Wenn ein Soldat im Krieg einen anderen Soldaten tötet, zählt das dann nicht zum Mord, ist die Person dann kein Mörder?
Wenn ein Soldat im Krieg einen anderen Soldaten tötet, zählt das dann nicht zum Mord, ist die Person dann kein Mörder?
9 Antworten
Nein. Mord ist ein legaler Begriff für illegale vorsätzliche Tötung. Wenn es illegal, aber nicht unbedingt vorsätzlich ist, wird es Totschlag genannt, und wenn es vorsätzlich, aber legal ist, ist es kein Mord. Das können Hinrichtungen, Militäraktionen usw. sein.
In jeder Armee, die an tatsächlichen Kampfhandlungen beteiligt ist, können Kombattanten durch ein einfaches Kriterium von Nichtkombattanten getrennt werden: Der Beruf eines Kombattanten besteht darin, zu töten. Das soll nicht heißen, dass jeder Kämpfer tatsächlich tötet.
Vergleiche dies mit Henkern (in Ländern, in denen die Todesstrafe üblich ist), deren Beruf auch darin besteht, zu töten und die wahrscheinlich noch viel mehr töten – und es ist immer noch kein Mord.
Zurück zum Militär: Wenn das Töten legal ist, dann ist es kein Mord. Selbst wenn du die Möglichkeit in Betracht ziehst, dass eine bestimmte Nation einige verrückte Gesetze erlässt, bei denen es legal ist, aus irgendeinem Grund zu töten, oder einen unprovozierten Krieg führt, gibt es internationale Konventionen darüber, wann das Töten in Kriegszeiten legal ist. In einem solchen Kontext wird illegales Töten als Kriegsverbrechen bezeichnet (nicht Mord, aber diese Unterscheidung ist weniger wichtig).
Das stimmt doch gar nicht.. Mord ist die tatbestandliche Beschreibung einer Handlung, ob die strafbar ist, ist eine ganz andere Ebene. Beispielsweise handelte man Strafbar, aber nicht schuldhaft 🤷♂️
Nö! Aufgabe eines Soldaten ist, den feindlichen Soldaten kampfunfähig zu machen, oder zu verhindern, dass er an weiteren Kampfhandlungen teilnimmt.
Diese Haarspalterei kommt von Naiven, die noch nie im Gefecht waren...
Warst du schon mal in einem Gefecht? Wenn ja, wann und wo?
Das ist nichts, was ich mit Fremden im Internet besprechen werde.
Im Krieg bekommt ein Soldat, der viele Feinde eliminiert, den dicksten Orden, solange er sich an die Haager Landkriegsordnung hält.
Er ist somit kein Mörder er ist Vorbild und Held zugleich.
Nein, es ist kein Mord. Juristisch ist Mörder, wer:
- aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
- heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
- um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
einen Menschen tötet.
Ein Soldat im Krieg tötet nicht aus niedrigen Beweggründen oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, und im Regelfall auch nicht heimtückisch oder grausam. Andernfalls läge ggf. ein Kriegsverbrechen vor. Genaueres dazu regelt das Kriegsvölkerrecht.
Schweres ethisches Problem
Hier ein Ausschnitt aus der Seite einer Diozöse (ja tatsächlich, kirchlich)
Mord ist eine widerrechtliche Form des Tötens. Also sind nur jene Soldaten Mörder, die außerhalb des rechtlichen Rahmens töten: also z. B. wenn sie Gefangene oder unbeteiligte Zivilpersonen töten. Wenn sie im Auftrag ihres Staates einen legitimen militärischen Auftrag erfüllen (Verteidigung, Friedenssicherung im UN-Auftrag), leisten sie einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit und den Frieden für ihr Land und für alle Menschen.
Anders kann man es wohl nicht ausdrücken.
Ein Mord ist die vorsätzliche, rechtswidrige Tötung eines Menschen aus niederen Motiven. Im Krieg herrscht schon mal keine "Rechtswidrigkeit" vor, wenn es um einen feindlichen Soldaten geht. Es gibt allerdings auch im Kriege bestimmte Regeln, deren Nichteinhaltung dazu führen kann, dass es sich dennoch im Totschlag oder Mord handelt. Beispielsweise darf nicht auf sich ergebende feindliche Soldaten geschossen werden o.Ä.
Ist es denn die Aufgabe eines Soldaten, feindliche Soldaten bei Kampfhandlungen zu töten?