Welche Pferde sind nicht krankheitsanfällig?

4 Antworten

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Shettys, Hafis und Isis sind sehr leichtfuttrig. Bekommen sie zu fettes Futter so neigen alle drei Rassen zu Hufrehen, zudem werden sie schnell dick. Und alle 3 Rassen neigen zu Sommerekzem. Das liegt einfach an ihrer Herkunft. Das Shetlandpony, der Haflinger und der Isländer stammen aus extrem kargen Gegenden. Wer schon mal in Shetland, Island und in Südtirol auf dem Berg war, der weiß wie wenig Futter es dort oben gibt. Dafür ist es meist kalt und Fliegen und Mücken sind dort oben auch nicht so häufig wie hier.

Du hast dir genau die drei Rassen rausgesucht, die in der Haltung am anspruchsvollsten sind. Diese Rassen benötigen oftmals eine andere Dosierung an Mineralstoffen und sehr eiweiß- und zuckerarmes Futter. Die gängigen Rassekrankheiten sind oftmals chronisch und benötigen sehr viel Aufwand und Management damit sie sich in Grenzen halten. Hufrehe sind häufig chronisch, Sommerekzem kommt jedes Jahr wieder und anderes typisches Zeug wie COB oder Koliken sind auch nicht gerade selten und erfreulich WENN sie denn mal anfangen. Die Rassen werden auch oft alt, ich kenne einige Isis, Hafis und Shettys die 30 Jahre alt sind und älter. Cushing sieht man am häufigsten bei diesen drei Rassen und im Alter bekommen sie natürlich auch die typischen Altersschwierigkeiten. Arthrose, Spat, Gicht etc. Das kostet.

Die "einfachsten" Rassen zur Haltung in Deutschland sind deutsche Rassen. Sie sind an die fetten weiden angepasst und werden auch nicht allzu alt. Sie sind einfacher zu füttern und wenn man die Pferde einigermaßen richtig hält, dann bekommen sie auch nicht so schnell Hufrehe usw. Holsteiner, Westfale, Hannoveraner oder auch Deutsche Reitponys, Trakehner oder Welsh Ponys sind da nicht allzu anfällig.

Sehnenschäden sind nicht vererblich. Zwar haben sehr viele deutsche WB Sehnenschäden und Rückenprobleme, allerdings liegt das an der Überanspruchung im Training. Korrekt gehalten sind diese Rassen doch recht robust. "Schnell erkälten" tun sich auch die Hannoveraner etc. nicht WENN man sie denn auch mal ohne Decke stehen lässt. Wenn die Pferde mit Sommerfell bei -10°C rumstehen braucht man sich nicht wundern wenn sie krank werden. Koliken sind vllt noch am "bekanntesten" für die dt. WB.

Rassen die aus kargen Gegenden mit wenig Futterangebot stammen sind leichtfuttrig. Pferde aus sehr kalten Gegenden haben oftmals Fellwechselprobleme. Pferde mit viel Behang sind anfällig für Mauke, aber dem kann man gegensteuern. Bei richtiger Fütterung werden keine dieser Pferderassen krank, allerdings reagieren manche Rassen einfach "sensibler" als andere.

LovesW 
Fragesteller
 10.07.2015, 21:37

Wow, ausführliche Antwort! Danke schonmal :) Die Isis wollte ich jaa gerade wegen dem Ekzem nicht... wusste gar nicht das Haffis und Shettys dafür auch so anfällig sind :/ Stimmt, an Hufrehe hatte ich nicht gedacht ^~^ Ich schau mich mal nach deutschen Rassen um.... Danke nochmal :)

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MissDeathMetal  10.07.2015, 21:51
@LovesW

Frag meine RB mal. Haflinger und schubweise hat sie ein Ekzem. Manchmal nicht, es hält sich also in Grenzen. Trotzdem bin ich am gucken wie ich die Haltung und Fütterung so optimiere, dass es möglichst ganz verschwindet. Ist aber auch nicht einfach da es nur meine RB ist.

Deine genannten Ponyrassen sind Robustrassen. Die bleiben länger draußen, tragen mehr, laufen weiter, brauchen weniger Futter und fallen erst später in sich zusammen. Da wir aber keine Kohlekraftwerke benutzen wollen und unsere Pferde nicht gebrauchen bis zum Ende sondern weil wir sie gesund Reiten wollen sind einige der Eigenschaften unwichtig bzw nichtig. Klar trägt ein Hafi einen 150kg Reiter. Dafür lebt er halt nur 15 Jahre. Ein Warmblut hingegen würde vllt nur 10 Jahre leben. Aber es ist ja nicht sinn der Sache die Viecher bis zum Tod auszunutzen.

Ich möchte meine RB gerne kaufen und bin mir bewusst was für ein Getue das mit dem Futter wird. Hufreheschübe muss die Dame auch gehabt haben, zumindest sagen das die Hufe. Ich gehe das halt ein und denke auch, dass ich annähernd genug Wissen habe um es nicht komplett zu vermasseln. Was die genaue Futterzusammenstellung angeht werde ich mir aber einen Futterexpterten an die Seite holen. Wer von Futter so gut wie keine Ahnung hat sollte sich kein leichtfuttriges Pferd anlachen und trotzdem sein wissen ausbauen. Die einfachere Schiene fährt man aber mit einheimischen Rassen, sie sind an das Klima, die Mücken, das Futter, die Temperaturen und die Landschaft angepasst. Da kann man weniger schnell etwas falsch machen ;)

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LyciaKarma  11.07.2015, 01:19
Pferde mit viel Behang sind anfällig für Mauke, aber dem kann man gegensteuern.

