dass da zwingend eine Verfälschung stattfand. ... Es ist müßig, darüber zu spekulieren, ob da wer wann wie agiert hatte. Die damaligen Vorgänge sind nicht feststellbar, auch nicht, woher dieses Manuskript ursprünglich stammt, ob es viell. aus einem zu kassierenden Stapel kommt oder sonstwas. Das entzieht sich unserer Kenntnis. Einen monolithischen Korantext, wie hier irgendjemand im Thread irgendwo so genannt hatte, gab es nie und wird, jedenfalls von mir nicht, behauptet (da ja bei der Fülle an Texten hier und da Menschen auch Fehler machten, selbstverständlich). Wohl aber einen Text, der auf den Propheten zurückgeht dank der Hafizun, die regelmäßig ausgeklammert werden, was am Anfang ein entscheidender Fakt für Korrekturwesen ist. Ich sehe bei den Beispielen, d.h. inzwischen auch bei weiteren, deren Ausführung ich mir jetzt spare, weil es nicht sinnvoll erscheint, dass die Texte größtenteils übereinstimmend sind, damals wie heute und Abweichungen minimal bleiben, selbst, wenn man die Lesarten nicht mitrechnet. Für mich zählt eher, dass die Ausnahme die Regel bestätigt als umgekehrt. ... Aber das Thema ist durch. Sei es drum. Kein Ding!

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mulan  24.02.2017, 10:44
@Termobar

Ich schrieb: „Eine detaillierte Ausführung war zuvor nicht gegeben, auch wenn ich danach gefragt hatte.“

Du antwortetest: „… auserdem, bin es ja nicht ich der die Ansicht eines unverfälschten Korans vertritt.“

Darauf kann ich nur sagen: Warum soll aber nur ich in der Pflicht stehen, meine Position zu begründen?
(kann, muss aber nicht beantwortet werden, da eher rhetorisch gemeint)

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Termobar  24.02.2017, 14:53
@mulan

Ich habe Corpus Coranicum nicht als erster bemüht. Es ist in diesem Thread mindestens 2x zuvor ins Spiel gebracht worden. Daher ja auch meine Nachfragen nach konkreten bzw. konkreteren Fakten bzw. Links dazu, um sicher zu gehen, von derselben Sache ggf. zu sprechen. Sonst machte das doch keinen Sinn, oder?

Ne, das war ich stimmt. allerdings hast du in deiner ersten Antwort schon was draus zitiert. Das reicht ja auch schon.

Ich habe nur reagiert. Und da nichts geantwortet worden ist, habe ich dann später mich entschlossen, auch ein bisschen für die Allgemeinheit es einfach mal an einem Beispiel konkret zu machen. Ich kann darin nichts Falsches sehen.
Nichts geantwortet? Es war ja auch nichts gefragt worden vorher. Wir haben hier die Ursprungsfrage, meine antwort und darauf folgt dein Fundstück aus dem Corpus. Wo ist also deine unbeantwortet gebliebene Frage dabei?

Aber nun zum unverfälschten korantext, dem Kernpunkt des Ganzen.

Wenn man sagt der Koran wäre wundersam bewahrt worden gibt es dafür zwei Möglichkeiten. Entweder man würde behaupten es wäre unmöglich überhaupt etwas falsch aufzuschreiben, dank Allahs Supermagie, oder (Variante zwei) auf lange Sicht wirkt er verborgen im Hintergrund und schaut das das Endergebnis dem Original was er sich da so vorstellt entspricht.

Wenn ein Manuskript korrigiert wird, dann heißt das doch zunächst nur, dass da ein Fehler eines Menschen vorliegt (Menschen machen nun einmal Fehler). Die Korrektur ist dann erfolgt. Mehr kann man nicht sehen. Ich würde nicht behaupten wollen, dass da zwingend eine Verfälschung stattfand.

