Weshalb dauert es so lange, einen CD-Player aufzustarten?

8 Antworten

Das nennt man "verschlimmbessern". Ich verstehe dich sehr gut.

Die Ingenieur-Nerds packen in die Software alles rein, was noch so eben geht. Weil, ist ja total wichtig und intuitiv und hilft dem Kunden.

Wir haben einen Antrieb für einen Rollladen für meine alte Mutter. Anstatt "Auf" - "Zu" - "Stop" merkt sich das Ding allen möglichen Blödsinn, den kein Mensch braucht. Manchmal fährt es um 7:00 Uhr morgens den Rollladen hoch, weil jemand gestern einen der beiden Knöpfe zu lang Oser zu kurz oder zu oft gedrückt hat. Fazit: alle zwei Tage muss ich das Ding zurücksetzen, damit es nicht versucht, die Weltherrschaft zu übernehmen - ich könnte k....

Ich habe dem Hersteller schon Geld angeboten, wenn er mir sagt, wie man diesen Nerd-Blödsinn abschalten kann (natürlich keine Antwort).

Jeder Entwickler und jeder Designer sollte ein Jahr lang mit dem wirklichkeitsfremden Unfug leben müssen, den er sich da in seinem stillen Kämmerlein ausgedacht hat.

DVD Player, die als CD Player benutzt werden sind da nochmal langsamer, als reine CD Player. Kommt aber auch immer auf den Hersteller an, manche bauen tatsächlich noch reine CD Player, die nicht mit Software laufen, sondern wie reine CD Player.

So ein Gerät würde ich mir auch nicht hinstellen, ganz ehrlich. Da bleibe ich bei den alten CD Playern, die man meist auch noch reparieren kann.

Warum die das machen? Gute Frage. Möglichst viele Funktionen, alle möglichen Formate abspielbar, dann am besten noch mit USB-Unterstützung und wasweißich nicht alles. Und es ist kostengünstiger, einen kleinen PC reinzubauen und dann in der Software die Funktionen festlegen, als immer wieder neue Schaltungen zu entwerfen, damit man diese und jene Funktion in dem Gerät hat - oder auch nicht

Ich vermute mal, dass dein "CD-Player" auch DVDs und BluRays lesen kann - und das mit Bild und Ton ;) - und jeweils in allen erdenklichen Formaten von gekauft bis verkorkste Raubkopie.

Entsprechend muss er zunächst durch Probieren ermitteln, was für ein Medium drin liegt und mit welchem Format es bespielt ist. Das dauert halt etwas.

Ein CD-Player aus den 80's dagegen kann nur das eine Format lesen: CD-Audio nach Redbook. Etwas anderes gab es damals einfach nicht. Entsprechend konnte er "blind" drauf loslesen.... Wenn dann doch in den 90's die ersten Daten-CDs darin landeten, kam nur lautes Rauschen aus den Boxen, weil der "dumme" Player die Daten als Musik abzuspielen versucht.

Solche "reinen" CD-Player bekommt man nur noch teuer in wenigen Fachgeschäften, da ein gewisses Klientel im Glauben steht, dass der CD-Klang beeinträchtigt sein könnte, wenn das Gerät zusätzlich auch DVDs oder Blu-Rays lesen kann. :D

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

diderot2019 
Beitragsersteller
 03.06.2019, 21:13

Was mich vor allem stört, ist, dass er so lange braucht, um eine CD zu lesen, die ich gar nicht hören will. Die erste Frage muss doch sein: "Guten Tag mein Herr und Gebieter, was wünschen Sie?"

Wenn ich ihm dann endlich sagen kann, was ich von ihm will, geht es ziemlich rasch. Der Programmierfehler steckt darin, dass der CD Player zuerst über die ganze Welt nachdenkt, obwohl er eigentlich etwas ganz anderes machen müsste. Etwas, was er noch gar nicht tun kann, weil er ja die CD noch gar nicht hat, die er spielen soll.

Ausserdem: Nein, der CD Player gehört zu einer Stereoanlage, die keineswegs Filme zeigen kann.

Franky12345678  03.06.2019, 22:33
@diderot2019

Dann nimm die CD doch heraus, bevor du ausschaltest.

Eine CD im ausgeschalteten Gerät zu belassen, ist ohnehin nicht empfehlenswert.

Kann es sein, dass es nicht einfach nur ein CD-Player ist, sondern eher ein Smart-Blurayplayer-Entertainmentsystem?

Früher war es halt so, dass man für jedes Medium ein extra Gerät hatte. Einen Verstärker mit eingebautem Radio, einen CD-Player, ein Kassettendeck, einen LP-Player etc. Die Geräte waren größtenteils analog und hatten nur ein paar einfache Digitalchips, um sie bedienbar zu machen. Wenn man sie eingeschaltet hat, mussten sie also nicht viel mehr tun, als alle Bauteile mit Strom zu versorgen.

Heutzutage ist halt alles in einem und dazu auch noch smart. Das heißt, dass es im Prinzip ein Computer mit Linux ist, der halt erstmal hochfahren muss, wenn du ihn einschaltest. Wenn du eine CD einlegst, muss er auch erstmal rauskriegen, was es ist. Also er probiert, ob er es mit dem BluRay-Laser lesen kann, wenn er das nicht schafft, probiert er es mit dem DVD-Laser und wenn das auch nichts bringt, versucht er es mit dem CD-Laser. Dann stellt er fest, dass es eine CD ist, startet das CD-Programm, zeigt vermutlich auf dem Fernseher auch noch was schönes an und fängt an, die CD abzuspielen.

Zwei Gründe:

Zum einen ist dein CD-Spieler wesentlich "intelligenter" als früher. Er liest nicht nur reine Audio-CDs sondern kann auch Musik in verschiedensten Formaten Kodiert abspielen, MP3 zum beispiel.

Da diese Formate im Regelfall irgendeine Art der Kompression einsetzen braucht es ein (Mini-)Betriebssystem um die Formate zu erkennen und entsprechend zu dekodieren.

Der zweite Grund ist Kostenersparnis: Damit all diese Funktionalität nicht ständig neu programmiert werden muss werden auch HiFi-Geräte heutzutage oft mit einem Mini-Linux-Betriebssystem ausgestattet, dass eben all diese Funktionalität schon mitbringt.

Im Prinzip steckt halt ein kleiner PC in deinem CD-Player und, wie das bei PCs so üblich ist, dauert das halt einen Augenblick, bis die gestartet sind.