Wenn ein Jude sich in eine Nichtjüdin verliebt und sie heiraten möchten. Welche Probleme ergeben sich dann aus der Definition 'Wer ist Jude.?

8 Antworten

Laut jüdischer Religion ist exogamie verboten, d.h. Juden dürfen nur Jüdinnen (und Jüdinnen nur Juden) heiraten. Nach jüdischer Religion wäre also eine Ehe zwischen einem Juden und einer Nichtjüdin nicht gültig (die zivile Ehe nach deutschem Recht wäre natürlich gültig und dem deutschen Recht unterworfen). Das bedeutet, dass für so eine ehe nach jüdischem Recht auch keine Scheidung (get) nötig bzw. möglich wäre (zivile Scheidung natürlich schon).

Laut jüdischem Gesetz sind Kinder, die von einer jüdischen Frau geboren werden, durch Geburt automatisch jüdisch. Kinder eines jüdischen Mannes hingegen nicht. Daraus ergibt sich, dass Kinder eines Juden und einer Nichtjüdin, wenn sie jüdisch sein möchten, zum Judentum konvertieren müssten und nicht von Geburt an jüdisch wären. Das ist aber nicht unbedingt ein Problem, aber es gibt Leute, die rennen sich an dieser Frage den Kopf ein...

Beziehst du dich bei wer ist Junde auf das Kind?

Wenn die Mutter keine Jüdin ist, sind die kinder auch nicht jüdisch. In der familie wäre dann nur der Mann der einzige Jude.

Nach dem jüdischen Religionsgesetz ist Jude, wer das Kind einer jüdischen Mutter oder zum Judentum konvertiert ist. Insofern ist es ein Unterschied, wer von den Eltern Jude ist. Ist der Vater Jude und die Mutter Nichtjüdin, gilt das Kind nicht als jüdisch.

Ein Bekannter von mir ist Israeli und mit einer Deutschen verheiratet, die mittlerweile konvertiert ist, aber die Kinder sind vorher geboren. Allerdings hat die Familie die Vorschriften in liberaler Interpretation schon immer beherzigt und die Kinder sind jüdisch aufgewachsen. Nach seinem Empfinden sind seine Kinder viel jüdischer als die polnischen Rabbiner, die ihm bekundet haben, dass seine Söhne konvertieren müssen, wollen sie als Juden gelten. (Wobei seine Mutter selbst aus Polen stammt ... Nu ...)

Nützt alles nichts.

In der heutigen Zeit sollten sich keine Probleme mehr ergeben.
Um Kirchlich-Jüdisch zu heiraten muss die Frau konvertieren.
Die Kinder werden automatisch Juden, wenn die Mutter jüdisch ist, unabhängig davon welche Religion der Vater angehört.

Handys123 
Fragesteller
 29.09.2015, 19:18

Und wenn die Mutter keine Jüdin ist? Welcher Religion gehören die Kinder dann an?

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ATorres9  29.09.2015, 19:19

Dann kommen die Kinder konfessionslos auf die Welt und bleiben es auch solange bis sie getauft werden.

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Miskenosse  30.09.2015, 22:12

Klar können sich Probleme ergeben, auch heute noch, es kommt halt ganz darauf an, wie wichtig den Ehepartnern ihre Religion ist. Je wichtiger, desto mehr Probleme.

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Probleme ergeben sich z.B. dann, wenn man nach jüdischem Ritus heiraten möchte, das funktioniert mit einem nichtjüdischen Partner dann nicht. Wenn sie im Standesamt heiraten wollen, dann ergeben sich solche Probleme nicht.