Welches philosophische Modell einer Ethik ist euer Favorit?
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1 Antwort
Arthur Schopenhauer zeichnet ein Bild einer Welt voller Leid. Leben ist Leiden. (siehe “Welt als Wille und Vorstellung“ von 1818). Als Ausweg bietet er neben der Kunst das Heilmittel der Willensverneinung an. Der Wille zum Leben neigt zum krassen Egoismus, durch den der Mensch in der Welt sein Glück zu erreichen glaubt. Das ist aber ein falsches Versprechen des hinter allen Einzelwillen stehenden Urwillens, der von Grund auf böse ist. Der Egoismus führt über kurz oder lang zum Unglück, zum Leiden. Allein die Verneinung oder zumindest die Dämpfung des Willens kann die verheerenden Wirkungen des voll ausgelebten Willens, die fast immer Leid bedeuten, ausschalten bzw. mildern. Diese Verneinung bzw. Dämpfung bringen die edleren Eigenschaften im Menschen hervor, u.a. das Mitleid.
Die Ethik Schopenhauers kommt der Wirklichkeit der Welt m. E. am nächsten, im Unterschied zur Nächstenliebe des Christentums.
Die Ethik Schopenhauers kommt der Wirklichkeit der Welt m. E. am nächsten, im Unterschied zur Nächstenliebe des Christentums.
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