Das stimmt nicht. Mauke ist eine Systemerkrankung.

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MissDeathMetal  11.07.2015, 08:50
@LyciaKarma

Mauke ist eine bakterielle Erkrankung und wenn man sich überlegt was Bakterien mögen, nämlich wärme, Feuchtigkeit und einen guten Nährboden, dann sind Pferde mit Behang anfälliger, da es unter den ganzen Haaren warm ist, die Feuchtigkeit länger bestehen bleibt wenn das Pferd mal nass war oder im Nassen steht und da Schmutz etc. da auch oft hängen bleibt bildet sich ein guter Nährboden.

Die Fesselbeugen möglichst trockenhalten, bei Offenstallpferden am besten täglich mit einem Handtuch trockenreiben wenn es nass ist und darauf achten dass das Pferd nicht zu lang im Matsch steht. Ein schlechtes Immunsystem und falsche Fütterung unterstützen die Bildung von Mauke natürlich, aber auch die Haltung tut ihr übriges.

Mauke entsteht immer über Bakterien die in die Fesselbeuge eintreten. Die entscheidende Frage ist nur, ob der Körper sie alleine bekämpfen kann oder ob die Bakterien sich durchsetzen. Ein gut gehaltenes Pferd welches auf trockenem Boden steht, richtig gefüttert wird und ein gutes Immunsystem hat wird weniger schnell an Mauke erkranken als ein Pferd welches dauernd im Matsch steht, unkorrekt gefüttert wird und allgemein rumkränkelt.

Man kann Mauke gezielt verhindern oder fördern. Wenn in einem Offenstall öfters Pferde an Mauke erkranken dann würde ich mein Pferd dort nicht unterstellen. In meinem alten stall haben ALLE Pferde Mauke weil sie nie trocken stehen und es geht nicht weg. Hin und wieder kann Mauke schon mal auftreten, die Pferde sind ja nicht immer fit im immunsystem, aber zu häufig in einem Stall, das wäre für mich ein No-Go.

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Es sind die Pferde am wenigstens krankheitsanfällig, die am besten betreut und gehalten werden. Die Isländer, die in Island leben, kennen kein Sommerekzem. Das bekommen sie nur bei uns, weil unser Futter zu reichhaltig für die Robustrasse ist.

Pferde, die viel Bewegung auf großen Wiesen haben, die schonend geritten werden, in Gruppen leben dürfen und ihrer Verdauung entsprechend immer was zu knabbern haben, erkranken sicher seltener, als Pferde die viel Stress aushalten müssen.

Das kann man nicht an einer Pferderasse ausmachen. Es gibt Pferderassen (Freiberger, Shettys, Haflinger), die als genügsam gelten. Aber auch die werden krank, wenn sie zu viel fettes Futter bekommen und 23 Stunden in der Box stehen müssen oder von viel zu schweren Leuten geritten werden.

dann kommt es noch auf die Zucht an. Manche haben einfach von ihren Vorfahren gewisse körperliche Schwächen geerbt. Warum? Weil viele Leute mit Pferden züchten, die knochenmäßig nicht in Ordnung sind. Man kann sie zwar nicht mehr reiten, aber sie können noch hübsche Fohlen zur Welt bringen. Und die haben nicht selten schlechten Knochen geerbt.

Das Durchschnittsalter für ein deutsches Sportpferd liegt leider bei nur 8 Jahren! Das haben die Versicherungen mal ausgerechnet.

Naja also ich habe verschiedene Rassen durch (da ich auf einem Reiterhof lebe) und ich würde sagen Fjordis oder shettys bei Fjordis musste nur darauf achten das sie kein Sommerekzemer sind 😁
Ka wie man das schreibt

LovesW 
Fragesteller
 15.08.2015, 23:09

Sind die nicht Rehe-Anfällig?

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SoLaLove  15.08.2015, 23:11

Du musst schauen das sie von guten Züchten kommen dann ist es super denn sie werden gut gezüchtet ...
Ich kann dir einen nennen von dem ich meine Fjordis habe die sind super brav und Gelände sicher

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Am ,,gesundesten" sind sowohl bei Hunden als auch Pferden die Mischlinge : )

MissDeathMetal  10.07.2015, 21:30

das kann man so pauschal überhaupt nicht sagen! Gerade Isländermixe sind häufig problematisch im Rücken! Kurzer Rücken vom Isi mit den langen Beinen und dem langen Hals eines Warmbluts und es gibt Chaos. Ich kenne so einen WB-Isi-Mix und da muss man schon sehr darauf achten, dass man ihn 100% korrekt reitet.

Man kann Glück haben und es kommen genau die guten Eigenschaften zusammen. Man kann aber auch Pech haben und das Pferd bekommt all das, was eh schon Probleme macht. In der Kombi eine ganz böse Geschichte, beim Hund wie beim Pferd.

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