Wenn man ein behindertes Kind bekommt, liebt man es als Vater oder ist man enttäuscht von seiner Frau?

7 Antworten

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Die meisten Behinderungen entstehen nicht aus genetischen Ursachen, sondern durch Probleme bei der Geburt, z.b. durch zu wenig Sauerstoff.

Und das Kind würdest du dann weniger lieben? Erklär das mal deiner Frau. ...

Superturk 
Fragesteller
 25.01.2024, 18:16

Nein, ich frage ja andere ältere Männer. Nur antworten die ganze Zeit nur Frauen, die sich verletzt fühlen 🤷🏻‍♂️

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Dorabella824560  25.01.2024, 18:28
@Superturk

In deiner Ausgangsfrage steht nichts davon, dass du nur ältere Männer fragst. Deshalb kann auch antworten, wer möchte.

Und natürlich kann man sich von der Frage verletzt fühlen. Ich arbeite im sozialen Bereich und kenne einige Familien mit behinderten Kindern. Ein behindertes Kind bedeutet immer einen erheblichen Mehraufwand, an Betreuung, an Geld, die Eltern sind oft erschöpft und ausgelaugt, aber alle Eltern, die ich kenne, Mütter und Väter, lieben ihre Kinder. Sollte ein Mann seiner Frau einen Vorwurf machen, weil das Kind behindert ist, ist das ein ganz gemeiner Schlag ins Gesicht. Dann ist die Ehe wahrscheinlich vorbei.

Kein vernünftiger Mann , der auch nur einen Hauch von Herz hat, würde seiner Frau deswegen einen Vorwurf machen.

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Superturk 
Fragesteller
 25.01.2024, 18:35
@Dorabella824560

Die Frage ist schon an 1 Vater gerichtet, falls du dir das nochmal durchliest. Ich kenne die romantische Antwort bereits. Ich will Erfahrungen

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Dorabella824560  25.01.2024, 21:31
@Superturk

Ich habe dir doch Erfahrungen geschildert.

Nebenbei, in meiner Familie gibt es ebenfalls einen behinderten jungen Mann. Hab ich vergessen zu erwähnen, weil er so selbstverständlich überall dabei ist. Sein Vater liebt ihn heiß und innig und er liebt seine Frau natürlich auch.

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Behinderungen bei Neugeborenen sind häufig genetisch bedingt, und da können sowohl Gene der Mutter als auch des Vaters eine Rolle gespielt haben, es gibt also keinen Grund für einen Mann, in einem solchen Fall enttäuscht von seiner Frau zu sein, weil ja er selber oder jemand der Vorfahren aus seiner Linie dieses Gen vererbt haben,kann dieses Kind hat aber genauso ein Recht auf die Liebe der Eltern, wie ein gesundes Kind, auch wenn es erst einmal ein Schock ist, aber es ist und bleibt das eigene Kind, welches absolut nichts für seine Behinderung kann

Was genau kann die Frau dafür. Das Kind setzt sich aus dem Genpool von Vater und Mutter zusammen. Behinderungen sind nicht immer nur genetisch bedingt. Auch Umweltfaktoren könnten eine Rolle spielen.

Ich sage mal so, wäre ich die Frau und mein Mann würde mir gegenüber sowas äußern, der würde achtkant rausfliegen.

Aber abgesehen davon halte ich es mit Ehrlichkeit. Es gibt Erbkrankheiten, wie zB die Bluterkrankheit (Hämophilie) Bei uns in der Familie gibt es diese. Mein Bruder hat diese Krankheit, mein Onkel hatte sie. Wobei sie bei meinem Onkel drei mal so schwer ausgeprägt war. Man kann bei einem Mädchen testen lassen ob man diese Behinderung weiter gibt. Das wurde bei mir als Kind gemacht und ich wusste schon mit sehr jungen Jahren, noch bevor ich das erste mal Periode hatte, das mein Kind, wenn es ein Junge wird diese Behinderung zu 95% haben könnte. Und würde ich ein Mädchen bekommen, so könnte dieses Mädchen diese Krankheit weiter geben.

