Welche Regendecke?
Vorab - bitte keine Grundsatzdiskussion über das Eindecken und ich bitte euch, bleibt höflich. Meine Frage: seit gestern regnet es bei uns sehr dauerhaft ziemlich stark und es hat "nur" noch 16°C. Eigentlich ja wirklich nicht kalt aber eines der älteren Pferde hat so gezittert gestern, dass ich nun eine Decke rauf machen möchte. Daher suche ich etwas, dass ihn trocken und warm aber natürlich nicht zu warm hält.
Ich kenne mich mit Eindecken nicht aus, habe aber gehört, dass Pferde unter Regendecken ohne Fleece/Füllung anfangen zu frieren. Stimmt das? Aber 50g wären ja doch zu warm bei dem Wetter? Könnt ihr weiterhelfen und mir eure Erfahrungen oder Empfehlungen mitgeben?
Es handelt sich um ein 20 Jahre altes Pferd, Quarter, mit entsprechend kurzem Fell. Das Pferd ist schwerfuttrig, hat Zahnprobleme (die natürlich laufend behandelt werden), steht im Offi. Trotz 24/7 Heu (aus Netzen und lose) und 24/7 Weide auf im Sommer ist der nie zu dick. Er bekommt Heucobs zugefüttert mit Mineral, Vitalpilzen (Zähne) und etwas Hafer. Bewegt wird er nur leicht. Im übrigen ist es nur eine kleine Herde die sich sehr gut verstehen und schon lange zusammen sind, er kann jederzeit auch rein unter das Dach in einen großzügigen Stall und das macht er auch, schläft zum Beispiel immer auch Nachts drin.
8 Antworten
Atmungsaktive (!) wasserfeste Decke immer mit 50 - 100 g (sooo groß ist der Unterschied nicht und das ist eigentlich auch von der Wärme gar nicht wirklich "warm").
Sonst klatscht bei Starkregen die Decke ans Pferd, das kühlt aus und die Membrane für die Wasserdichtigkeit funktioniert nicht mehr, was zu einem unter der Decke klatschnassen Pferd führt.
Allerdings darf man die Sonnenkraft im Moment auch nicht unterschätzen ... es ist also ein Eiertanz mit dem Eindecken in dieser Jahreszeit.
Super, diese Antwort hilft mir sehr weiter, vielen Dank. Sonne haben wir hier seit gestern gar nicht mehr, nur kühlen Dauerregen. Und es ist auch tagsüber jemand am Stall, der ausdecken könnte, wenn nötig.
Für mich klingt es so, als sei das Pferd nicht wirklich gesund. Die Vitalpilze bekommt er wohl wegen EOTRH? Das ist eine Autoimmunkrankheit. Wenn es nicht an den Zähnen liegt, dass er nicht zunimmt, hat er vielleicht noch etwas anderes.
Ich bin da mit den Decken großzügiger. Ältere und kranke Pferde bekommen eine Decke drauf. Die brauchen ihre Energie, um ihren geschwächten Körper aufrecht zu halten, sie sollten sie nicht für's Zittern verschwenden.
Nicht alle Pferde sind so schlau, ins Trockene zu gehen, wenn es für sie zu kalt wird. Kann ja auch sein, dass er nicht alleine reingehen will, wenn alle anderen draußen bleiben.
Welche Decke sie bekommen hängt davon ab, wie stark es regnet, und ob es auch noch windig ist. Zurzeit würde ich aber nichts über 50g eindecken (nachts, wenn Pferd draußen steht), tagsüber sollte es noch eine ungefütterte tun.
Manchmal ist das auch wirklich nicht so einfach, v.a. wenn Sonne und Regen abwechseln. Also wenn es dauerhaft regnet und unterhalb 14 Grad ist bekommt meine 32 Jahre alte Stute momentan eine 50g-Decke drauf. Die fitteren bekämen eine ungefütterte Decke drauf. Vielleicht hilft das zur Orientierung. Mit der Zeit bekommt man auch ein Gefühl dafür.
Wenn er jederzeit unter ein Dach kann und es nicht tut: selber schuld ;)
Du kannst ihn mit Stroh abreiben (wenn vorhanden), Abschwitzdecke drauf und ein bisschen bewegen, dann trocknet er und wärmt sich durch.
Eventuell bei Dauerregen das Futterangebot da hin stellen, wo Pferde sich unterstellen können und wenns nur ein paar Heunetze sind, die ihr da rein hängt.
Eindecken würde ich ihn auch nicht.
Mein Youngster hat jetzt auch letztens gezittert, von 38 Grad runter auf 14 Grad mit Regen ist halt nur so semi geil.
Hab ihn in eine Abschwitzdecke gepackt, bin Up-Tempo mit ihm über den Reitplatz marschiert, man merkt gut, ab wann die Pferde dann warm und weich sind, dann Decke runter, weiter marschiert und am Ende war ihm warm (mir dann auch) und alles war gut.
Netze würde ich nicht irgendwo hin hängen für die Pferde zur Selbstbedienung. Im Hänger ok wenns sein muss. Am Putzplatz unter Aufsicht OK wenn man einen Sinn darin sieht... alleine im Stall an irgendwelchen Wänden? Nein. Gerade wenn Pferde ansonsten aus der Raufe fressen werden sie bei so einem Angebot schnell ungeduldig und fangen an die Netze mit den Vorderbeinen zu bearbeiten damit mehr raus fällt. So ein Hufeisen hängt dann schnell mal fest und wenn man Glück hat, ist nur das Eisen runter. Was passiert wenn man kein Glück hat, kann sich jeder mit ein wenig Pferdeverstand schnell selbst ausrechnen.
Füttern im Unterstand um sie zu motivieren bei Schlechtwetter mehr drinnen zu sein, ja. Aus dem Netz: Nein.
