Wenn eine PKW-Spiral-Fahrwerksfeder einfedert, bewirkt das Einfedern dann eine leichte Drehbewegung an den Federenden, so wie z.B. bei Ventilfedern sein soll?
1 Antwort
Eine Spiral-Fahrwerksfeder im PKW-Fahrwerk ist im Wesentlichen eine Helix aus Federstahl. Sie trägt dazu bei, Stöße und Vibrationen aufzunehmen, indem sie sich beim Einfedern (Belastung) staucht.
Wenn eine Schraubenfeder axial belastet wird (also beim Einfedern), wird sie kürzer, indem sie sich axial staucht. Gleichzeitig treten in der Feder Drähte Schubspannungen auf, wodurch eine Verdrehung des Federdrahts im Querschnitt entsteht. Allerdings — und das ist entscheidend — ist das Ziel beim Design von Schraubenfedern (insbesondere in Fahrwerksanwendungen), dass sich die Federenden (also die Auflageflächen) möglichst nicht nennenswert mitdrehen. Das würde nämlich unerwünschte Effekte wie Verdrehung des Federtellers oder der Federaufnahme verursachen.
Ventilfedern in Motoren sind so konstruiert, dass sie sich beim Einfedern leicht um die Längsachse drehen (sog. „Selbstverdrehung“), um eine gleichmäßigere Abnutzung von Kontaktflächen zu gewährleisten. Dieses Verhalten ist bei Fahrwerksfedern aber weder gewollt noch notwendig.
Um eine Verdrehung der Enden zu verhindern, haben Fahrwerksfedern oft speziell geformte Enden (geschliffen und plan), die sich formschlüssig gegen die Auflagefläche legen. Dadurch bleibt die Feder fixiert und dreht sich beim Einfedern praktisch nicht mit.
Fazit
Nein, beim Einfedern einer PKW-Spiral-Fahrwerksfeder ist im Idealfall keine nennenswerte Drehbewegung an den Federenden vorhanden. Sie federt weitgehend linear axial ein. Das unterscheidet sie also von Ventilfedern, die explizit so konstruiert sind, dass eine leichte Selbstverdrehung auftritt.