Wenn man Lehrer wird, muss man dann das Fach komplett studieren?

5 Antworten

Ich kann jetzt nur für Mathe/Physik sprechen (gilt in anderen Fächer wahrscheinlich auch) und dort haben die Lehramtsstudenten teilweise (nicht immer) eigene Vorlesungen (bzw. die gleiche Vorlesung erst später). In Mathe sitzt man meistens in der gleichen wie Bachelor, nur hört man insgesamt deutlich weniger. Vor allem in Physik sind manche Vorlesungen spürbar leichter (v.a. Quantenmechanik). Das ist aber verständlich, denn als Lehrer muss man 2 Fächer + Erziehungswissenschaft studieren. Außerdem muss man Praktika ableisten.

Monkey07YT 
Fragesteller
 11.05.2020, 03:18

Also wird einem der Stoff erleichtert? Das ist nämlich meine Hoffnung

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RitterToby08  11.05.2020, 07:15
@Monkey07YT

Wie gesagt ich kann nur für Mathe/Physik sprechen. Nur ist es schwer vorstellbar, wenn er nicht erleichter/gekürzt wäre.

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Ja, muss man. Mit nur einem Fach kann man nicht auf Lehramt studieren. Und Pädagogik kommt auch noch dazu.

Monkey07YT 
Fragesteller
 11.05.2020, 01:39

Es geht ja darum ob man als angehender Geschichts den gleichen Studiengang macht wie normale Geschichtsstudenten, oder ob man ne gemilderte oder andere Version des Geschichtsstudiums bekommt

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latricolore, UserMod Light  11.05.2020, 12:13
@Monkey07YT

Ach soo. Dann sorry - Missverständnis!

Mein Studium ist zwar schon lange vorbei, aber es gab (und gibt sicherlich noch) eine bestimmte Anzahl von Seminaren in bestimmten Themenbereichen, die man innerhalb einer festgelegten Frist besuchen und bestehen musste.
Diese Anzahl sowie die Fristen waren natürlich so berechnet, dass man diese Vorgaben auch für das 2. Fach und Pädagogik schaffen konnte. Und schon deshalb muss es Unterschiede geben. 😊

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Das Lehramt-Studium geht weit über das Abitur-Niveau hinaus - sowohl beim Grundschul- als auch beim Gymnasial-Lehramt-Studium.

Das Lehramt-Studium ist jedoch in fachlicher Hinsicht nicht so anspruchsvoll und nicht so umfangreich wie ein reines Fachstudium. Das wäre ja auch gar nicht möglich, denn für Lehramt studiert man in der Regel 3 Fächer: 2 Schulfächer und Erziehungswissenschaften.

Dann ist es noch ein erheblicher Unterschied, ob man Grundschul-Lehramt oder Gymnasial-Lehramt studiert.
Grundschul-Lehramt-Studium ist in fachlicher Hinsicht deutlich weniger anspruchsvoll als Gymnasial-Lehramt-Studium, aber trotzdem ist beides wesentlich anspruchsvoller und schwieriger als die gymnasiale Oberstufe und das Abitur.

Beim Gymnasial-Lehramt-Studium hat man oft in den ersten Semestern die Vorlesungen, Klausuren/Prüfungen zusammen mit den reinen Fach-Studenten, aber ab dem 3. Semester meistens nicht mehr.

RitterToby08  11.05.2020, 00:09

Stimmt, an die Unterscheidung zwischen den verschiedenen Lehrämtlern habe ich gar nicht mehr gedacht. Ich war zu sehr auf meine "gymnasialen" Mitstudenten fokussiert.

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Du bringst den Schülern weit mehr bei als du während des Studiums hattest. Im Studium lernst du auch Themen selbst zu erarbeiten, du kannst nie alles während eines Studiums oder einer Ausbildung lernen. Du musst ständig dazulernen. Auch die Geschichte wird ergänzt.

Angenommen du studierst jetzt, bleibst 40 Jahre Lehrer, da kommen manch neue Themen und wichtige Personen dazu. Sa kannst du nicht sagen, vor 40 Jahren im Studium gab es das nicht, dann unterrichte ich es nicht. Es gibt Lehrpläne, diese müssen berücksichtigt werden.

Monkey07YT 
Fragesteller
 10.05.2020, 23:48

Ja aber im Studium lerne ich ja nicht, was in 40 Jahren kommt. Das habe ich ja direkt nach der Schule. Mir geht es darum, ob ich dann einmal komplett Geschichte und komplett Philosophie studieren müsste. Mit dem Lehramt zusammen wären das drei Studiengänge auf einmal. Werden da nicht wenigsten das Geschichts - und Philosphiestudium gekürzt im Vergleich zu denen, die das als einzigen Studiengang haben?

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ArniD  10.05.2020, 23:50
@Monkey07YT

Alles was du unterrichten möchtest, musst du können. Daher gehe ich davon aus, dass es keine Unterschiede in der Komplexität des Studienganges geben wird. Wäre grotesk nur die Hälfte zu studieren aber vollumfänglich lehren zu wollen.

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RitterToby08  11.05.2020, 00:02
@ArniD

Muss es eigentlich. Denn ich kann nicht erwarten, dass jemand 2 volle Studiengänge und Erziehungswissenschaft absolvieren soll. Zudem ist vieles, was an der Uni unterrichtet wird, für die Schule nicht brauchbar (in Geschichte vielleicht weniger). Ein breites Hintergrundwissen ist aber trotzdem nötig, um die Fragen der interessierten Schüler beantworten zu können. Dazu muss ein Lehrer jedoch keine Mastervorlesungen hören.

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Rhenia  11.05.2020, 00:59
@RitterToby08

In Chemie GymGe habe ich tatsächlich 2 Masterveranstaltungen, die mit den M.Sc.-Studenten laufen und die bei einem Wechsel entsprechend auch für den M.Sc. angerechnet werden würden :) ist also wohl mal wieder sehr uni- und fachabhängig...

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RitterToby08  11.05.2020, 07:16
@Rhenia

Solange du nicht alle hörst, kann es aber auch eine Eigenheit von Chemie sein. Vielleicht wird da noch relevanter Stoff behandelt. Die Mastervorlesungen in Mathe z.B. würden einem Lehrer wenig bringen.

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Du studierst das dann „auf Lehramt“.

Monkey07YT 
Fragesteller
 10.05.2020, 23:45

Ist das dann weniger Stoff? Weil zum Beispiel bei der Stuttgarder Uni für Lehramt Geschichte steht, dass man zwei moderne Fremdsprachen können muss und ein Latinum braucht. Wenn alle Fächer solche Voraussetzungen haben, wie soll man dann noch Lehrer werden? So was ist doch eher logisch, wenn man nur Geschichte studiert.

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