Und weiter:

Einen monolithischen Korantext, wie hier irgendjemand im Thread irgendwo so genannt hatte, gab es nie und wird, jedenfalls von mir nicht, behauptet (da ja bei der Fülle an Texten hier und da Menschen auch Fehler machten, selbstverständlich).

Somit gehe ich also davon aus du vertritts Möglichkeit zwei, also
Menschen machen Fehler, Al lässt korrigieren über die Zeit. Das führt
uns aber zu einem Problem.

Wohl aber einen Text, der auf den Propheten zurückgeht dank der Hafizun, die regelmäßig ausgeklammert werden, was am Anfang ein entscheidender Fakt für Korrekturwesen ist.

Wie kommen den Fehler in einen Text? Menschen machen Fehler, exakt. Wenn du Möglichkeit zwei vertrittst bleibt dir leider keine Möglichkeit das "magische Bewahren" nachzuweisen. Es gibt eine Startversion die Mo erzählt, dazwischen stellenweise fehlerhaftes Behalten und Aufschreiben und eine Endversion zum Schluß. Wie du jetzt eine magisch bewachte Endversion von einer zufällig entstandenen unterscheiden willst sehe ich nicht. Mal angenommen der Text wäre nicht beschützt worden und diese ganze Korangeschichte war nur Mos Einbildung. Wo wäre der Unterschied? Es gibt keinen. Er erzählt was, andere merken sich das, schreiben mal was auf, es gibt hier und da mal ne kleinere Variante und irgendwann kommt Uthman auf die Idee "So gehts nicht" und lässt eine Variante festschreiben. Das einzige was für die "gelenkte" Endversion spricht wäre dann ein Glaubensdogma, mehr nicht.

Ich sehe bei den Beispielen, d.h. inzwischen auch bei weiteren, deren Ausführung ich mir jetzt spare, weil es nicht sinnvoll erscheint, dass die Texte größtenteils übereinstimmend sind, damals wie heute und Abweichungen minimal bleiben, selbst, wenn man die Lesarten nicht mitrechnet.

Ganz so wie bei anderen antiken Texten ohne magischen Veränderungsschutz.

Für mich zählt eher, dass die Ausnahme die Regel bestätigt als umgekehrt.

Nur das es halt keine Regel geben muss für das gleiche Ergebnis.

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Termobar  24.02.2017, 14:55
@mulan

Simpel. du bist es der die Wunderbehauptung bringt. Also trägst du die Beweislast. Es trägt immer der die Beweislast, der außergewöhnliches behauptet. Andernfalls könnte jeder erzählen was er will und alles wäre gleich glaubhaft. Offenkundig ist dem jedoch nicht so.

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Bei den schriftlichen Aufzeichnungen ist  wie mit denen bei den Christen . Katholische , Freikirchliche , ZeugenJehowas , Lutherische , Calvinistische etc. haben alle andere Detaildifferenzen.   Alle diese Romane wurden lange nach dem körperlichen Tod der Hauptfiguren geschrieben

Deutsche Koran Übersetzungen von 1956 sind anders als die vom IS und Taliban , Boco Haran ,verstreuten , der letzten 20 Jahre.

ItsJustMe38  20.02.2017, 17:37

Die Übersetzungen Villeicht, alle benutzten ein und den selben Koran!

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mulan  21.02.2017, 04:52

Welche Übersetzungen meinst du, wenn du von Taliban bis Boko Haram sprichst? Welche von 1956? Welche Übersetzung entspricht denn den arabischen Original, dass man das so sagen kann?

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mulan  21.02.2017, 04:55

Oder: alle diese genannten Extremisten missbrauchen ein und denselben (arabischen) Koran. Das Buch, der Text kann dich erstmal nicht wehren. Es sind Menschen, die das tun. Das tun, was andere mit anderen Büchern, mit anderen Texten genauso taten und tun. Das ist kein islamisches Phänomen.

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Zicke52  22.02.2017, 11:59
@mulan

@mulan: Einen eindeutigen Text kann man nicht missbrauchen!