Bei meinem Bruder war diese Behinderung schlimm. Meine Eltern mussten alle 3-6 Tage nach Göttingen in die Uniklinik. Er bekam einen Gerinnungsfaktor gespritzt. Mein Onkel hatte dieses in den 50gern und 60gern. Da ist er geboren. Zu der Zeit gab man den Kindern keine lange Überlebenschance. Mein Onkel war in Deutschland einer der ersten, welche die Teenyzeit überstanden haben. Danach kam gleich mein Bruder. Die Medizin baute sich damals daran auf. In den 80gern zog mein Onkel sich HIV zu. Blutgerinnungsfaktoren werden aus Blutplasma gewonnen. In den 80gern, als Aids auf kam wurde das erst nicht erkannt und somit hat er sich das von einem Gerinnungsfaktor weggeholt. Gestorben ist er mit 56 Jahren an Krebs. Mein Onkel saß zeitlebens im Rollstuhl weil er sich als Kind die Wirbelsäule verletzt hat und das nicht wieder gerichtet werden konnte. Mein Bruder selber lebt heute noch, erfreut sich bester Gesundheit. Er wird 41 Jahre alt.

Ja, Männer haben ein Problem wenn ihre Kinder behindert werden. Zumindest war das in meiner Familie so. Die Behinderung galt als schwarzer Fleck in der Familie und wir waren demnach das schwarze Schaf. Meine Onkel haben damit angegeben, jaaaa, unsere Kinder sind ja gesund. Was er nicht bedacht hat ist, das die Kinder das Weitergeben können und so hat bei denen die Behinderung eine Generation übersprungen. Jetzt sind sie Großeltern von behinderten Kindern. So kanns kommen.

Ich selber habe mich gegen Kinder entschieden. Aber da spielen noch andere Gründe eine Rolle. Grade ich als Schwester hatte darunter zu leiden. Mein Bruder stand mit der Behinderung immer im Mittelpunkt. Ich komme von der Schule nach Hause. Es liegt ein Zettel auf dem Tisch. Wir sind im Klinikum, es wird spät. Ich gehe zum Krippenspiel an Weihnachten. Ich sollte einen Engel spielen. Mutter sagt, sie kommen dann nach. Als dann aus der Kirche alle verschwunden waren ging ich in meinem Engelchenkostüm alleine durch die Stadt. An der Haustür ein Zettel: Schlüssel liegt am Geheimort, du darfst dir eine Packung Lebkuchen nehmen, es wird spät. Solche Erlebnisse hatte ich oft. Mein Bruder stand im Mittelpunkt. Ich musste funktionieren. Heute bin ich Mitte 40, arbeite in einer Kita mit behinderten Kindern. Heute verstehe ich meine Mutter und ich bin froh das ich das abwenden konnte das ich Kinder habe und wenn, das eins der Kinder drunter leiden muss weil ein Kind besondere Aufmerksamkeit braucht. Aber ich verstehe auch die Situation meiner Eltern. Beide hoch verschuldet in der Sozialhilfe mit einem Kind das schwerbehindert ist. Es ist nicht leicht gewesen für sie. Ich musste funktionieren. So war das nun mal.

Mein Vater ist am Ball geblieben. Hat alles gemacht und gegeben was er konnte. Er hat seine Familie nicht verlassen. Er hatte schon mal eine Frau mit einem Kind. Dieses Kind war normal. Seine Frau hatte sich einen anderen genommen und er ist dann gegangen. Er hätte auch bei uns gehen können. Ob er enttäuscht war? Das weiß ich nicht genau, weil nicht nur das behinderte Kind im Raum stand, sondern auch der finanzielle Bankrott. Der aber nichts mit meinem Bruder zu tun hatte. Ich glaube er hat sich was anderes unter seinem Leben vorgestellt. Aber er ist geblieben. Ist aus der Situation nicht geflüchtet.

Warum sollte er von der Frau enttäuscht sein?

Man liebt sein Kind, oder eben nicht.

Von Experte DianaValesko bestätigt

Die Frau zeugt das Kind nicht alleine. Meinetwegen kann er von sich selbst enttäuscht sein, wenn er so eine Denkweise vertritt.

Ein normaler Mann, der einen Herz hat, würde sein Kind lieben, egal mit oder ohne Behinderung.

7veren⁷