Ich kann es nicht begreifen (abrahamitische Religionen)?

9 Antworten

Gott hat eine Möglichkeit geschaffen, in welcher der Mensch ihn aus freien Stücken lieben kann, ohne Leid zu verursachen. Das hat der Mensch dann aber verhauen und er verfehlte das Ziel. 'Zielverfehlung' = Sünde

Der Holocaust selbst ist nicht einmal das Schlimmste, was der Mensch in seiner Geschichte auf dieser Erde verhauen hat. Und trotz dass er sich immer wieder so etwas zu Schulden kommen lässt, wendet sich Gott nicht ab und möchte ihn retten.

Gott selbst sorgt und wird für Gerechtigkeit sorgen. Er wird alle Ungerechtigkeit aufdecken und damit Raum für Gerechtigkeit schaffen. Und diese Gerechtigkeit ist keine menschliche, sie ist wahrhaftig.

Und bis es soweit ist, weicht er denen, die ihm vertrauen, nicht von der Seite und schenkt ihnen Kraft, Mut und auch Befreiung.

Wieso glauben also immer noch Leute an so etwas?

Das ist nicht einmal besonders schwer, wenn man erst einmal Dinge wie Allmacht oder den Freien Willen begriffen hat. Dazu kann ich dir einmal die Beiträge von Gotquestions empfehlen. Dort wird das zwar knapp, aber sehr verständlich erklärt👍🏼

LGuGS ♡

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️

Die Frage müsste lauten, warum Menschen so etwas fürchterliches wie den Holocaust verübt haben!

Und nichts aus den vielen Kriegen der Vergangenheit gelernt haben, dass sie immer noch durch Krieg Leid und Zerstörung über andere bringen.

Das hat mit der Fehlentscheidung von Menschen zu tun...

Die Bibel beschreibt im 1. Buch Mose, dass die ersten Menschen am Anfang im Garten Eden in quasi paradiesischen Zuständen gelebt haben. Sie hatten aber schon die Freiheit, die wir heute auch haben: Mit oder ohne Gott leben zu wollen. Irgendwann haben sie sich dazu entschieden, ihr eigenes Ding zu machen und ohne Gott leben zu wollen (bzw. sie wollten sein wie Gott). Auch wenn das nicht ganz einfach zu verstehen ist und durchaus viele Fragen bleiben, aber alles Negative und Böse wie Tod, Krankheit, Schmerz, Leid usw. war das Ergebnis dieser Entscheidung und gewollten Trennung von Gott.

Trotzdem hat Gott die Menschen nicht verlassen, obwohl das vielleicht verdient gewesen wäre. Er hat einen Rettungsanker ausgeworfen, dass sie Menschen, die an ihn glauben, wieder zu ihm finden können. Dafür ist Jesus Christus am Kreuz gestorben, dass die, die an ihn glauben und um Vergebung ihrer Sünden bitten, erlöst werden und das ewige Leben geschenkt bekommen. Wenn man überlegt, dass das Leben nach dem Tod ewig und für immer dauert, sind vielleicht die negativen Dinge, die wir hier erleben, nicht mehr ganz so schlimm (wenn natürlich noch schlimm genug). Aber auch hier zwingt Gott wieder niemanden: Jeder kann entscheiden, ob er nach dem Tod bei Gott sein möchte oder nicht...

Zur Frage, warum Gott Leid zulässt, finde ich auch die Argumentation des folgenden Artikels sehr interessant: Die Warum-Frage - Gott und das Leiden auf der Welt


FinalFact 
Beitragsersteller
 14.10.2024, 21:51

Ich dachte Gott hat den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen?

Abgesehen davon leuchtet mir eine sogenannte Erbschuld nicht ein bzw. warum Menschen, die total religiös waren und niemandem was getan haben im Holocaust gelandet sind.

chrisbyrd  15.10.2024, 22:11
@FinalFact

Menschen sind im Holocaust gelandet, weil die Nazis eine völlig abartige Rassenlehrer entwickelt haben, die noch dazu voller Judenhass war. Das war aber nicht Gottes Fehler, sondern der Fehler von Menschen, nicht mit Gott nichts zu tun haben wollten.

Erbschuld git es eigentlich auch nicht, denn jeder ist für seine eigenen Sünden verantwortlich.

Was das mit der Ebenbildlichkeit bedeutet, erklärt die Die MacArthur-Studienbibel (zu 1. Mose 1,26) m. E. recht gut:

"uns ... uns. Der erste klare Hinweis auf die Dreieinigkeit Gottes (vgl. 3,22; 11,7). Der Name Gottes, Elohim (1,1), ist allerdings ebenfalls ein Plural des hebr. Wortes El.

Menschen. Die Krönung der Schöpfung, der lebendige Mensch, wurde im Bild Gottes geschaffen, um über die Schöpfung zu herrschen.

nach unserem Bild. Damit ist die Bestimmung und einzigartige Beziehung des Menschen zu Gott definiert. Der Mensch ist ein lebendiges Wesen, das imstande ist, Gottes übertragbare Eigenschaften zu verkörpern (vgl. 9,6; Röm 8,29; Kol 3,10; Jak 3,9). Mit seinem Verstand war er in dem Sinne wie Gott, dass er Vernunft und Intelligenz besaß sowie einen Willen und Emotionen. Im moralischen Sinne war er wie Gott, weil er gut und sündlos war."

Sündlos = vor den Sündenfall im Garten Eden (vgl. 1. Mose 3).

Heute leben wir nach dem Sündenfall in einer gefallenen Schöpfung. Wir haben zwar das Unterscheidungsvermögen zwischen Gut und Böse und ein Gewissen, das uns Gott gegeben hat. Ebenso haben wir Emotionen, Willen, Intelligenz und Verstand. Aber Menschen nutzen dies zum Guten (z. B. um anderen zu helfen) und zum Bösen (Krieg, Mobbing usw.).

Viele religiöse Texte betonen die Bedeutung des freien Willens, demnach hat Gott den Menschen die Freiheit gegeben, Entscheidungen zu treffen, auch solche, die zu großem Leid führen. Der Holocaust wäre demnach eine Folge menschlicher Entscheidungen, die Gott nicht verhindern wollte, um die menschliche Freiheit zu wahren.

Einige Theologen argumentieren, dass die Vorstellung eines allmächtigen Gottes, der alles kontrolliert, mit dem Konzept eines freien Willens unvereinbar ist. Wenn Gott alles kontrolliert, dann gibt es keinen freien Willen. Andere Theologen stellen die Vorstellung eines allgütigen Gottes in Frage, der das Leid in der Welt zulässt. Sie argumentieren, dass Gott vielleicht nicht so ist, wie wir ihn uns vorstellen, oder dass das Böse eine eigene Macht in der Welt hat.

Für viele Menschen ist der Holocaust ein Ereignis, das ihren Glauben erschüttert hat. Sie haben Schwierigkeiten, die Vorstellung eines liebenden Gottes mit dem unvorstellbaren Leid des Holocaust zu vereinbaren. Andere Menschen haben ihren Glauben durch die Auseinandersetzung mit dieser Frage vertieft und neue Perspektiven gewonnen.

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

beamer05  14.10.2024, 18:52
um die menschliche Freiheit zu wahren.

das erklärt nicht die "menschliche Freiheit" der Opfer, oder betrachtest du diese als "freiwillig"