Wenig Zeit für Pferd?

NoLies  28.10.2024, 22:02

Steht das Pferd allein ohne andere Pferde??

annanana143 
Beitragsersteller
 28.10.2024, 22:10

Nein, sie steht auf einen Bauernhof mit vielen anderen Tieren und bei ihr steht ein Esel und ein Pony:)

13 Antworten

Hey,

die Zeit wirst Du nicht vermehren können bzw. deren Nutzung wie Lernen etc. aber versuche wenigstens eine halbe, vielleicht auch eine Stunde am Tag zu erübrigen für einen kurzen Ausritt und an den Wochenenden kommt dann der mehrstündige Ausritt dran.

So wird Dein Pferd täglich bewegt und Du bekommst vielleicht sogar den Kopf frei zum Lernen. Du hast ja nicht einmal einen längeren Weg, um zu Deinem Pferd zu kommen, bist also in einer sehr komfortablen Lage.

Einen anderen Rat hätte ich jetzt auch nicht für Dich, wobei ich es schon so sehe, dass Dein Abschluss wichtiger ist.

LG. :-)


annanana143 
Beitragsersteller
 28.10.2024, 22:29

Hast du selbst ein Pferd ? :)

Du brauchst auf jeden Fall ein gutes Zeitmanagement und das Pony jemand, der sich kümmert.

Entweder schaffst du dir selbst die Zeit, oder du findest eine nette Reit- und Pflegebeteiligung, die dir an 2-3 Tagen die Woche hilft.

Für mich ist trotz 2 Jobs, Haushalt und Familie die Zeit mit meinem Pferd die absolute Quality-Time und ich möchte sie nicht missen!

Ich sage mir immer: "Mein Pferd kann ja nichts dafür/ Mein Pferd kann ja nicht wissen, dass ich...."
Wenn ich nur raus fahre zum füttern und wieder heim, aber ich war täglich einmal bei ihm.

Kümmerst du dich selbst um alles?
Wenn ja, gib morgens genug Heu in die Raufen und verteil das "Frühstück" unter den Pferden, ehe du dich für die Schule fertig machst, da musst du vielleicht eine halbe Stunde eher aufstehen.
Ansonsten komm nach der Schule an den Stall, man braucht eine Lernpause, damit man Hausaufgaben und Übungen gut nach der Schule bewerkstelligen kann.

Mit einem guten Trainer kriegst du vielleicht auch Motivation, was Neues auszuprobieren, und je mehr dein Pferd kann, desto lustiger wird es für euch beide.

Wenn du alle paar Wochen nur mal ausreitest, brauchst du einfach gar nicht mehr zureiten.

Deine Stute ist nicht trainiert und entsprechend hat sie nicht die passende Muskulatur um dich zu tragen.

Hi annanana143,

ich bin derzeit in der selben Lage wie du, lange Schule und viel zu lernen, aber dennoch drei eigene Pferde zu versorgen.

Das wichtigste für mich ist eigentlich mein Zeitmanagement. Gerade beim Lernen: Es ist weitaus produktiver, sich eine oder zwei Stunden geplant an den Schreibtisch zu setzen und zu lernen als den ganzen Nachmittag zuhause rumzusitzen und so Larifari zu lernen. Das gleiche in der Schule: Je besser du aufpasst und deine Notizen sind, desto weniger musst du dann noch Lernzeit investieren. Ebenfalls zeitsparend ist es, wenn du in der Schule (bspw in der Mittagspause, in Vertretungs oder Freistunden) konsequent schonmal Hausaufgaben erledigst oder Sachen ausm Unterricht wiederholst. Grundsätzlich muss man halt Prioritäten setzen: Statt abends stundenlang Netflix gucken oder sich jeden Nachmittag mit Freunden treffen, fahre ich eben stattdessen zum Pferd. Natürlich sind das Verzichte, aber meine Pferde waren/sind mir immer wichtiger gewesen.

Auch im Stall ist gutes Zeitmanagement Gold wert - und du hast es da ja noch leichter, einfach weil die Anfahrt schon mal wegfällt. Je nachdem in welchen Schuljahr ich war, hatte ich oftmals viel Entfall/Freistunden und musste er am Vormittag zur Schule, sowas kann man immer gut nutzen um mehr Zeit fürs Pferd zu gewinnen. Ansonsten bietet es sich an, vor der Schule eben eine halbe Stunde früher aufzustehen, um dann eben schon mal die Stallarbeit zu erledigen und so am Nachmittag mehr Zeit zum Bewegen vom Pferdchen zu haben.

