Welche Kritik kann an Amnesty International geübt werden?

6 Antworten

Ich habe mal eine Zeit lang bei ai mitgearbeitet und war sehr enttäuscht. Und zwar, weil ich als Mitglied die Basis der Finanzierung war - ich sollte nämlich die Spenden heran schaffen, von der die ganze Organisation lebt - aber nichts entscheiden durfte.

Als Sprecher einer Basisgruppe hatte ich (und die Gruppe als Ganzes) quasi keine Befugnis, irgend etwas zu entscheiden, was unsere Gruppe tun fürfte. Ich hatte bei den Angestellten der Zentrale Genehmigungen einzuholen.

Das empfand ich als Unverschämtheit, denn in einer demokratischen Organisation hat die Basis zu entscheiden und ihre (unsere!) Angestellten diese Entscheidungen auszuführen. Es ist alles von den Füssen auf den  Kopf gestellt, wenn es umgekehrt ist.

Wenn Du ein braver  Fussoldat sein magst, der tut, was ihm gesagt wird, bist Du in einer solchen Organisation richtig. Das gilt aber für alle diese grossen Spendenorganisationen. Die sind in der Beziehung alle gleich aufgestellt.

Die Gründungsidee von ai war ganz und gar richtig. Weil die Organisation wirklich immer politisch neutral war, ist sie oft angefeindet worden. Jeweils von dem gerade vorherrschenden verhetzten Mainstram. In den 80ern war es der Vorwurf, sich für Kommunisten einzusetzen, heute würde es dann der sein, sich für islamistische Terroristen einzusetzen.

Das muss aber auch so sein. Man muss so anecken, wenn von der Substanz der Gründungsidee noch etwas da ist.

Amnesty International sieht häufig nicht, dass es Dinge gibt, die einfach härter bestraft werden müssen. Wenn Terroristen beispielsweise systematisch unschuldige Kinder ermorden könnte Folter durchaus angemessen sein. Oder wenn ein Pädosexueller ein Kleinkind vergewaltigt und anschließend ermordet, haben die Angehörigen vielleicht doch das Recht auf Rache. Hier versagt das deutsche Rechtssystem im Übrigen völlig. Maximal 25 Jahre für ein solches Delikt sind eine Unverschämtheit. 

JamesBlond  22.03.2015, 18:27

Nein, nichts rechtfertigt Folter und Todesstrafe.

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TUrabbIT  22.03.2015, 18:28

Ernsthaft? Folter und Rache-Gelüste als Kritik an Menschenrechten?!

Ob 25 Jahre zu wenig oder zu viel sind, ist ein Diskussion über Deutsches Strafrecht, nicht über Menschenrechte.

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Saragoza  23.03.2015, 00:35
@TUrabbIT

das war  (oben) wahrscheinlich mal als zynischer, kritischer Kommentar gemeint, aber sicher nicht als echte Alternative, oder?

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Leider gab es bei AI öfter mal Aktionen, die auf reine Provokation ausgerichtet waren, vor allem, wenn sie schon einige Zeit nichts Bedeutendes mehr geleistet hatten. Also einfach Protest um des Protestes willen!

Wie an/ bei allen grossen, aufgeblähten "Hilfs" Organisation, das sie zum Selbstzweck verkommen, nur noch ihre eigene Organisation stützen, aufblähen und verteidigen wollen und dahinter oft die Positionen und Ziele vergessen, aus den Augen verlieren, zu deren "Behebung/ Linderung" sie eigentlich  entstanden sind, etc.

Alle. Es ist eine dieser Pseudohilfsorgenisationen, welche ziehmlich linkslastig ist und oft unwahre Behauptungen verbreitet.