Widerspricht der Glaube an einen allmächtigen, allwissenden Gott unserer Annahme von der menschlichen Willensfreiheit?

17 Antworten

Warum sollte es? Wir haben doch einen freien Willen. Gott hat uns Menschen mit einem freien Willen erschaffen, wir können entschieden ob wir ihm dienen möchten oder nicht.

Gott möchte, dass wir ihm freiwillig dienen.

Tiere handeln nach Instinkt aber Gott hat uns Menschen den freien Willen geschenkt.

Lies ▶

5 Mose 30:19,20

Sprüche 27:11


earnest  25.03.2020, 19:59

Also, MICH haben Papa und Mama erschaffen.

Für mich eindeutig, da ein allwissender Gott alles wüsste, was du machst oder machen wirst. Es gäbe keine Möglichkeit mehr das zu ändern, was er wüsste, wodurch deine Zukunft festgelegt wäre, da alles koheränt wäre. Zum Glück wissen wir, dass die Dekohärenz sich durch das fundamentale schleicht (Unschärferelation) ;-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin unreligiöser Atheist.

Ich frage mich eher, was es über einen allwissenden Gott aussagt, wenn er weiß, dass Adam und Eva an der "Baum-Prüfung" scheitern, er aber das Ding trotzdem in den dusseligen Garten stellt.....

Die Allmacht und Allwissenheit eines hypothetischen Gottes würden der menschlichen Willensfreiheit (zunächst) nicht widersprechen. Allmacht (was auch immer das sein soll) muss ja nicht aktiv genutzt werden, und Wissen allein ändert noch nichts an der objektiven Realität.

Gläubige Christen sprechen Gott allerdings ein weiteres Attribut zu: die sogenannte "reine Liebe". Und ab hier wird's dann tatsächlich paradox.

Denn wenn man...

  1. Allwissenheit besitzt, sprich, alle potenziellen und tatsächlichen Handlungen und Gedanken aller Lebewesen, sowie alle potenziellen "Zufalls"ereignisse vorhersehen kann,
  2. Und wenn man zusätzlich "allmächtig" ist, sprich, mit einem Fingerschnipser einen bösen Menschen tot umfallen oder eine tödliche Krankheit verschwinden lassen kann,
  3. Und wenn man dann zusätzlich auch noch das personifizierte Gute ist, einzig erfüllt von absoluter, bedingungsloser und tiefster Liebe für alle Menschen...

...dann ergibt sich aus dieser Gleichung ein Wesen, das rein logisch betrachtet nichts Böses zulassen könnte. Jeder Bankräuber würde beim Überfall Ladehemmungen in der Pistole haben, jeder Vergewaltiger, der sich im Park an eine Frau anschleicht, würde kurz vor dem Angriff einen Herzinfarkt erleiden, jeder Raser würde kurz vor der Kollision mit einem unschuldigen Passanten ins Schleudern geraten und an eine Wand krachen. Es würde auch keine Flugzeugabstürze, Vulkanausbrüche oder Wirbelstürme geben, bzw. würden diese Dinge nur in der Form auftreten, dass kein Mensch zu Schaden kommt.

Die Tatsache, dass niemand die Vulkane am Ausbrechen hindert oder die herumstreunenden Räuber und Mörder kurz vor dem Überfall außer Gefecht setzt, beweist demnach, dass zumindest das christliche Gottesbild mit seinen drei Superhelden-Attributen nicht der Wahrheit entsprechen kann.

Um es nochmal deutlicher hervorzuheben: es ist kein Beweis gegen Gott an sich! Nur gegen das Gottesmodell der Christen. Es gibt auch andere Vorstellungen von Gott bzw. Göttern, die weniger Paradoxa aufweisen. Nimmt man nur eines der drei Attribute wieder weg, wird das Bild wieder schlüssiger.


  • Allwissenheit würde bedeuten, dass für Gott die Heisenbergsche Unschärferelation nicht gilt, er somit alle Eigenschaften aller Teilchen im Universum kennt.
  • Da wir in einem Universum Leben, welches dem Ursache/Wirkungs-Prinzip folgt, könnte er in die Zukunft schauen.
  • Auch unser Gehirn läuft nach diesem Prinzip ab.
  • Wenn er in die Zukunft schauen könnte, auch was wir in Zukunft denken, bedeutet das gleichzeitig, dass all unsere Gedanken und Taten in der Zukunft jetzt schon feststehen.
  • Das bedeutet, dass unser Wille nicht frei ist sondern den berechenbaren Naturgesetzen folgt.

ProximaMe  25.03.2020, 19:50

Ui jetzt habe ich auch damit argumentiert, aber schön, dass hier noch mehr daran denken ;-)