Es gibt ganz gute Lösungen mit Futterboxen die man, wenn man links und rechts am Akkuschrauber auseinanderhalten kann, auch ganz leicht selbst bauen kann.
Die FS hat doch formuliert, dass Pferde Netze gewohnt sind, also kein Drama und richtig angebracht passiert auch nichts...
"Netze" ist jetzt auch ein weiter Begriff. Wir füttern auch dauerhaft mit Netzen. Aber da ist der ganze Rundballen im Netz und der liegt wiederum in der Kiste oder der Raufe. Und diese sind so gebaut, sodass kein Pferd dort hineinsteigen kann.
Ein Netz einfach so stopfen und irgendwo and die Wand hängen IST GEFÄHRLICH auch wenn Pferde das Fressen aus Netzen gewohnt sind.
Richtig angebracht ist ein Netz entweder wenn jemand daneben stehen bleibt oder es nicht an der Wand oder sonst wo rumhängt
Ist es nicht, man muss es halt richtig machen und nicht lari-fari irgendwo hin hängen...
Dann erklär mal, wie man ein Netz "richtig" wo hin hängt? Richtig fest vielleicht? Damit das Pferd besser dran hängen bleiben kann?
Wenn man mit Pferden zu tun hat, sollte man wissen, wie es richtig geht und welche Netze man verwendet.
Sprich, du kannst meine Frage nicht beantworten weil du keine Ahnung hast und jetzt erst drauf kommst, dass es eben fahrlässig ist ein Netz ohne Aufsicht an die Wand zu hängen. Danke.
Futterangebot ist bei uns sowohl als auch. Sie können drinnen und draußen fressen. Wir haben Raufen mit Netzen und Raufen mit losem Heu.
Ja, sicher selbst schuld. Trotzdem nicht gut, wenn er mir aufgrund dessen noch weiter abbaut oder sogar krank wird.
Würde ich nicht machen. Ja, du wolltest keine Grundsatzdiskussion. Aber ich diskutiere auch nicht mit dir.
Wenn das Pferd jederzeit selbstständig in den trockenen und windgeschützten Stall kann, dann sollte man sich da nicht einmischen.
Und WENN eindecken dann bitte auch nur dann - und wirklich nur dann - wenn IMMER jemand im Stall ist der bei Bedarf die Decke rauf oder runter geben kann damit das Pferd eben nicht entweder mit durchnässtem Fetzen da steht oder sich das Ganze in ein Saunazelt verwandelt und keiner sofort darauf reagieren kann. So etwas kann bei einem alten, geschwächten Tier schnell fatal enden.
Also, ist jemand 24/7 am Stall der auch bereit ist sich um die Decke zu kümmern?
Und zur grundsätzlichen Frage: gar kein Flies. Wir haben immer noch Sommer auch wenns manchmal nicht so ausschaut. Es sollte nur drum gehen, das Pferd trocken zu halten.
... und wenn jemand 24/7 dieses Pferd und/oder andere Pferde aus der Decke schneiden kann. So gut sitzen kann eine Decke nicht, dass sich nicht doch mal eins verhängt und auch wenn sie sich dabei so verletzen, dass man sie erlösen muss, muss man sie raus schneiden.
Warum sollte das Pferd mit einem durchnässten Fetzen da stehen? Eine Regendecke sollte ja vor allem eines - Regen abhalten. Bei den aktuellen Temperaturen verwandelt sich das eher nicht in ein Saunazelt und ja, es tagsüber jemand vor Ort, der ausdecken könnte. Nachts schläft diese Person allerdings. Wie wohl in den meisten anderen Ställen auch.
Eine Regendecke sollte ja vor allem eines - Regen abhalten.
Tun sie. Solange sie neu sind, bzw noch keine Schäden haben oder falsch gewaschen wurden. Ist da mal ein Riss drin, dann saugen sie sich gerne voll. Vor allem diejenigen, die auch noch Flies drunter haben.
Und die Temperaturen aktuell bleiben eben nicht so wie aktuell sondern können sich sehr schnell wieder aufheizen. Und dann hat man eben eine wunderbare, mobile Sauna!
Eindecken ist oft unnötig - bei älteren/kranken Pferden aber natürlich uU sinnvoll. Zumal wenn es solche Temperaturstürze hat. Bei uns hat es 12°C und ebenfalls Dauerregen. Gerade für Pferde die nicht ganz gesund sind und ohnehin schon mehr Energie benötigen, ist das durchaus eine nicht zu unterschätzende Belastung. Eine Regendecke ohne Füllung würde ich nicht drauf machen bzw. wenn dann wenigstens mit dünnem Fleece. Und evtl. nicht direkt 24 h.
Danke für deine Antwort. Richtig, er hat EOTRH - frisst aber gut und hat auch noch alle Zähne. Und sonst ist aber nichts. Auch mit Magen, Darm, alles gut. Wurde alles über Tierarzt in der Klinik vor ein paar Jahren abgeklärt und er wird regelmäßig untersucht. Tags geht er eigentlich nur rein, wenn es heiß ist, sonst nur Nachts. Über 50g ist sicher zu warm, ich bin mir nur nicht sicher, ob eben nicht auch schon 50g zu warm sind. Und ungefüttert aber zu kalt. Das Pferd ist nicht zu dünn, aktuell eine gute Figur. Ich will aber keinesfalls, dass er abbaut, da es echt schwierig ist, dass er zunimmt. Mussten eine ganze Zeit auf diese Figur hin arbeiten. Und ich bin deiner Meinung, Pferde die älter oder wie in dem Fall auch nicht ganz gesund sind brauchen ihre Energie tatsächlich für anderes, als sich warm zu zittern.