Werden alle gefallenen Engel ebenfalls in der Hölle gequält?

11 Antworten

Also was den feurigen Pfuhl angeht, so habe ich da dank bibleserver.com nur 3 Stellen in der Bibel gefunden und alle drei davon in der Lutherübersetzung in Offenbarung 20. Mit keinem Wort werden da ausdrücklich Dämonen erwähnt. Da steht nur in Vers 15 "Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl."

Von daher stellt sich mir die Frage, auf welcher genauen Bibelstelle Du Deine Frage begründest.

KurioseFragen 
Fragesteller
 14.07.2021, 13:49

In der katholischen Bibel steht:

"Und der Teufel, ihr Verführer, wurde in den See von bremmemdem Schwefel geworfen, wo auch das Tier und der falsche Prophet sind. Tag und Nacht werden sie gequält, in alle Ewigkeit."

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Alles was wir uns heute unter der "Hölle" vorstellen, stammt gar nicht aus der Bibel, sondern aus späteren Werken, maßgeblich bspw. aus dem Buch "Divina Commedia" (Göttliche Komödie) von Dante Alighieri aus dem Jahr ca. 1300. Das ist eher Popkultur ;)

Der gefallen Engel "Lucifer" ist eher eine katholische Interpretation, wobei es eher wahrscheinlich nur um den Untergang des Königreichs Babylon ging.

Wobei "Lucifer" = Lichtbringer, auch eine Adaption aus der griechischen Mythologie sein könnte, gleichgesetzt mit Prometheus (der den Menschen das Feuer brachte) welcher auch vom Himmel (Olymp) verbannt wurde und wegen seiner Taten schlimmes Unheil (Büchse der Pandora) unter die Menschen brachte.

Das Judentum, als Grundlage für den christlichen Glauben, kennt jedenfalls nichts von "Höllenqualen" oder ähnlichem.

Gute Frage. Es gibt für mich zwei Varianten, einmal die Variante, dass Satan und die gefallenen Engel diejenigen sind, die dort die Qualen verursachen und daran Freude haben und die Variante, dass sie selbst Qualen erleiden (mit den Mensche, die dort sind).

Offenbarung 20:10 lässt für mich beide Varianten zu.

Einigen Nahtoderfahrungen nach, die ich von gläubigen Christen gehört habe, sind es die gefallenen Engel, die die Menschen dort quälen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde
chrisbyrd  13.07.2021, 23:06

Nein, der Teufel wird niemanden quälen in der Hölle. Er wird selbst für seinen Ungehorsam Gott gegenüber bestraft werden:

  • "Und der Teufel, der sie verführt hatte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo das Tier ist und der falsche Prophet, und sie werden gepeinigt werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit" (Offenbarung 20,10).

Das schließt den Teufel mit ein.

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xxScarface1990  15.07.2021, 13:20
@chrisbyrd
Das schließt den Teufel mit ein.

Dem Vers nach zu urteilen kommen ohne Frage der Teufel, das Tier und der falsche Prophet in den Feuersee, da hast du auf jeden Fall Recht :) Die Frage, die ich mir gestellt hatte, ob die ewigen Qualen in diesem Vers nur aufs Tier und den Propheten bezogen sind (und man es so interpretiert, dass der Teufel der "Quäler" ist) oder ob die Qualen auf alle drei bezogen sind. Also als ich diesen Vers zum ersten Mal gelesen hatte, hatte ich auf jeden Fall die ewigen Qualen so wie auch du auf alle drei bezogen :) und diese Interpretation ist auf jeden Fall auch naheliegend, wenn man den Vers liest ^^

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xxScarface1990  15.07.2021, 14:28
@chrisbyrd
Im Endeffekt können wir nur darauf vertrauen, dass Gott alles richtig und gerecht machen wird...
Und das wird Er bestimmt tun!

Amen

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Hallo KurioseFragen,

niemand wird in einer Hölle gequält, da es diese gar nicht gibt! Der "feurige Pfuhl" oder "Feuersee", von dem in der Offenbarung die Rede ist, ist nur ein symbolischer Ort, der nichts mit buchstäblichem Feuer und buchstäblichen Qualen zu tun hat! Warum kann man das sagen?

In Offenbarung 20:14 wird deutlich gemacht, dass es sich dabei nicht um einen buchstäblichen See aus Feuer oder um ein Höllenfeuer handelt. Denn es heißt dort: "Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geschleudert. Dies bedeutet den zweiten Tod: der Feuersee".

