Welches Pferd für "Anfänger" geeignet?

10 Antworten

Von Experte Urlewas bestätigt

das pferd, was der trainer deines vertrauens beim händler seines vertrauens für dich auswählt.

je mehr preislicher spielraum zur verfügung steht und je durchschnittlicher du von grösse und gewicht und wesen her bist und je weniger undgeduldig in puncto "beschaffung" du bist, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich eine gute konstellation für dich ergibt.

zudem ist bei einem verhältnismässig unerfahrenen reiter noch anderes zu beachten:

  • umfangreiche trainerbetreuung ist unbedingt notwendig. dazu gehört, anfangs (so das erste halbe bis dreiviertel jahr) nur unter aufsicht zu reiten, was etwa 5 reitstunden die woche - einzeln oder in der gruppe - erfordert.
  • das pferd benötigt zwei- bis dreimal die woche beritt.
  • du musst das korrekte longieren erlernen.
  • das pferd muss zusätzlich bewegt und dabei gefordert werden. entweder als schulpferd (vorteil - immer unter aufsicht) oder von einem bereiter oder einer weiteren person wie z.b. eine reitbeteiligung, die besser reitet als du (in einer guten reitschule wird man dir entsprechend jemanden vorschlagen, wenn du das thema asprichst), denn du bist gerade in der sensiblen phase nie fähig, das pferd soweit auszulasten, dass es nicht zu temperamentsproblemen kommt.

die ersten drei punkte fressen im ersten jahr enorme mengen an geld und riesig gute organisation, der letzte bringt dir etwas rabatt bei den einstellkosten oder ein bisschen geld durch die retbeteiligung ein.

wenn das pferd gesund ist und gesund bleibt, bieten die genannten punkte eine sehr hohe wahrscheinlichkeit, dass es dem pferd und dir gutgeht, du freude am pferd hast und das minimum an problemen auftritt.

du kannst natürlich auch irgendein pferd kaufen, es irgendwo einstellen, zweimal die woche unterricht nehmen und schauen, was passiert. meist passiert eine menge, die dich vom gedanken an ein eigenes pferd endgültig heilt oder wegen problemen dazu zwingt, dich vom pferd wieder zu trennen.

dazwischen gibt es eine grosse menge an nuancen.

trotzdem soll es immer das pferd sein, das jemand mit fachkenntnissen, der dein wesen und deine reitkünste kennt, für dich auswählt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Ein gut ausgebildetes Schulpferd zusammen mit gutem Unterricht, mindestens einmal die Woche, für gut und gern 2-3 Jahre! Also, kein eigenes, sondern vor allem erst mal Unterricht, Unterricht, Unterricht. Reiten lernt man nicht in ein paar Tagen oder Wochen. Und ein eigenes Pferd sollte man erst dann in Betracht ziehen, wenn man alles kann und weiß, was notwendig ist, damit man das Pferd gesund halten, füttern, pflegen und reiten kann. Das ist ein Lernprozess, der in der Regel schon einige Jahre lang dauert!

Wenn dann der Punkt gekommen ist, wo man das erste eigene Pferd wirklich ins Auge fassen kann, dann ist es sehr sinnvoll, wenn man sich professionelle Unterstützung - zum Beispiel Reitlehrer*in - sucht, die bei der Auswahl unterstützt. Und wenn man an diesem Punkt ist, weiß man auch, wonach man konkret sucht. Die Rasse ist dabei nur ein Aspekt unter sehr vielen weiteren!

Aylamanolo  12.11.2023, 13:40

 Und ein eigenes Pferd sollte man erst dann in Betracht ziehen, wenn man alles kann 

übertreib mal nicht. Als ich mein erstes Pferd bekam, wusste ich sehr wenig und es ist trotzdem 28 geworden. Um "alles" zu können, reicht ein Leben nicht aus,

0
HappyMe1984  12.11.2023, 15:41
@Aylamanolo

Es hilft sehr beim Verständnis, wenn man komplette Sätze liest, also auch das, was nach dem Komma noch so folgt ;).

0

Was der zukünftige Pferdebesitzer mitbringen sollte:
Geld, Zeit, Wissen, Geld, Erfahrung mit Pferden, Geld, die Möglichkeit sich weiterzubilde, Geld, Reittrainer, Kontakte zu Phyiso, Osteo, Sattler, etc. Geld und wenn ich es noch nicht erwähnt habe, dann Geld.

Jemand, der nicht wirklich reiten kann, wird es auch auf einem Pferd nicht lernen, das wenig geritten ist, also braucht die Person ein älteres, erfahrenes Pferd, möglicherweise aus einem Schulbetrieb heraus, auf der die Person jahrelang die Reitbeteiligung war?

Es gibt keine perfekte Anfängerrasse, denn selbst die sonst so braven Quarter haben ab und an ihre 5 Minuten, oder der gemütliche Tinker ist eben kein Modell Schnarchnase. Es spielt auch keine Rolle, ob groß oder klein, selbst ein Welsh kann durchgeknallt sein, während der Trakehner gemütlich in der Ecke döst, obwohl der Laster mit Schutt an ihm vorbei fährt.

Reitabzeichen habe ich auch keine, und? Kann trotzdem reiten und habe es über 25 Jahre geübt, ehe ich mir ein Pferd gekauft habe.

Sabisabi436 
Fragesteller
 24.04.2023, 13:15

Geld hast du noch nicht erwähnt XP Aber ja du hast recht. Ein Pferd braucht sooo viel eigentlich.. das erstaunt mich jedes mal..