Wenn Allah nicht in der Lage ist, sich klar auszudrücken (und das gibst du selbst zu, indem du sagst, dass sich heute noch arabische Gelhrte über den Inhalt des Korans den Kopf zerbrechen), dann ist er für die Folgen verantwortlich!

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mulan  23.02.2017, 05:02

Du möchtest also einen Text, über den man nicht nachdenken muss, der nicht Gegenstand von Auslegung sein soll, weil er ohne dieses auskommen sollte, bei dem sozusagen alles sofort verstanden wird, selbst in einer Übersetzung ... Und du bist der Meinung, dass du alles, ALLES, darin verstanden hast, auch wenn es nur eine Übersetzung, eine von vielen Übersetzungen des Originaltextes ist ... Wow! ... Und den Koran zu missbrauchen sei daher gar nicht möglich? ... Oh! Hab ich da was verpasst? Von welchem Koran sprechen wir denn eigentlich? Einen solchen Koran kenne ich nicht.

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mulan  23.02.2017, 05:48

Mal im Ernst: Wäre es nicht an der Zeit, langsam konkret zu werden? Was genau regt dich am Koran auf? Was steht da, was dich beunruhigt oder sonstwie aufregt. Darf ich fragen, welche Übersetzung(en) du verwendest? Ich bitte um genaue Stellenangaben bei Zitaten.

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Der Legende nach zog sich Mohammed in eine Höhle im Berg Hira zurück um über sein Leben nachzudenken. Da erschien ihm der Erzengel Gabriel und verkündete die frohe Botschaft. Da Mohammed nicht schreiben konnte, lernte er alle Botschaften Wort für Wort auswendig, 23 Jahre lang, bis zu seinem Tod. Diese Suren erzählte er seinen Freunden und Anhängern die es auch wieder auswendig lernten. Erst einige Jahre nach seinem Tod, hat sein Nachfolger und erster Kalif der muslimschen Welt Abu Bakr in Auftrag gegeben, die Offenbarungen aufschreiben zu lassen von Mohammeds Ziehsohn. Dieser rief alle alten Freunde von Mohammed zusammen und sie rezitierten die Verse aus ihrer Erinnerung und diskutierten über die exakte Wortwahl, bis alle zufrieden waren.

Man sieht also, dass es an vielen Punkten zu menschlichem Versagen bei der Weitergabe der Offenbarungen gekommen sein konnte.

Der Anspruch, die "einzig wahre Religion" zu sein, kommt zum einen aus der Retrospektive auf die vorausgegangenen Religionen, zum anderen dient es zur elitären Abgrenzung und Ablehnung ggü. anderen Religionen (bzw. meiner eigenen Meinung nach, gegen die Vorherschaft der römischen Reichs im Besonderen), sowie als Legitimation der eigenen Weltanschauung.

Genau so haben auch Christen den jüdischen Glauben abgewertet, obwohl sie aus dem Judentum heraus entstanden sind.

Der Koran ist nicht authentisch. In der jetzigen Form ist er aus 1926, soweit ich weiß.

Über die frühe Entstehung des Korans empfehle ich diese auf ARTE gezeigte Doku, deren ersten Teil ich hier verlinke:

https://youtube.com/watch?v=du_iEx8NacU

mulan  21.02.2017, 06:34

Kann es sein, dass du da was falsch verstanden hast? 1926 ist eine Azhar-Ausgabe gedruckt worden, welche vor allem in ihrer Gestaltung Vorlage für die heutigen Ausgaben ist. Der Text ist nicht neu seither. Im Grunde wurde vor allem die Versnummerierung standardisiert. Bis dahin fand man anstelle der Versnummern zumeist nur Trennpunkte ohne Ziffern. In Europa hatte zuvor ein Herr Flügel gemeint, eine eigene Verszählung schaffen zu müssen. Dieser folgte man lange bis Henning. ... Die kairoer Verszählung hat sich auch bei den heutigen Übersetzungen Bus auf Ausnahmen durchgesetzt. ... Der arabische Text der 1926er Ausgabe  aber ist derselbe wie seit jeher.