Das zeigt, dass der Feuersee (oder feuriger Pfuhl) ein Symbol für die ewige Vernichtung ist. Warum kann man das sagen? Weil es in dem Bibeltext heißt dass der "Tod" und der "Hades" (oder gem. manchen Übersetzungen die "Hölle") in den Feuersee geschleudert werden. Weder "Tod" noch "Hades" oder "Hölle" können in einem buchstäblichen Feuer verbrannt werden.

Die Bedeutung des "Feuersees" ist eine ähnliche wie die der "Gehenna", von der Jesus damals sprach. Zu den religiösen Führern seiner Tage sagte er: "Schlangen, Otternbrut, wie solltet ihr dem Gericht der Gehẹnna entfliehen?" (Matthäus 23:33).

Die buchstäbliche "Gehenna" war der Müllabladeplatz vor den Mauern Jerusalems, auf dem man ständig ein Feuer unterhielt, um den dortigen Müll zu verbrennen. U.a. wurden dorthin auch die Leichen von Schwerverbrechern geworfen, die man einer Auferstehung nicht für würdig hielt. Somit gebrauchte Jesus diesen Ort für ein passendes Symbol vollständiger und ewiger Vernichtung, also einen "Ort" ohne Wiederkehr.

Warum aber steht in dem Text aus Offenbarung 20:10 zum Schluss, dass "sie Tag und Nacht gequält werden für immer und ewig"? Viele halten das für einen eindeutigen Hinweis auf ein Höllenfeuer, in dem böse Menschen für immer gequält werden. Wenn, wie gerade gezeigt, der Feuersee ein symbolischer "Ort" ist, können die "Qualen" dort auch nicht buchstäblicher Natur sein. Um welche Art "Qualen" geht es denn dann? Eine Erklärung dazu wird in einem Buch, das eine Vers-fürVers-Betrachtung der Offenbarung enthält, wie folgt gegeben:

"Das an dieser Stelle für „quälen“ verwendete griechische Wort basanízō hat in erster Linie den Sinn „am Probierstein reiben, um die Echtheit (eines Metalls) zu erproben“. „Jemanden foltern, um die Wahrheit zu erpressen“, ist eine weitere Bedeutung (S. Ch. Schirlitz, Th. Eger, Griechisch-deutsches Wörterbuch zum Neuen Testamente, 6. durchgesehene Auflage, Gießen, 1908, S. 69). Gemäß dem Zusammenhang zeigt der Gebrauch dieses griechischen Wortes, daß das, was Satan widerfährt, für alle Ewigkeit als Probier- oder Prüfstein für die Streitfrage der Rechtmäßigkeit und Gerechtigkeit der Herrschaft Jehovas dienen wird...
Des weiteren wird das verwandte Wort basanistḗs, „Folterknecht“, in der Bibel in der Bedeutung von „Gefängniswärter“ benutzt (Matthäus 18:34, Kingdom Interlinear Translation). In Übereinstimmung damit wird Satan für immer im Feuersee eingesperrt; er wird nie freigelassen werden. Im übrigen gebraucht die griechische Septuaginta, mit der Johannes gut vertraut war, das verwandte Wort básanos regelmäßig mit Bezug auf eine Demütigung, die zum Tod führt (Hesekiel 32:24, 30). Dies hilft uns, zu erkennen, daß die Strafe, die Satan erleidet, eine Demütigung ist, der ewige Tod im Feuer- und Schwefelsee. Seine Werke werden mit ihm vernichtet werden (1. Johannes 3:8)" ( Die Offenbarung - Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe, Seite 293).

Ist es nicht beruhigend zu wissen, dass mit dem "Feuersee" kein buchstäblicher Ort gemeint ist, an dem Menschen für ihre Sünden mit ewigen Qualen bestraft werden? Und ist es nicht unvorstellbar, dass ein gerechter und liebevoller Gott grausamer ist als jeder normale Mensch? Welcher Vater oder welche Mutter würde wohl ihr ungehorsames Kind auch nur für wenige Sekunden mit Feuerqualen bestrafen? Das ist völlig undenkbar!

Gott solch ein Handeln zu unterstellen ist eine grobe Verletzung seiner Heiligkeit! Außerdem hat der Höllenglaube in der Vergangenheit zu den schlimmsten Entgleisungen und Auswüchsen menschlichen Handelns geführt und den Tod tausender unschuldiger Menschen mit sich gebracht. Allein das ist Grund genug, sich von dieser gottentehrenden Lehre abzuwenden!