2
ShadowTaking  24.04.2023, 13:17
@Sabisabi436

Ja, es ist wahnsinn.
Ich habe selber 2 und es ist jeden Tag ein Wunder, dass alles klappt.

Finanziell ist das eine, aber die Ausbildung der Tiere, das Training, die Haltung, etc. Es ist niemals so, dass man alles fertig gelernt hat.

2
Aylamanolo  12.11.2023, 13:44
@Sabisabi436

und es braucht immer mehr Geld. Allein die TA Kosten sind um 60% (sechzig) gestiegen. Für einen mäßigen Stall, wo man selbst misten muss, bezahlt man in meiner Gegend ab 400Euro aufwärts aufwärts.

0

Es kommt erst mal auch auf den Verwendungszweck und die körperlichen Gegebenheiten an. Bei nahezu jeder Rasse kannst Du fündig werden auf der Suche nach einem zuverlässigen Pferd, das Fehler nicht übel nimmt.
Schon bei der Suche nach einer Reitschule wird dir da einiges klar werden.
Vergleichsweise ist es nämlich, als würdest du fragen, welchen Ball man kaufen soll, wenn man Ballspielen will. Da wäre erst mal zu klären, Handball, Fußball, Volleyball, Basketball.. (letzteres entfällt nahezu, wenn du klein gewachsen bist….)…

Sabisabi436 
Fragesteller
 24.04.2023, 11:08

Naja, ich persönlich, wenn ich mal bereit für ein Pferd bin, dann Freizeit, später dann Dressur-Lektionen und leichtes Springen als "Challenge". Zählt aber dann doch zu Freizeit oder?

1
Urlewas  24.04.2023, 11:14
@Sabisabi436

Dann würden jedenfalls schon einige Rassen weg fallen. Bei deinem Vielseitigen Interesse würde ich zu einem ganz normalen Deutschen Reitpferd / Warmblut tendieren.

1
Aylamanolo  05.06.2023, 12:18
@Sabisabi436

Freizeitreiten kann bis Grand Prix gehen. Ich kannte einen Freizeitreiter, der sein Pferd bis zur Levade ausgebildet hatte und regelmäßig nach Portugal flog, um bei Nuno Oliveira Unterricht zu bekommen.

Ein Freizeitreiter ist schlicht ein der Reiter, der nicht auf Turnieren startet.

0
Urlewas  12.11.2023, 20:38
@Aylamanolo

Es geht hier in der Frage nicht um hohe Reitkunst, sondern um ein ANFÄNGER Pferd. Aber klar - der Hochadel damaliger Zeit begann den ersten Reitunterricht mit der Piaffe, so lehrt es die Geschichte…Nur ist das alles über obige Frage genauso irrelevant wie vereinzelt auftretende besondere Freizeitreiter.

0
Aylamanolo  13.11.2023, 13:14
@Urlewas

ich hasse es, wenn der Terminus Freizeitreiter oder Freizeitpferd meist abfällig benutzt wird, JEDE gute Veränderung für die Pferde kam von den Freizeitreitern. JEDE.

0
Urlewas  13.11.2023, 14:01
@Aylamanolo

Kann es sein, du hast da wohl ziemliche Verletzungen, wodurch du bei jeder passenden und eben auch unpassenden Gelegenheit darauf hinweist, dass du dich als Freizeitreiter irgendwie benachteiligt fühlst?
Sorry, aber es gibt Begriffe, die sind eben bei verschiedenen Personen mit unterschiedlichen Assoziationen besetzt.
„Freizeitreiter“ wird von manchen als jeder Reiter betrachtet , der nicht erwerbsmäßig reitet,also auch der Amateur im Sport auf S - Niveau, andere sehen jeden als „Freizeitreiter“, der keine Turniere Reiter, egal, ob er sich der Jagdoder der barocken Reitkunst bemächtigt, und die dritte, meist verbreitete Deffinition ist nun mal der Breitensportler, der nicht mehr als fröhlich im Gelände unterwegs ist.

Aber völlig gleich, welche Deffinition FS wählen würde, Sicht sie nun mal ein ANFÄNGERpferd. Und weis wahrscheinlich noch nicht mal, mit was sie eigentlich anfangen will. Ob es später in Richtung einfach Spazierenreiten, Western, Springen oder hohe Reitkunst gehen soll. Mit den angesprochenen finanziell begrenzten Möglichkeiten entfällt letzteres mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit. Und zwar nicht deswegen, weil ein Freizeitreiter generell unfähig wäre, sondern schlicht und einfach, weil die Ausbildung und auch das passende Pferde fur solche Ambitionen einfach sehr (sehr!!!) viel Geld kosten.

Ich persönlich könnte mir nicht mal Kurse im Neindorffinstitut leisten, geschweige denn Flugreisen nach Portugall.
Aber lass gut sein. Ich finde solche Wortkalubereien generell ätzend. Ich will nicht gendern, ich will mein Zigeunerschnitzel essen und Winnetou gucken, ohne das sich was gegen andére ethnische Gruppen hätte, und ja, ich bin auch um Weiterentwicklung bemühter Freizeitreiter. Wenn jemand wie ich ein Pferd kaufen möchte, heißt das Gesuch „für den gehobeneren Freizeitsport“. Hat aber immer noch NICHTS mit der Frage nah. Einem Anfängerpferd zu tun 😆

0

Nun, eigentlich solltest Du die Frage (auch geistig) auf den Zeitpunkt verschieben, an dem Du mehr praktische Erfahrung rund ums Pferd hast.

Dann werden viele Deiner Gedanken schon geklärt sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pferdehaltung/Reiten seit 1970