Welcher Rechenweg ist korrekt?

3 Antworten

Von Experten ChrisGE1267 und Willy1729 bestätigt

Du darfst deinen ersten Schritt nicht durch führen bevor du nicht x = 0 ausgeschlossen hast. Denn durch 0 darf nicht dividiert werden. Also ist der erste Schritt zu prüfen ob x = 0 eine Lösung der Gleichung ist (und das ist es). DANN schließt du x = 0 aus und dividierst und rechnest weiter wie im Text.

Schlußfolgerung: Beim dividieren IMMER prüfen ob durch 0 dividiert werden könnte.


Save554 
Beitragsersteller
 03.07.2025, 10:28

Wie?. Ich kenne ja, dass ich 0 im Nenner prüfe für den Definitionsbereich, aber muss ich es also auch testen jedes Mal, bevor ich ein x kürze oder wie, um zu sehen ob es eine mögliche Lösung ist?

DerRoll  03.07.2025, 10:28
@Save554

ja. Nicht nur wenn du "mit x kürzt", sondern auch wenn du durch einen Term kürzt der x enthält und der 0 sein könnte.

Tannibi  03.07.2025, 10:29
@Save554

Ja, du musst es vor der Division ausschließen.
Danach machst du ja nur noch mit den e-Termen
weiter, wo keine "Gefahr" mehr besteht.

Save554 
Beitragsersteller
 03.07.2025, 10:46
@DerRoll

Ok klingt logisch, aber davon habe ich noch nie gehört. Ich dachte immer "wenn man was kürzen kann, dann kann man es kürzen. Das ist dann Teil des Lösungswegs". Nicht, dass ich vorher nochmal schauen muss, ob es eine mögliche Lösung ist. Wäre es möglich, dass du mir hierzu einen kurzen Merksatz formulierst, den ich mir für die Zukunft einprägen kann von wegen "Immer wenn du in einer Gleichung ...., musst du darauf achten ....."

DerRoll  03.07.2025, 10:50
@Save554
Ich dachte immer "wenn man was kürzen kann, dann kann man es kürzen

Immer dann wenn etwas ungleich 0 ist darfst du kürzen. Wenn du durch etwas kürzt was auch gleich 0 sein könnte, erst ausschließen dass es 0 ist.

Save554 
Beitragsersteller
 03.07.2025, 10:56
@DerRoll

Ich glaube, was erstmal eine gute Merkregel ist, ist dass ich mir angewöhne erst einmal alles immer auf eine Seite zu bringen und 0 auf der anderen Seite stehen zu haben. Dann ist das Ausklammern und der Satz vom Nullprodukt immer viel eindeutiger

DerRoll  03.07.2025, 10:59
@Save554

Mit Ausklammern und dem Satz vom Nullprodukt wendest du implizit genau die Regel an die ich dir genannt habe. Das sieht man aber erst wenn man sich ein wenig mehr mit Termrechnen und Arithmetik beschäftigt. Aber wenn du über diesen Weg solche Fehler vermeidest, gut für dich.

Willy1729  03.07.2025, 11:05
@Save554

Klammere 2x aus und wende den Satz vom Nullprodukt an. Dann siehst Du, daß auch x=0 eine Lösung ist.

Willy1729  03.07.2025, 11:08
@Willy1729

Bei gleichen Basen gilt übrigens: Wenn a^m=a^n, dann m=n. Du kannst Dir das Logarithmieren also sparen und einfach nur die Exponenten vergleichen, da auf beiden Seiten der Gleichung die Basis e ist.

2x*(e^(-0,5x²=-e^(-2))=0
2x=0
x=0
0der:

-0,5x²=-2 |*(-2)
x²=4
x=±2

Kleine Ergänzung, obwohl DerRoll ja alles Relevante schon gut erklärt hat:

Nachdem du mit 2x kürzt, landest du ja genau dort, wo deine Lehrerin für die Ermittlung der Lösungen x₂ und x₃ in der drittletzten Zeile auch landet.

Vielleicht hat sie den "Umweg" über das Ausklammern, nachdem sie alles auf eine Seite gebracht hat, deshalb gemacht, um eben genau die Lösung x=0 anschaulich zu erhalten.

Ach ja, du schreibst in einem Kommentar an DerRoll:

Ich dachte immer "wenn man was kürzen kann, dann kann man es kürzen. Das ist dann Teil des Lösungswegs". Nicht, dass ich vorher nochmal schauen muss, ob es eine mögliche Lösung ist.

Schau dir mal zum Spaß diese Gleichung an:



Wie würdest du hierbei vorgehen?
Vermutlich würdest du die x auf eine Seite bringen und die Zahlen auf die andere:



Dann ergibt sich nach dem Zusammenfassen direkt die Lösung x=5.

So weit, so gut.
Aber was wäre, wenn beide Seiten erst einmal Faktorisieren, indem wir links die 3 und rechts die 2 ausklammern?



Jetzt könnten wir, getreu deiner Devise "wenn man was kürzen kann, dann kann man es kürzen", einfach mit x-5 kürzen und würden die Gleichung 3=2 erhalten, die offensichtlich falsch ist und daraus schließen, dass die Gleichung keine Lösung hat.
Die letzte Gleichung hat auch wirklich keine Lösung, aber die vorige Gleichung hatte eine Lösung, die wir durch Kürzen mit x-5 verloren haben.

EDIT: Ist für mich auf dem Bild schwer zu erkennen, ob das x mit im Exponenten steht oder nicht, meine Variante bezieht sich darauf, dass das x mit im Exponenten steht.

2 * x * e ^ (- 0.5 * x ^ 2) = 2 * e ^ (- 2 * x) | : 2

x * e ^ (- 0.5 * x ^ 2) = e ^ (- 2 * x) | das x vor dem e auf der linken Seite reinziehen

e ^ (ln (x) - 0.5 * x ^ 2) = e ^ (- 2 * x) | logarithmieren

ln (x) - 0.5 * x ^ 2 = - 2 * x

ln (x) - 0.5 * x ^ 2 + 2 * x = 0

Das lässt sich meines Wissens nach nur noch numerisch berechnen.

Zum Beispiel mit dem Newton-Verfahren, da musst du mal googlen.