Wenn du die Fütterung und Pflege alleine hinkriegst, wirst du bestimmt noch eine halbe Stunde mehr Zeit haben. Keiner verlangt ja, das man tagtäglich über eine Stunde Reiten musst. Stattdessen einfach schnell Hufe auskratzen, Sattellage putzen und eine 20 min bisschen dressurmäßig aufn Platz. Wenn ihr einen steilen Berg in der Nähe habt, könnt ihr da 15Minuten hochspazieren, am besten noch mit kleinen Trabübergängen. Auch Bodenarbeit, Freiarbeit, Arbeit am Langzügel oder Handarbeit bietet sich gut an, da es fürs Pferd so intensiv ist, das man die Einheiten eh nicht zu lang auslegen sollte. Auch vernünftiges Freilaufen ist immer gut. Bevor du aber mit allen Arbeiten vom Bodes aus beginnst, bitte Unterricht nehmen!

Ansonsten bietet sich auch eine Reitbeteiligung an, die dir an 2 oder 3 Tagen die Arbeit abnimmt. Wenn du es derzeit aber garnicht schaffst, solltest du auch mal über Beritt nachdenken, das kostet aber natürlich wieder extra.

Denn derzeit hört sich die Lage fürs Pferd ja nicht unbedingt gut an; den ganzen Tag rumstehen und am Wochenende dann mehrere Stunden geritten werden. Höchstwahrscheinlich hat das Pferd weder die Muskeln noch die Kondition dafür… Wenns Pferd jetzt in einem gut konzipierten Aktivstall mit ausreichend Bewegungsanreizen stehen würde, könntest du es ruhigen gewissens auch mal ein paar Tage stehen lassen. Generell würde ich dir zu einem Stallwechsel raten: Zum einen damit das Pferd etwas artgerechter leben kann, zum anderen damit du in einem Vollpensionstall weniger Arbeit hast.

Wir wissen nicht, ob deine Lage jetzt „nur“ für ein paar Wochen so ist oder doch eher ein Dauerzustand. Wenn es letzteres ist, würde ich auch durchaus überlegen, ob es nicht für alle Beteiligten besser wäre, das Pferd zu verkaufen bzw zur Verfügung zu stellen.

Liebe Grüße calvari

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 3 Pferde im eigenen Besitz

Unter der Woche so gut wie nichts zu machen und dann am Wochenende stundenlang durchs Gelände zu juckeln ist jetzt nicht wirklich fair und der Gesundheit deines Pferdes auch nicht unbedingt zuträglich.

Gesundes Training sollte schon jeden 2. Tag stattfinden - und da rede ich nicht von 20 min gemütlich spazieren gehen, sondern richtiger aufbauender Arbeit. Die kann auch im Gelände passieren, muss aber eben Hand und Fuß haben.

Es gibt ja durchaus mehrere Möglichkeiten:

  • Variante 1: Such dir einen Trainer / Bereiter, der dein Pferd unter der Woche für dich arbeitet. Kostet Geld, aber stellt sicher dass auch tatsächlich "richtig" und mit Sinn und Versand gearbeitet wird.
  • Variante 2: Halte Ausschau nach einer fähigen Reitbeteiligung. Um einiges schwieriger zu finden als Variante 1, aber nicht unmöglich.
  • Variante 3: Verzichte aufs Reiten. Hab dein Pferd als "Liebhaberpferd", geh spazieren, mach Bodenarbeit und nutze die gemeinsame Zeit einfach nur zum runterkommen und entspannen. Dazu muss dein Pferd nicht mega trainiert werden und du tust ihm auch kein Unrecht mit unfairen Belastungsspitzen.

Natürlich sollte man sich - wenn sich deine Situation in absehbarer Zeit nicht ändert - vielleicht auch irgendwann überlegen, ob du einem eigenen Pferd wirklich gerecht werden kannst. Natürlich hängt man an dem Tier - aber letztenendes muss das Wohl des Pferdes an erster Stelle stehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Trainer & Trainingstherapeut für Pferde