Wenn alles, was wir wahrnehmen, durch unsere Sinne gefiltert ist...wie können wir wissen, dass es eine objektive Realität gibt?
8 Antworten
Meiner Meinung nach gibt es keine absolute, objektive Realität. In der Quantenmechanik ändert man den Zustand eines Systems bereits durch reines Hinschauen…
Habe da zumindest für mich einen "Lösung": Wir nehmen immer nur einige Eigenschaften von den Dingen wahr, niemals die Dinge selbst. Zudem nimmt ein jeder etwas andere Eigenschaften wahr, je nach "Position" und - natürlich - beeinflusst durch die Filterung durch die Sinne und durch subjektive Vorerfahrungen.
Wir sind m. E. prinzipiell außerstande eine "objektive Realität" zu erkennen: Als "Teilmenge" der "Gesamtmenge" Universum ist es uns grundsätzlich unmöglich den kompletten Informationsgehalt des Universums aufzunehmen. Zumal alles was wir wahrnehmen ebenso prinzipiell Zeit brauchte um uns zu erreichen.
Wir sehen was die Sonne uns vor ca. 8 Minuten "heimleuchtete", ich sehe auch nicht mal was der Monitor vor mir "jetzt" anzeigt, sondern "nur" was er vor ein paar nano- oder pico-Sekunden angezeigt hatte.
Die allgemeine Erfahrung lehrt uns, dass es eine objektive Realität gibt, d.h. eine Welt, die unabhängig von unserem Bewusstsein existiert. Als Individuen nehmen wir diese Welt zwar subjektiv wahr und machen wir zunächst subjektive Erfahrungen, aber im Lernprozess und in der Gesamtschau der objektiven Erkenntnisse erfahren wir diese Welt bzw. Wirklichkeit schließlich als objektives Phänomen.
Objektives Schreiben und Denken hingegen bedeutet, dass man sich auf Fakten und nicht auf Gefühle konzentriert. Wenn Sie objektiv denken, versuchen Sie, die Situation fair zu betrachten, ohne Ihre persönliche Meinung in den Vordergrund treten zu lassen.
Ich denke das macht es schwierig! Je tiefer man reinsteigt desto schwieriger wird es objektiv zu entscheiden was Realität ist, wie schon odderanders schrieb wir haben eine Wahrnehmungsbrille auf und nur wenn eine größere Gruppe durch diese Brille gemeinsam etwas vergleichbares wahrnimmt wird es objektiv.
Was mache ich aber wenn eine Gruppe z.B. diese Welt durch Kultur, Bildung, Sprache anders wahrnimmt? Ist es dann nicht objektiv?
Mein Gedanke war gerade auch das "Neusprech Dictionary" aus dem Buch 1984 von Orwell. Wenn es keine Worte für "schlecht" gibt sondern nur Worte und Steigerungen für "Gut", wie nehme ich die objektive Realität von etwas gefühlt Schlechtem wahr und wie könnte ich das in einer Gruppe formulieren?
dass etwas gutes nicht ganz so gut, also schlechter ist als Besser.
Etwas schlechter als besser ist immer noch gut und damit positiv besetzt.....
Es geht aber im Kern darum etwas objektives auch beschreiben zu können und dazu muss die Sprache das ermöglichen. Wenn ich Mengenbezeichnungen nur bis fünf kenne ist alles ab sechs und darüber viele und es gibt keine Begrenzung für viele.
Etwas schlechter als besser ist immer noch gut und damit positiv besetzt.....
Das spielt doch für mein Argument doch gar keine Rolle. Unabhängig davon ist schlecht implizit. Du kannst alles mögliche auf jede nur erdenkliche Art definieren dadurch wird es aber eben nicht objektiv zu dem, was du eigentlich haben willst. aber da wären wir wieder bei meinem letzen Beispiel.
Es geht aber im Kern darum etwas objektives auch beschreiben zu können und dazu muss die Sprache das ermöglichen. Wenn ich Mengenbezeichnungen nur bis fünf kenne ist alles ab sechs und darüber viele und es gibt keine Begrenzung für viele.
Das ergibt für mich wenig Sinn. Wenn ich sechs nicht kenne, aber es Beschreiben will erfinde ich eben eine entsprechende Beschreibung dafür. So funktioniert Sprache einfach.
Was du nicht alles erfindest...und wenn es dann Hexerei/Ketzerei ist und du einer objektiven hochnotpeinlichen Befragung unterzogen wirst?
Was redest du da? Kennst du nicht die klassischen Evolutionsprozesse von natürlichen Sprachen. Bilde dich weiter und jetzt bist du geblockt. Keine Lust auf diesen Unsinn hier.
Eine interessante Frage!
Ich stell mir das so vor: Wir alle haben sozusagen eine Wahrnehmungsbrille auf. Die ist bei jedem von uns anders geschliffen. Was die einen als knallrot sehen, ist für die anderen vielleicht ein bisschen dunkler.
Die Frage ist also: Wenn wir alle eine andere Brille tragen, wie können wir dann überhaupt wissen, ob die Welt da draußen – der Stuhl, der Baum, die Straße – wirklich existiert und nicht nur ein Bild in unserem Kopf ist?
Aber hier kommt der Punkt, der das Ganze so klar macht: Wir wissen es, weil wir mit all unseren unterschiedlichen Brillen zu demselben Ergebnis kommen. Wenn du auf einen Stuhl zeigst und ich schaue auch dahin, dann sind wir uns total einig, dass er fest ist und dass wir nicht einfach durch ihn durchgehen können. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Stuhl echt sein muss, er ist ja offensichtlich für uns beide da. Die Welt da draußen verhält sich für uns alle gleich, und genau das ist der Beweis, dass sie existiert, unabhängig davon, was unsere Brillen uns im Detail zeigen.
Schlecht und gut können nicht Teil einer objektiven Realität sein, denn diese beiden Wertung unterliegen einer subjektiven Einschätzung. Diese Wertung können zwar in einem z.B. Gesellschaftlichen Kontext sehr wohl Objektivität erlangen, jedoch nicht jenseits dieser gesellschaftlichen Übereinkunft.
Aber selbst in einer Gesellschaft, die alles nur als gut bezeichnet, aber auch das Konzept von besser kennt, ist schlecht impliziert durch die Relation, dass etwas gutes nicht ganz so gut, also schlechter ist als Besser.
Ich finde das ist ähnlich zu den Sci-Fi Geschichten, die ihr "Geld" nicht Geld nennen und damit haben sie ein Geldlosessystem erschaffen.