LG Philipp

KurioseFragen 
Fragesteller
 18.07.2021, 09:21

Ja, es ist nicht Gott der entscheidet, wohin die Seele nach dem Tod kommt, sondern die Entscheidungen des Menschen führen einen dorthin.

Die Hölle ist ein Ort der Gottesferne, so wird es auch in der Bibel gelehrt.

Dort warnt Jesus ausdrücklich vor diesem Ort:

"Und wenn dich deine Hand ärgert, so haue sie ab; es ist dir besser, verstümmelt ins Leben einzugehen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das Feuer, das nicht verlischt. Wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht verlischt." (Markus 9, 43-44)

Jeder kann sich die Bibel und damit seinen Glauben so auslegen wie er möchte; die Wahrheit Gottes ist es dann aber nicht mehr:

"Ich kenne deine Werke, daß du nicht kalt noch warm bist. Wärest du doch kalt oder warm! So nun, weil du lau bist, und weder warm noch kalt, will ich dich ausspeien aus meinem Munde." (Offenbarung 3, 15-16)

Ich empfehle, beim Youtube Kanal von Bill Wiese vorbei zu schauen, er hat in seinem Leben eine starke Bindung zu Gott aufgebaut. Gott ist die Wahrheit.

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Philipp59  19.07.2021, 06:55
@KurioseFragen

Hallo KurioseFragen,

Du schreibst:

Die Hölle ist ein Ort der Gottesferne, so wird es auch in der Bibel gelehrt.

Der Begriff "Gottesferne" ist natürlich ein sehr dehnbarer Begriff, der näherer Interpretation bedarf. Die meisten jedenfalls, die das Wort "Hölle" lesen, stellen sich einen Ort vor, an dem Menschen für immer im Feuer gequält werden.

Du wirst vielleicht überrascht sein, wenn ich dir sage, dass "Hölle" das völlig falsche Wort für das ist, was in den ursprünglichen Texten der Bibel einmal stand. In den hebräischen Ursprungstexten findet man z. B. das Wort "scheol". Dieses Wort wird zwar in einigen Übersetzungen manchmal mit "Totenreich" oder "Hölle" übersetzt, doch vermitteln diese Wörter nicht die eigentliche Bedeutung dieses hebräischen Begriffs!

In der Encyclopædia Britannica (1971, Bd. 11, S. 276) heißt es dazu: : „Der Scheol war irgendwo ‚unter‘ der Erde. Die Toten empfanden dort weder Schmerz noch Freude. Mit dem Scheol war weder eine Belohnung der Gerechten noch eine Bestrafung der Bösen verbunden. Gute und Schlechte, Tyrannen und Heilige, Könige und Weise, Israeliten und Heiden — alle schliefen zusammen, ohne voneinander zu wissen.“ Damit ist "scheol" einfach das Grab der Menschen.Dies ist in Übereinstimmung mit vielen weiteren Aussagen des Alten Testaments.

Ein Beispiel dazu ist das, was in Prediger 9:5,10 zu lesen ist, wo es heißt: Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts, auch bekommen sie keine Belohnung mehr, weil jede Erinnerung an sie in Vergessenheit geraten ist. Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst."

Dazu folgende Überlegung: Wenn die Toten "nichts mehr wissen", können sie auch keine Qualen empfinden, nicht wahr? Somit ist der Tod ein Zustand der Nichtexistenz.

In den griechischen Urtexten der Bibel, dem Neuen Testament, gebrauchte Jesus oftmals das Wort "Gehenna", so auch in dem von Dir zitierten Text aus Markus 9:43,44). Wovon sprach Jesus hier?

Jesus Christus nahm auf die "Gehenna" oder das "Tal Hinnom" deswegen Bezug, da es jeder seiner Zuhörer kannte. Dieser Ort vor den Mauern Jerusalems war ein Müllabladeplatz, wo man u.a. auch die Leichen von Verbrechern brachte, die eines ordentlichen Begräbnisses nicht würdig waren.

Dass Jesus diesen buchstäblichen Ort als ein Sinnbild vollständiger Vernichtung gebrauchte, zeigt folgender Auszug aus einem Bibellexikon:

"Jesus gebrauchte die Gehenna offensichtlich, um die endgültige Vernichtung zu veranschaulichen, die aufgrund göttlicher Verurteilung erfolgt und aus der es keine Rückkehr zum Leben als Seele, also keine Auferstehung, gibt (Mat 10:28; Luk 12:4, 5). Jesus prangerte die verwerfliche Klasse der Schriftgelehrten und Pharisäer als „Gegenstand für die Gehenna“ an (Mat 23:13-15, 33).