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OnkelSchorsch  23.02.2017, 02:10
@mulan

Mit dem Verstehen geschriebener Text hast du es offenbar nicht so. Was schrieb ich? Ich darf es nochmal wiederholen, extra für dich:

In der jetzigen Form ist er aus 1926

Traurig, dass jemand, der nicht mal ganz simple Sätze inhaltlich erfassen kann, sich anmaßt, über komplexe Themen zu reden. Aber so sind sie halt, die Gläubigen. q.e.d.

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mulan  23.02.2017, 13:14
@OnkelSchorsch

Sachlichkeit ist wohl nicht dein Ding! ... Unterlass das bitte!

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Lies mal diesen Artikel dazu:

http://www.zeit.de/2003/21/Koran

mulan  21.02.2017, 10:52

Der Artikel ist sehr interessant. Allerdings scheint mir, dass die Theorien von Luxenberg etwas zu sehr überhöht werden. Luxenberg bemüht das Syro-Aramäische, weil es mit dem Arabischen verwandt ist. So wird in dem Artikel auch das Thema Huri erwähnt und etwas dazu ausgeführt. Leider stimmt es nicht ganz, was da zum Adjektiv hur in Plural feminin steht. Das heißt eben nicht nur einfach weiß oder weißes (wofür es andere Wörter gibt). Es heißt Weißes (des Auges), womit schon die alten Araber schon vor dem Islam besonders hübsche Frauen zu nennen pflegten. Legendär ist die Formulierung Hus al-Ayn, was schon in der vorislamischen Poesie als gazellen- oder kuhäugige (sehr positiv gemeint, d.h. für besonders schöne) Frauen bedeutete. Es ist viel komplexer als dargestellt. ... Verkannt wird auch, dass es trotz aller Gemeinsamkeiten bzw. Verwandtschaft von Arabisch und Syro-Aramäisch natürlich Unterschiede gibt. Nicht selten bei Worten, die in beiden Sprachen gleich klingen aber etwas unterschiedliches bedeuten. Das wurde doch schon lange auch im Verhältnis Hebräisch-Aramäisch und selbst innerhalb der aramäischen Dialekte inkl. des ausgestorbenen palästinensischen Aramäisch, auch galiläisches Aramäisch genannt. In dieser Sprache gab es z.B. mehr alte aramäische Wörter, was im Syro-Aramäischen bereits dem Griechischen entnommen worden ist. Oder gleiche Wörter hatten je nach Dialekt selbst innerhalb des Aramäischen unterschiedliche Bedeutung. So z.B. bei der Wortwurzel nhm, von der mnhm abgeleitet ist. Der hebräische Name Menachem (Menahem) ist von derselben Wurzel und bedeutet Advokat, Beistand, Helfer. So auch im ausgestorbenen palästinensischen Aramäisch. Im Syro-Aramäischen aber bedeutet es von Tode auferwecken. ... wie muss es erst mit Entstehung von Unterschieden zwischen zwei selbstständigen Sprachen zugehen? ... Das nur mal so nebenbei.

Theorien sind solange gültig (als Theorien und nicht als die unumstößliche Wahrheit), so lange sie nicht durch andere ersetzt oder verändert werden. So auch bei Luxenberg. Vieles, was er schreibt, ist letzten Endes nur spekulativ, Vermutung, Theorie. Den Koran hat er damit nicht neu und authentisch übersetzt. Ich glaube auch nicht, dass er das behauptet hat. Er spricht letzten Endes auch nur zurecht von seiner Theorie. Mehr nicht.

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mulan  23.02.2017, 13:11
@mulan

Ich sehe gerade einen Fehler: Es heißt natürlich Hur al-Ayn.

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