Weshalb haben die meisten Sportwagen einen Ottomotor?

8 Antworten

Bei Rennmotoren interessiert vor allem die Maximalleistung im Verhältnis zu Hubraum und Gewicht. Und da hat der Ottomotor die Nase weit vorne. Bei gleichem Hubraum und Gewicht kann man aus einem Ottomotor fast doppelt so viel Leistung rausholen, wie aus einem Dieselmotor. Da ändert auch ein Turbolader nicht viel daran.

Zum Vergleich die aktuellen LeMans Topmodelle:
Porsche 919 Hybrid: 2,0 L Ottomotor mit Turboaufladung, > 500 PS
Audi R18 ultra: 3,7 l Turbodiesel, 510 PS
Toyota TS040: 3,7 L Otto-Saugmotor V8, 520 PS (Der gleich große Otto-Sauger bringt sogar mehr als der Turbodiesel)
Nissan GT-R LM Nismo: 3,0 V6, Otto mit Bi-Turbo, 503 PS

Das sind noch alte Vorurteile, das ein rau laufender Motor nicht in einen Sportwagen gehört. Aber schau mal bei Porsche! Dort halten Dieselmotoren Einzug. Noch nicht in den Sportwagen selbst, aber auch das wird nicht mehr lange dauern.

checkpointarea  23.11.2015, 20:01

Man wird bei Porsche niemals einen Dieselmotor in einem Sportwagen sehen. Mit "Sportwagen" meine ich keine übergewichtigen SUV - Klopse wie z.B. den Cayenne, sondern echte Renngeräte wie den 911er oder den Boxster.

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gerd47  25.11.2015, 15:11
@checkpointarea

Sage nie "niemals"   Auch für BMW hieß es vor längerer Zeit, dass dort "nie" Dieselmotoren eingebaut werden. Na, schau an.

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Das ist eine Frage der Motorcharakteristik. Ein Diesel ist ein Arbeitspferd und der Benziner ein Rennpferd. Ein Sportwagen muß spritzig sein, und das erreicht man mit einem Benziner viel besser als mit einem Diesel. Der Grund ist, dass ein Benziner theoretisch hochdrehen kann bis zum geht-nicht-mehr. Ich weiß von einem kleineren Benziner, der hat eine max. Drehzahl in der Gegend von ca. 24.000 U/min. Bei einem Diesel, ob aufgeladen oder nicht (das spielt tatsächlich überhaupt keine Rolle) ist aufgrund des isobaren Arbeitsprozesses bei ca. 5.600 U/min Schluß - mehr geht nicht.

Das ist sicher der Grund, warum in Sportwagen keine Diesel eingebaut werden. Auch wenn die heutigen Diesel gar nicht mehr mit jenen noch aus den 80er oder 90er Jahren verglichen werden können. Ein moderner Diesel läßt beim Ampelstart so manchen gleichstarken Benziner glatt stehen. Aber bei höheren Drehzahlen geht ihm dann doch die Puste aus. Aber baue umgekehrt einen 800 PS F1-Motor in einen 40to - Sattelzug ein. Das wäre ein Witz hoch 5. Bei der nächsten Steigung ginge diesem Motor die Puste aus.

Ich habe oben von Arbeits- und Rennpferd gesprochen. Ein Benziner ist vergleichbar mit einem feurigen Araber. Leicht, feingliedrig, ein wenig nervös und vor allem schnell. Ein Diesel ist immer noch ein Belgisches Kaltblut: schwer, robust, sehr stark und daher behäbig und eher langsam. Ein Benziner eignet sich bei gleicher Motorleistung gut für hohe Geschwindigkeit, der Diesel für schwere Lasten.

Weil Dieselmotoren nur ein sehr schmales nutzbares Drehzahlband haben d.h. du musst schnell und viel schalten. Das macht das Auto langsamer und das will man bei einem Sportwagen ja nicht :)

Mepodi 
Fragesteller
 23.11.2015, 18:38

Aber inzwischen hat doch schon das Automatikgetriebe das Schaltgetriebe abgelöst?

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derbanger335  23.11.2015, 18:42

Du kannst sie aber nicht hoch drehen!!! Diesel max. bis 5000 Benziner higegen bis 7-8000

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horschd2991  23.11.2015, 21:38
@derbanger335

Benziner higegen bis 7-8000

In der Formel 1 wurden zeitweise sogar fast 20.000 U/min erreicht.

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Vereinfacht lässt sich sagen, dass es bei einem Sportwagen auf die Leistung ankommt. Und diese ist proportional zum Produkt aus Drehmoment und Drehzahl; da beim Benziner das maximale Drehmoment in einem wesentlich höheren Drehzahlbereich als bei einem Diesel liegt, generiert Ersterer somit auch mehr Leistung.

Falls Du gerne die detaillierte Erklärung hättest, möchte ich Dich aus Faulheit auf folgenden Link verweisen, unter welchem Dein Thema bereits in extenso abgehandelt wurde. ;-)

https://www.gutefrage.net/frage/warum-gelten-benziner-als-sportlicher-obwohl-diesel-mehr-drehmoment-etc-haben?foundIn=user-profile-question-listing