Um einer solchen Vernichtung zu entgehen, sollten sich seine Nachfolger von allem trennen, was sie veranlassen könnte, im Glauben zu straucheln; sie sollten sich, bildlich gesprochen, ‘eine Hand oder einen Fuß abhauen’ und ‘ein Auge ausreißen’, was bedeutet, daß sie diese Körperteile in bezug auf Sünde ‘ertöten’ sollten (Mat 18:9; Mar 9:43-47; Kol 3:5; vgl. Mat 5:27-30).

Als Jesus von der Gehenna sagte, sie sei ein Ort, „wo ihre Made nicht stirbt und das Feuer nicht ausgelöscht wird“ (Mar 9:47, 48), spielte er wahrscheinlich auf Jesaja 66:24 an. Daß es sich hierbei nicht um ein Sinnbild der Qual, sondern der vollständigen Vernichtung handelt, geht daraus hervor, daß in dem Text aus Jesaja nicht von lebenden Personen die Rede ist, sondern von den ‘Leichnamen der Menschen, die sich gegen Gott vergangen hatten’.

Wenn, wie die vorhandenen Beweise andeuten, das Hinnomtal ein Ort zur Beseitigung von Unrat und Leichen war, war dafür Feuer — dem man möglicherweise Schwefel zusetzte (vgl. Jes 30:33) — das geeignetste Mittel. Wo das Feuer nicht hinkam, schlüpften Würmer oder Maden, die sich von den Überresten, die das Feuer nicht zerstörte, ernährten. Demnach bedeuten die Worte Jesu, daß die vernichtende Wirkung der göttlichen Verurteilung nicht aufgehoben wird, bis eine vollständige Vernichtung erreicht worden ist" (Quelle: "Einsichten über die Heilige Schrift", Bd. 1, Seite 838).

An dem Zeugnis der Heiligen Schrift ändern auch nicht die Berichte von Bill Wiese und anderer etwas, die behaupten, mit eigenen Augen die Hölle gesehen zu haben.

LG Philipp

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(Offenbarung 20:14) 14 Und der Tod und das Grab wurden in den Feuersee (Hölle) geschleudert. Der Feuersee (Hölle) steht für den zweiten Tod.

Du siehst, keiner leidet Schmerzen in einer Feuerhölle.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
zahlenguide  14.07.2021, 05:45

"Und der Teufel, der sie verführt hatte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo das Tier ist und der falsche Prophet, und sie werden gepeinigt werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit" (Offenbarung 20,10)

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KurioseFragen 
Fragesteller
 14.07.2021, 14:01

Offenbarung 20:10:

"Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der falsche Prophet waren; und sie werden gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit."

Wie kann man dadurch zu der Schlussfolgerung kommen, dass dort niemand Schmerzen leiden muss?

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Friedliebender  16.07.2021, 23:32
@KurioseFragen

Dennoch bedeutet der Feuersee den zweiten Tod. Die Qual besteht darin, dass er, und alle anderen die im Feuersee sind, keine Hoffnung auf eine Auferstehung haben. Sie sind und bleiben dann Nichtexistent.

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KurioseFragen 
Fragesteller
 17.07.2021, 21:07
@Friedliebender

Wenn ich mich auf Ewigkeit in einem Feuer befinde weil ich mich entschieden habe ohne Gott zu leben, dann sind nur alle Aspekte, welche Gott ausmachen, nicht existent (Gottesferne).

Man kann den Menschen Gottes Liebe nicht aufzwingen.

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KurioseFragen 
Fragesteller
 20.07.2021, 13:42
@Friedliebender

Mag sein, aber diese Vernichtung wird ewig andauern. Tod bedeutet nicht, dass man aufhört zu existieren.

Die Bibel soll wörtlich genommen werden, also ist die Hölle ein Ort an dem man für alle Ewigkeit die schlimmsten Qualen erleidet.

Wenn man sich etwas zurecht interpretiert sind es eigene, verfälschte Worte.

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Friedliebender  20.07.2021, 21:30
@KurioseFragen

Der zweite Tod ist das Ende der Existenz für immer, wie durch Feuer ein Haus für immer vernichtet wird.

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